Kleine Keimkunde: Welche Bakterien sind gefährlich?
Rohes Fleisch ist nie frei von Keimen. Ob sie gesundheitsschädlich sind, hängt von Art und Anzahl ab. Welche Keime die Prüfer im Hackfleisch fanden.
Verderbniskeime
Milchsäurebakterien sorgen in Hackfleisch für einen sauren Geruch und Geschmack, wenn ihre Anzahl zu hoch ist. Für Verderb sorgen auch Pseudomonaden. In Lebensmitteln gelten beide Keimarten als nicht gesundheitsschädlich.
Enterobakterien sind eine Bakteriengruppe, die auch im menschlichen Darm vorkommt. Nur wenige Arten sind gefährlich (siehe Salmonellen). In hoher Anzahl führen sie zu Verderb.
Hygienekeime
E.coli sind typische Darmbewohner. Tiere scheiden diese Bakterien aus, beim Schlachten können sie auf Lebensmittel gelangen. Einige Typen von Escherichia-coli-Bakterien bilden Gifte, die schwere Durchfallerkrankungen verursachen können. Die Keime sterben beim Erhitzen des Fleisches ab.
Krankheitserreger
Salmonellen können in 2 bis 48 Stunden fiebrigen Brechdurchfall auslösen, selten auch Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung. Immungeschwächte haben ein höheres Risiko zu erkranken. Erhitzen lässt Salmonellen absterben.
Antibiotikaresistente Keime
MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) besiedelt die Haut von rund 2 Prozent der Deutschen. Den Keim zu tragen oder zu verzehren, führt in der Regel nicht zu Krankheit. Dringt er aber etwa in offene Wunden, kann er schwer behandelbare Infektionen hervorrufen.
ESBL (Extended Spectrum Beta-Lactamase) ist ein Enzym, das viele Antibiotika unwirksam macht. Einige Keimarten, wie etwa E.coli oder Salmonellen, können durch Mutation die Fähigkeit entwickeln, ESBL zu bilden. Antibiotikaresistente Keime sterben beim Braten.