Die Inco Genossenschaft aus Duisburg ist mit ihrem Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung gegen die Stiftung Warentest vor dem Landgericht Stuttgart gescheitert. Das Gericht wies die Anträge der Inco, die unter anderem von unserer Warnliste Geldanlage gestrichen werden wollte, als unbegründet zurück. Gegen das Urteil hat die Inco inzwischen Berufung eingelegt.*
Finanztest hatte im Prospekt der Inco ein Foto des Duisburger Theaters am Marientor (TaM Betriebsgesellschaft mbH) entdeckt, das Anlegern der Autark Invest AG aus Liechtenstein als gewinnbringendes „Flaggschiff“ verkauft worden war (siehe Meldung Erneut schlechte Nachrichten für Autark-Anleger). Eine Recherche ergab, dass 94 Prozent der TaM-Geschäftsanteile auf die Inco übertragen wurden, ohne dass Autark oder Inco dies Anlegern mitteilten. Das kritisierten wir als „seltsamen Deal“, der schlecht für Autark-Anleger sei. Diese warten seit Monaten vergeblich auf die Rückzahlung ihres Geldes.
Inco-Genossen könnten Nachteile haben, wenn der Deal mit dem „Autark-Theater“ wieder rückgängig gemacht werden müsste.
Wie berichtet, ist der wegen dubioser Finanzgeschäfte vorbestrafte Chef der Autark Invest AG Stefan Kühn auch Mitbegründer der Inncomm-Genossenschaft, aus der die Inco hervorgegangen ist. Aufsichtsratsvorsitzender der Inco wurde Anwalt Jens Walther, der die Autark rechtlich vertreten hat. Vorstand bei der Inco wurden der frühere Autark-Mitarbeiter Grischa Pietsch und ein Bram Ten Hove. Letzterer ist seit September Geschäftsführer der TaM. Die Ehefrau von Pietsch arbeitet auch für die TaM. Alle drei sind Bekannte von Kühn.
* Die Information, dass die Inco Genossenschaft Berufung eingelegt hat, hat uns nach Redaktionsschluss der Printfassung von Finanztest 11/2018 erreicht.
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