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Ein Motorradfahrer bekommt kein Geld von seiner Kfz-Haftpflichtversicherung, wenn beim Umfüllen von Kraftstoff aus dem ausgebauten Tank in einen Kanister etwas daneben geht. Hilfe kann der Pechvogel aber von seiner Privathaftpflichtversicherung erwarten, falls er den Fall dort gemeldet hat.
Diesel statt Benzin getankt
Der Mann hatte Diesel statt Benzin getankt. Als er den Irrtum bemerkte, fuhr er zur Tankstelle zurück, nahm den Tank ab, füllte den Diesel in einen Kanister um, tankte Benzin – und hinterließ Pfützen aus Diesel und Benzin. Die Tankstelle musste den Boden für rund 5 000 Euro reinigen lassen, weiterer Schaden ist möglich, falls Kraftstoff ins Erdreich gesickert ist.
Auto-Haftpflicht muss nicht zahlen ...
Die Kfz-Haftpflichtversicherung des Motorradbesitzers weigerte sich, zu bezahlen. Er habe den Kraftstoff nicht beim Gebrauch des Fahrzeugs verschüttet. Das Oberlandesgericht Karlsruhe gab dem Autoversicherer recht (Az. 7 U 67/18): Mit ausgebautem Tank sei das Motorrad nicht betriebsbereit gewesen.
... die private Haftpflicht schon
Für Schäden, die nichts mit dem Betrieb von Kraftfahrzeugen zu tun haben, kommt aber die Privathaftpflichtversicherung auf.
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- Die Haftpflichtversicherung schützt vor finanziellen Folgen eigener Fehler. Im Privathaftpflicht-Vergleich sind über 400 Angebote. Top-Tarife gibt es ab 49 Euro im Jahr.
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- Über 3 000 Leitungswasserschäden gibt es pro Tag, jede Minute zwei. Welche Versicherung zahlt? Wir schildern typische Fälle, sagen, welche wann zuständig ist.
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- Wer ein Haustier besitzt, muss für dessen Schäden haften. Tierhalter brauchen eine gute Haftpflichtversicherung. Stiftung Warentest erklärt, wie sie sich gut absichern.
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Der Mann muss sich, vorsichtig formuliert, ungeschickt verhalten haben. Angenommen, dass sich die Umfüllaktion vom Motorradtank in den Kanister in der Umgebung der Zapfsäulen ereignet hat, dürfte aus meiner Sicht kein Schaden in dieser Größenordnung entstanden sein. Dort sollte sich _normalerweise_ eine benzin- und ölfeste Sperrschicht unterhalb der Oberfläche befinden. Auch außerhalb dieses "Kern"bereichs muss jeder Gully auf dem Tankstellengelände über einen Benzinabscheider angeschlossen werden. Zumindest zahlt die Haftpflichtversicherung des Verursachers und ein Eigenanteil bleibt ihm offenbar erspart.
€5000???? Wenn der Fahrer auf dem Tankstellengelände etwas Kraftstoff verschüttet, so kann Diesel einfach mit Bindemitteln aufgenommen werden. Benzin verdunstet eh nach wenigen Minuten. Das Tankstellengelände ist öldicht versiegelt (genau deshalb nämlich). Wenn er sich neben das Gelände auf das grüne Gras stellt .... nun ja ... dann muss Dummheit wohl bestraft werden.
Wobei mir sich hier die Frage ist, ob er nur ein paar ml Diesel verschüttet hat. Dann würde eine Schaufel reichen, die die oberste Erdschicht abhebt. Oder ob er den halben Tank auf die Wiese gekippt hat. Dann wird wohl eher ein Bagger kommen. Das wird dann teuer.