Haartransplantationen

Was es sonst noch gibt: Fragwürdige Alternativen

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Viele Methoden versprechen Hilfe bei kahler Kopfhaut. Manche belasten nicht nur den Geldbeutel.

Implantationen

Nicht zu verwechseln mit der Transplantation von Eigenhaar: Bei Implantationen werden mithilfe spezieller Nadeln körperfremde Fäden in die lokal betäubte Kopfhaut geknotet oder gefädelt. Meist wird Kunsthaar genutzt, menschliches Haar ist ungeeignet. Das Immunsystem würde den Eindringling sofort als fremd erkennen und abstoßen. Die Fäden lassen sich – sofern sie ohne Komplikationen eingewachsen sind, was in der Regel nicht allen gelingt – normal frisieren. Die Kunsthaare können jedoch leichter abbrechen als natürliches Haar. Der Anschein der Künstlichkeit ist kaum zu verhindern. Ihre ursprünglich dem Naturhaar angepasste Färbung kann sich verändern. Außerdem ist regelmäßige, fachliche Pflege angesagt: Bei wachsendem Haar werden Schmutz und Talg, die sich am Haarboden sammeln, herausgedrückt. Bei Kunsthaar gibt es diese Art der körpereigenen Selbstreinigung nicht, Entzündungen sind somit programmiert.

Besonders kritisch: Auch Implantate von Kunsthaar sind Fremdkörper, auf die der Organismus mit Abwehrmaßnahmen reagieren kann. Schwerwiegende Komplikationen wie ausgedehnte Kopfhautentzündungen sind möglich. Sie sind nur schwer zu behandeln und können zu großflächigen Vernarbungen führen.

Hairweaving

Hairweaving ist der Sammelbegriff für unterschiedliche Techniken, Haarteile nichtoperativ dauerhaft am Kopf zu verankern. An vorhandene Haare werden Kunst- oder fremde Menschenhaare angeknotet, „verwoben“ oder angeschweißt. Bei größeren Kahlflächen wird in den Haarkranz eine „Webkante“ geflochten, an der ein netzartiges Haarteil befestigt wird. Je nach Aufwand und Güte der eingewebten Haare (Natürlichkeit) kann ein ordentlicher kosmetischer Erfolg erzielt werden.

Da das noch existierende Haar weiterwächst, hebt sich das We­begespinst in die Höhe und muss etwa alle vier Wochen neu auf der Platte angeordnet werden. Das machen – gegen gutes Honorar – die Webinstitute oder andere Spezialisten, sofern es am Ort welche gibt. Oft ist dabei ein neues Haarteil empfehlenswert.

Kritisch für das noch wuchsfähige Eigenhaar: Es wird durch die angehefteten Fremdhaare stark belastet, kann brechen oder ausgezogen werden. Ebenfalls negativ: Bei dichter Webung kommt der Hautarzt nicht mehr an die Kopfhaut, Therapiemöglichkeiten werden dadurch erschwert.

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