Glaukom und Zahlen zur Früherkennung
Das Wort Glaukom umfasst verschiedene Erkrankungen, bei denen der Sehnerv geschädigt ist. Das Sehvermögen geht langsam verloren. In Deutschland sind rund 800 000 Menschen betroffen, jährlich erblinden gut 1 000 von ihnen. Ein Glaukom ist nicht heilbar, Medikamente können ein Fortschreiten aber verzögern.
Das Risiko steigt mit dem Alter
Verschiedene Ursachen. Oft schädigt erhöhter Augeninnendruck den Sehnerv. Er kann aber auch durch eine gestörte Durchblutung oder infolge einer anderen Augenerkrankung Schaden nehmen.
Späte Symptome. Die häufigste Erkrankungsform merken Betroffene erst, wenn sie weit fortgeschritten ist: Oft verengt sich das Gesichtsfeld von außen, teils erscheinen dunkle oder verschwommene Flecken. Beim Grauen Star dagegen sehen Betroffene verschleiert und sind blendempfindlich.
Risikofaktoren. Die meisten erkranken nach dem 75. Lebensjahr. Ein größeres Risiko haben Menschen mit erhöhtem Augeninnendruck, schwarzer Hautfarbe, starker Kurzsichtigkeit und Eltern mit Glaukom. Ob Bluthochdruck und Diabetes Risikofaktoren sind, ist noch nicht abschließend geklärt.
Früherkennung – mehr Fehlalarme als entdeckte Glaukome
Etwa 4 von 1 000 untersuchten 40-jährigen Personen haben ein Glaukom, aber nur eine profitiert von einer Früherkennungsuntersuchung und anschließenden Behandlung. Bei 48 Personen stellen sich auffällige Befunde später dagegen als Fehlalarm heraus. Profitieren heißt: Nach zehn Jahren Behandlung hat sich das Glaukom nicht gravierend verschlechtert.

Etwa 16 von 1 000 untersuchten 60-Jährigen sind von einem Glaukom betroffen, aber nur vier profitieren von einer Früherkennungsuntersuchung und anschließenden Behandlung. 40 Befunde erweisen sich in Nachuntersuchungen als unbegründet. Solche falsch-positiven Befunde können psychisch belasten.

Quelle: Eigene Berechnungen auf der Basis von Übersichtsarbeiten zur Früherkennung und aktuellen Studien zur Behandlung des Glaukoms. Unter So sind wir vorgegangen steht mehr zum methodischen Vorgehen.