
Die Smart-Home-App Nest funktioniert nach der bewährten Google-Methode: Viele Daten erheben und verarbeiten. © Screenshot Nest-App
Die Google-Tochter Nest bietet eine Smart-Home-App an, die ohne Hilfe des Bewohners auskommen will. Sie setzt auf die Kommunikation mit den Apps von kompatiblen Drittgeräten und verfolgt damit ein ganz eigenes Konzept intelligenten Wohnens. Wir haben uns die App angeschaut und sie mit anderen Smart-Home-Zentralen verglichen.
Wenige Geräte
Nest hat für den deutschen Markt wenig eigene Geräte im Programm – Rauch- und Kohlenmononoxidmelder, Überwachungskameras, Video-Türklingel. Vielfalt sollen kompatible Geräte von Drittanbietern bringen: „Works with nest“ genannt. Anders als etwa bei Apple Homekit lassen sich die vernetzten Fremdgeräte nicht zentral über die Nest-App steuern. Vielmehr macht Nest den Apps der Drittgeräte, wie der smarten Philips-Hue-Leuchte, Vorschläge, wie sie auf Informationen der Sensoren reagieren können.
Nutzer ist raus
Für diese Vorschläge greift Nest auf einen Datenpool zurück und zieht auch die Nutzungsdaten des Smart-Home-Besitzers hinzu, um die Vorschläge zu verbessern – ähnlich wie sich die Google-Suche an ihre Nutzer anpasst. Bei Nest soll der Anwender keine geräteübergreifenden Szenarien einrichten oder steuern müssen. Der Idee eines intelligenten Zuhauses, das hinzulernt und selbstständig entscheidet, kommt Nest damit prinzipiell sehr nahe.
Nicht überzeugend
Nest ist mit anderen Smart-Home-Zentralen im Test kaum vergleichbar. Das zeigte sich in einigen unserer Prüfungen: Will der Nutzer eingreifen, ist er im Erstellen von Szenarien stark eingeschränkt. Unsere Tester mussten dafür oft die Apps der Drittgeräte verwenden – das empfanden sie als umständlich. Und die relativ kleine Palette der in Deutschland verfügbaren kompatiblen Geräte schränkt die Möglichkeiten der Automatisierung stark ein.
Datensammler
Nests Ansatz beruht darauf, viele Daten zu erheben und zu verarbeiten. Wir konnten diesen Datenstrom nicht vollständig entschlüsseln. Der Test des Datensendeverhaltens zeigte aber: Die App ruft einige Tracker auf. Zudem fanden wir in der Datenschutzerklärung etliche unzulässige Regelungen.
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