Haar­ausfall

Haar­verpflan­zung: Nicht ohne fach­ärzt­liche Beratung vorab

18

„Eine Trans­plantation ist ein relativ komplexer Eingriff, der viel Know-how und logistisches Können erfordert“, sagt Frank G. Neidel. Wichtig: eine fach­ärzt­liche Beratung im Vorfeld. Der Verband Deutscher Haarchirurgen, in dessen Vorstand Neidel sitzt, hat Leit­linien für den genauen Ablauf einer Verpflan­zung entwickelt. Details zur OP und ihren Risiken erklärt Neidel in einem Interview.

Umver­teilung. Im Prinzip werden Haarfollikel aus dem seitlichen und hinteren Haarkranz auf die kahlen Stellen verteilt. „Misst die Fläche mit den funk­tionierenden Follikeln weniger als 25 bis 20 Prozent im Vergleich zu einer großen Kahl­fläche“, erläutert Neidel, „wird das Resultat spärlich ausfallen, und es ist eher von einer Verpflan­zung abzu­raten.“

Team­arbeit. Für die OP braucht es „einen Spezialisten und genügend gut trainierte Mitarbeiter“, so Neidel. Der Chirurg entnimmt die Follikel samt Haut in Streifen oder einzeln, sein Team vereinzelt die Wurzeln unter dem Mikroskop und setzt sie an den kahlen Stellen ein. Nach etwa drei Monaten soll es wieder sprießen. Kosten: abhängig von der Zahl der verpflanzten Haare zwischen 2 500 und mehr als 10 000 Euro.

18

Mehr zum Thema

18 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 27.12.2021 um 11:30 Uhr
Redensyl

@Matthiss: Vielen Dank für Ihren Hinweis. Gerne leiten wir ihn an die zuständige Fachabteilung weiter.

Matthiss am 25.12.2021 um 20:00 Uhr
Redensyl

Mittlerweile gibt es auch immer mehr "neue" Stoffe, die gegen Haarausfall helfen sollen. Mich würde interessieren, ob Redensyl wirklich hilft

ahg128 am 25.01.2020 um 22:10 Uhr
Trioxidil und Minoxidil

Seit einem halben Jahr verwende ich gegen meinen erblich bedingten Haarausfall täglich einmal Trioxidil und Minoxidil. Das Trioxidil lässt man als Shampoo (nach dem Auftragen auf die Tonsur) einige Minuten einwirken und spült es dann wieder aus. Danach trägt man den Conditioner ebenfalls auf, lässt ihn einwirken und spült ihn ebenfalls wieder aus. Im Lauf des Tages trägt man das Minoxidil auf (ich mache das abends). Das Minoxidil zieht ein und braucht nicht ausgespült zu werden.
Vor der Behandlung war die komplette Tonsur kahl. Die beschriebene Behandlung hat nach einem halben Jahr die Glatze deutlich schmaler werden lassen. Und inzwischen wächst sogar auf der Mitte der Tonsur schon wieder Flaum. Ich denke, spätestens in einem Jahr wird das Haar wieder überall voll sein.
Die Behandlung muss allerdings grundsätzlich permanent fortgeführt werden, dass sollte jedem klar sein.
Beste Grüße
ahg128

baueralex am 14.07.2018 um 16:43 Uhr
Neue Studien

Zur Zeit gibt es ja immer mehr Studien zu anlagebedingtem Haarausfall. Könntet ihr da vielleicht die Augen offen halten was demnächst noch passiert und nächstes Jahr z.B. auch Abwandlungen von Minoxidil testen (Foligain Trioxidil, Nanoxidil)?
Auch was Finasterid/Dutasterid für Frauen angeht.
http://www.ijdvl.com/text.asp?2014/80/6/521/144162
https://doi.org/10.1111/jocd.12225
https://doi.org/10.1002/lsm.22684
https://doi.org/10.1111/dth.12588
Gibt noch viele weitere Publikationen...Wenn Ihr da auf dem neuesten Stand bleiben könntet und Informationen rausgeben wär das echt super.

Profilbild Stiftung_Warentest am 16.04.2018 um 13:24 Uhr
Finasterid

@jbernardy: Sowohl im Artikel als auch in unserer Datenbank „Medikamente im Test“ wird auf die angesprochene Problematik und die Nebenwirkungen von Finasterid hingewiesen. Daher auch die Bewertung "mit Einschränkung geeignet". In der Datenbank gehen wir ausführlich auf die Nebenwirkungen ein. (bp)