
In Ägypten und der Türkei hat Haarentfernung mit Zuckerpaste lange Tradition. Hierzulande bieten sie viele Kosmetikstudios als Sugaring an. Die Methode soll hautschonender sein als das bekanntere Waxing. test.de erklärt, wie Sie Sugaring selbst ausprobieren können – und wann Sie besser darauf verzichten sollten.
Mit Zucker, Wasser und Zitrone
Ob im Kosmetikstudio oder in den eigenen vier Wänden: Für Sugaring wird eine dicke, klebrige Paste aus Zucker, Zitronensaft und Wasser benötigt. Auf dem heimischen Herd werden die Zutaten so lange gekocht, bis sie zu einer blubbernden Masse geworden sind. Unter Rühren sollte sie danach auf Köpertemperatur und eine gelbliche Farbe gebracht werden. Die Paste, auch Halawa oder Ağda genannt, gibt es aber auch fertig zu kaufen. Bei kälteren Temperaturen muss auch die Fertigpaste leicht erwärmt werden, bei normaler Raumtemperatur ist sie in der Regel sofort einsatzfähig. Die Zuckermasse wird warm und gegen die Haarwuchsrichtung auf Beine, Achseln, Intimbereich oder auch im Gesicht etwa an Kinn oder Augenbrauen aufgetragen.
Ungeübte nutzen Spachtel
Kosmetikerinnen und Geübte nutzen zur Enthaarung mit Zuckerpaste die so genannte Flicking-Methode. Dabei legen sie die klebrige Masse per Hand, am besten mit Einmalhandschuhen, auf die behaarten Stellen und drücken sie schnell entgegen der Haarwuchsrichtung an. Danach wird die Paste sofort in Wuchsrichtung wieder abgerupft, so werden die Haare samt Wurzel entfernt. Anfänger tragen die Zuckerpaste einfacher mit einem Holzspachtel auf und drücken ein Stück Vlies oben auf die eingesalbte Stelle. Das Vlies wird im nächsten Schritt ebenfalls samt Haar und Wurzel ruckartig abgezogen. Vliesstreifen gibt es abgepackt in der Drogerie oder im Internet, alternativ funktionieren aber auch rechteckig geschnittene Stoffstücke.
Haare rupfen ohne Schmerzen?
Im Gegensatz zur Enthaarung mit Wachs rupfen Könner die Masse beim Sugaring in Wuchsrichtung ab. „Dadurch brechen kaum Haare ab, was beim Enthaaren gegen die Wuchsrichtung häufiger passieren kann“, erklärt Barbara Fehrenbach vom Bundesverband Deutscher Kosmetikerinnen. Weil die Zuckerpaste zudem nicht so hoch erhitzt werde und weniger stark an der Haut hafte als Wachs, gelte Sugaring als schonender für die Haut, so die Kosmetikern. Völlig schmerzlos ist die Methode aber auch nicht. Und: Weder Sugaring noch Waxing eignen sich für gereizte oder geschädigte Haut.
Erst beim Profi testen
Sugaring funktioniert auch zuhause – die Handhabung der heißen, klebrigen Masse kann für Ungeübte aber knifflig sein. Anfänger haben aber die Möglichkeit, zunächst im Kosmetikstudio auszuprobieren, wie ihre Haut auf die Behandlung reagiert. Fragen Sie vorher nach den Inhaltsstoffen der verwendeten Paste – fertig gekaufte Produkte enthalten teils zugesetzte Öle und alternative Säuren. Falls Sie auf einen der Inhaltsstoffe allergisch reagieren, erkundigen Sie sich, ob auch eine Alternativpaste ohne Zusätze verwendet werden kann.