Gute Gummistiefel sollten wasserdicht, rutschfest und strapazierfähig sein – und ihre Träger nicht mit Schadstoffen belasten. Zumal wenn sie von Kindern getragen werden, die oft den ganzen Tag damit im Regen herumlaufen. Unsere österreichischen Kollegen vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) haben 22 Gummistiefel für Kinder getestet. Nicht alle Modelle im Test erfüllen die Kriterien: Nur fünf Stiefel enthielten keine Schadstoffe.
Die teuersten Stiefel sind nur Durchschnitt
Der Test zeigte einmal mehr, dass der Preis nicht mit der Qualität korrespondieren muss. Testsieger ist das Billigprodukt einer Sportkette: Inverness 100 von Decathlon/Solognac für zirka 6 Euro. Als einzige bekamen die Stiefel ein Sehr gut. Die teuersten Stiefel im Test, Hunter Original Kids First Classic für zirka 45 Euro, schafften gerade mal die Note Durchschnittlich (entspricht unserer Note Befriedigend), weil sie nur mäßig rutschfest sind und bei der Haltbarkeit Mängel zeigten. Fünf Gummistiefel schnitten gut ab.
Testbericht VKI: Gummistiefel für Kinder
(Übersicht der getesteten Produkte kostenlos; Testbericht kostenpflichtig)
Die Besten

Testsieger: Decathlon Inverness 100 anisgrün © Anbieter
Ganz vorne Decathlon Inverness 100. Sie überzeugten mit sehr guter Haltbarkeit und Strapazierfähigkeit und gehörten zu den nur fünf Modellen, in denen die Tester keine Schadstoffe nachweisen konnten.
Insgesamt gut und schadstofffrei waren noch das österreichische Modell Demar Stormer Print T Kosmos für zirka 15 Euro (bei Amazon und Ebay) und die Kinderstiefel Deichmann Cortina für zirka 13 Euro, die auf nassem Untergrund aber nicht ausreichend rutschfest sind.
Tipp
Da Gummistiefel keinen anpassbaren Verschluss haben, sollten sie nicht zu locker sitzen, weil sie sonst scheuern und auch das Innenfutter schneller verschleißt. Eine Einlegesohle kann für besseren Halt sorgen.
Noch akzeptabel
Vom VKI als gut bewertet, aber mit Schadstoffen belastet – wenn auch unterhalb der maximal zulässigen Grenzwerte:
- Lurchi by Salamander. Kostet etwa 30 Euro, enthielt polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK);
- Beck 498 Einhorn. 25 Euro, nicht rutschfest. Enthielt zudem PAK und potenziell gesundheitsschädliche Weichmacher (Phthalate)
- Viking Kid‘s Plask 1-17120-5 Navy. 38,50 Euro. Eigentlich ein guter Stiefel, weist aber Spuren von Pak auf.
Vom VKI als durchschnittlich bewertet, aber immerhin schadstofffrei:
- Bata Mini B. Rund 15 Euro. In einigen Prüfpunkten sehr gut, aber mangelnde Haltbarkeit und Rutschfestigkeit.
- Handle It Rain Boots von Crocs. Rund 30 Euro. In allen anderen Prüfpunkten sehr gutes Produkt, Haltbarkeit aber nicht zufriedenstellend. Nicht bewerteter Pluspunkt: Isoliert von allen Modellen im Testfeld am besten gegen Kälte.
Zu viel Schadstoffe
Die Stiefel von Bundgaard und Aigle enthielten Mengen des PAK Naphthalin, die den vom Ausschuss für Produktsicherheit in Deutschland empfohlenen Maximalwert überschritten. Die Aigle-Stiefel enthielten zudem kurzkettige Chlorparaffine, deren Konzentration mit 2 800 Milligramm pro Kilogramm Material weit über dem Grenzwert von 1 500 Milligramm liegt. Aigle reagierte bereits auf den Test und setzte den Verkauf des Stiefels Lolly Pop Print Marine Etoile aus. Das Modell Poly von Humanic/U&Me enthielt erhebliche Mengen an Cadmium, einem giftigen Schwermetall.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@4David4: Unsere österreichischen Kollegen vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) haben 2017 keine Schadstoffe feststellen können. Zu Testmethoden unserer Partnerorganisationen können wir keine Aussage treffen, auch nicht zu den Ergebnissen von Ökotest.
Ob der Hersteller eine Produktveränderung vorgenommen hat, wissen wir nicht. Daher
nehmen wir Ihre Anfrage gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter. Vielen Dank dafür. (MK)
Ich bin mehr als verunsichert. In Ihrem Test werden die Decathlon Inverness 100 als schadstofffrei angegeben. In dem neuesten Ökotest von 2019 heißt es zu den Stiefel „PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen, Ersatzweichmacher, Naphthalin erhöht“ und sie werden mangelhaft bewertet. Was kann ich nun glauben? Waren Ihre Testmethoden in 2017 nicht aktuell?
Kommentar vom Autor gelöscht.
@clemens.hauck: Sie haben Recht, unsere letzte Untersuchung von Kinderschuhen, wo wir insbesondere die Chromatbelastung bewertet haben, ist nicht mehr aktuell (test 7/2013). Ihren Testwunsch haben wir an das zuständige Untersuchungsteam und an unser Planungsgremium weitergeleitet. Vielen Dank dafür. (spl)
Da zeigt sich mal wieder das Kindersachen überprüft gehören. Schade dass Sie seit Langem keine Kinderkleidung und -schuhe getestet mehr getest haben. Kinder sind unser wertvollstes Gut. Unverständlich daher dass Sie lieber viel an sich unnötiges Zeugs in die Mangel nehmen....