Testergebnisse für 15 Haargele 09/2018
Im Test: 15 Haargele, die einen „sehr starken“ oder vergleichbaren Haltegrad ausloben – zwei davon mit gleicher Rezeptur und Verpackung, aber unterschiedlichem Namen und abweichender Aufmachung und Deklaration. Entsprachen mehrere Produkte einer Marke den Auswahlkriterien, wählten wir im Handel das mit dem stärksten beworbenen Halt aus.
Wir kauften von Februar bis April 2018 ein, Preise ermittelten wir per Anbieterbefragung im Juli 2018.
Stylingergebnis: 40 %
Ein Friseur frisierte 22 Probanden (11 Männer, 11 Frauen) mit den Gelen. Er und ein weiterer Friseur beurteilten die Frisuren nach dem Modellieren insgesamt sowie in den Punkten Festigkeit, Fülle/Volumen, Klebrigkeit, Glanz und Beschweren der Haare – und ob die Gele sichtbare Rückstände im Haar hinterließen. Die Prüfung erfolgte als Halbseitentest nach einem Versuchsplan in Cross-Over Reihenfolge, bei dem jeweils ein Testprodukt auf der rechten beziehungsweise linken Kopfhälfte appliziert wurde.
Haltbarkeit: 25 %
Wir ermittelten an je zehn Naturhaarsträhnen pro Produkt, ob die Gele dauerhaft halten. Nach einer standardisierten Vorbehandlung wurden die mit Gel bearbeiteten Strähnen auf Lockenwicklern fixiert und standardisiert getrocknet. Nach Entfernen der Wickler wurden sie in einer Klimakammer aufgehängt und ihre Länge gemessen. Sie wurden standardisiert mechanisch beansprucht, um Alltagsbedingungen zu simulieren. Dann wurde erneut die Länge bestimmt. Die resultierenden Werte für den Lockenerhalt (engl. curl-retention) wurden berechnet und bewertet.
Kritischer Duftstoff Lilial: 10 %
Wir prüften für alle Gele, ob sie Lilial (laut Inhaltsstoffliste Butylphenyl Methylpropional) enthielten und, falls ja, die Konzentrationen. Die Analyse erfolgte mittels GC-MS in Anlehnung an DIN EN 16274.
Anwendung: 10 %
Elf Probanden und ein Friseur beurteilten unter anderem die Konsistenz der Gele, wie sie sich entnehmen und verteilen ließen. Die Probanden bewerteten darüber hinaus die Klebrigkeit an den Händen, Auswaschbarkeit und Rückstände in Haar und Kleidung.
Verpackung: 5 %
Elf Probanden und ein Friseur beurteilten Handlichkeit sowie Öffnen und Schließen der Packungen. Ein Experte prüfte, ob Mogelpackungen darunter waren – das war nicht der Fall. Wir prüften, ob es eine Originalitätssicherung, Materialkennzeichnung und Recyclinghinweise gab. Anhand von drei Packungen je Produkt bestimmten wir die Inhaltsmenge und Entleerbarkeit.
Deklaration: 10 %
Ein Experte überprüfte, ob die Kennzeichnung der EU-Kosmetik- und der Fertigpackungsverordnung entsprach. Drei Fachleute beurteilten Lesbarkeit und Übersichtlichkeit der Angaben, elf Probanden bewerteten Anwendungshinweise.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern *) gekennzeichnet. Lautete das Urteil für Haltbarkeit befriedigend oder das Urteil „Kritischer Duftstoff Lilial“ ausreichend, werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note ab.
Angaben laut Anbieter (nicht bewertet)
Die Angaben zu Parfüm, Mineralölbestandteilen, Konservierungsstoffen, Mikroplastik und wasserlöslichen Polymeren ermittelten wir per Anbieterbefragung oder über Informationen auf der Verpackung.
Weitere Untersuchungen
Wir analysierten in Abhängigkeit von der Inhaltsstoffliste, ob und in welcher Konzentration die Gele aromatische (Moah) und gesättigte Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (Mosh) enthielten. Wir bestimmten die Konzentrationen der deklarationspflichtigen Duftstoffe. Außerdem sahen zwei Experten die Inhaltsstofflisten der Produkte auf Inhaltsstoffe durch, deren Einsatz der SCCS, der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU, als kritisch bewertet hat; gegebenenfalls bestimmten sie deren Konzentrationen. Die Analyse der Duftstoffe erfolgte mittels GC-MS in Anlehnung an DIN EN 16274, die Analyse der Mineralölbestandteile mittels LC-GC/FID.
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Grundsätzlich kann jede Substanz im Einzelfall - abhängig von der individuellen Empfindlichkeit - unerwünschte Hautreaktionen beim Anwender auslösen, was dann allerdings dem Produkt schwerlich anzulasten ist. Selbst gegenüber natürlichen Bestandteilen (z.B. Harze, ätherische Öle) können Allergien oder Überempfindlichkeiten entwickelt werden. Hautreaktionen sind nicht per se den Parabenen zur Last zu legen. Mit Hilfe eines Allergologen kann man klären, welche Substanz die Hautreizungen hervorruft, so dass diese künftig gemieden werden kann. Eine Stellungnahme zum Einsatz von Parabenen als Konservierungsstoff und zur BUND-Liste sind unter folgendem Link zu finden: www.test.de/Parabene-als-Konservierungsmittel-in-Kosmetika-Unnoetige-Verunsicherung-4590686-0/ (BP)
Ich benutzte das Wella-Gel seit lagem und war von den Stylingeigenschaften her sehr zufrieden ABER ich habe festgestellt, dass meine Kopfhaut sehr sehr drunder leidet. Ich dachte immer, ich hätte die offenen Stellen meiner Kopfhaut wegen Stress, irgendeiner Mangelerscheinung oder zu wenig Schlaf aber nein!
Nachdem ich das Gel mal für eine Woche abgesetzt habe, waren alle pickelähnlichen oder z.T. auch schorfigen Stellen und offenen Wunden weg.
Ich habe dann mal geschaut auf der Tox Fox Seite des BUND und siehe da... Wella hat hormonell wirksame Stoffe als Konservierungsmittel im Einsatz. Dafrage ich mich doch, wie so ein Produkt ein "Gut" von der Stiftung Warentest bekommen kann.
Ich finde das skandalös, das so gesundheitsschädliche Produkte sogar noch angepriesen werden.
Also: Finger weg von Wella!