

Mit dem Pixel C bringt Google erstmals ein selbstproduziertes Tablet auf den Markt. Bislang wurden Google-Modelle von fremden Firmen hergestellt. Das Tablet Pixel C kommt mit 32 Gigabyte internem Speicher daher, dieser ist allerdings nicht erweiterbar. Der Schnelltest zeigt: Das Gerät ist leistungsstark. Leider hat Google aber bei Ausstattung und Zubehör gegeizt.
Fast so gut wie Apple und Sony
Googles Premierenauftritt ist insgesamt ein Erfolg: Das Pixel C erweist sich im Test als sehr gut verarbeitetes, leistungsstarkes Tablet, das fast mit den Topmodellen von Apple und Sony mithalten kann. Lediglich einige Samsung-Geräte spielen in einer deutlich höheren Liga (Testergebnisse zu über 125 Tablets im Produktfinder Tablets). Das Pixel C punktet vor allem mit sehr guter Rechen- und Grafikleistung – dadurch eignet es sich hervorragend für Büroanwendungen und grafisch anspruchsvolle Spiele. Mit seinem schnellen Prozessor, 3 Gigabyte Arbeitsspeicher und 32 Gigabyte internem Speicher (davon 24 Gigabyte frei verfügbar) gehört es zur oberen Mittelklasse der Android-Tablets. Dazu passt auch die Rückkamera mit einer Auflösung von 8 Megapixel – sie macht bessere Bilder als bei Tabletkameras üblich. Die geprüfte Variante des Pixel C mit 32 Gigabyte Speicherplatz kostet 499 Euro, das 64-Gigabyte-Modell gibt es für 599 Euro.
Hohe Auflösung, starker Akku
Das 10-Zoll-Display (25,7 cm Bildschirmdiagonale) hat eine sehr hohe Auflösung (2 560 x 1 800 Pixel). Es ist leuchtstark und gleichmäßig ausgeleuchtet. Auch beim Blick von außen bleibt der Bildschirminhalt gut erkennbar. Der Akku ist gerade beim Surfen im Internet sehr ausdauernd: Mehr als 12 Stunden hält er dabei durch. Beim Ansehen von Videos schafft er mehr als 9 Stunden. Zum Wiederaufladen braucht der Akku 3,5 Stunden.
Das neue Android 6 ist vorinstalliert
In zwei Punkten fällt das Pixel C als besonders modern auf: Das Tablet läuft mit dem recht neuen Android 6 (Marshmallow), das Nutzern detaillierte Kontrollmöglichkeiten über App-Zugriffsrechte bietet und zudem den Akku schont. Mehr dazu im Special Android 6 auf test.de. Zudem verfügt das Gerät über den ebenfalls recht jungen, besonders schnellen USB-3.1-Anschluss mit dem komfortablen Steckertyp C, der sich beidseitig in die Buchse einführen lässt. Ärgerlich ist, dass das mitgelieferte Kabel fest mit dem Netzteil verbunden ist und dadurch nur zum Laden des Akkus verwendet werden kann. Wer das Tablet mit dem PC verbinden möchte, muss ein separates Kabel kaufen – oder mit den Funktechniken WLan oder Bluetooth arbeiten.
Kein Mobilfunk, kein GPS, keine Speicherkarten
Leider hat Google nicht nur beim mitgelieferten Kabel gespart. Für ein Tablet dieser Preisklasse ist das Pixel C in mehrerlei Hinsicht recht spartanisch ausgestattet und dadurch nicht besonders vielseitig. So hat es etwa kein Mobilfunkmodem und ist deshalb zum Surfen im Internet auf WLan-Netze angewiesen – alternativ kann der Nutzer sein Smartphone mit der sogenannten „Tethering“-Funktion (manchmal auch als „WLan-Hotspot“ bezeichnet) als Modem für das Tablet verwenden. Ein GPS-Sensor fehlt dem Google-Gerät ebenfalls. Zudem lässt sich der interne Speicher nicht im Nachhinein mit Speicherkarten erweitern – bei fast allen anderen Android-Tablets geht das. Ebenfalls störend: Die Lautsprecher klingen mau und zum Lieferumfang gehört nur eine Schnellstartanleitung. Die vollständige Fassung gibt es ausschließlich online. Und mit rund 510 Gramm gehört das Pixel C nicht gerade zu den Leichtgewichten seiner Größenklasse.
Synchronisieren nur via Cloud möglich
Auch in Sachen Software bleiben einige Wünsche offen: Es gibt keine Multi-Windows-Funktion, bei der mehrere Apps nebeneinander angezeigt werden können. Google stellt auch keine Software fürs lokale Synchronisieren mit dem PC bereit. Stattdessen ist die Synchronisation ausschließlich online – über Cloud-Dienste – möglich. Nervig ist zudem, dass die Tasten auf der virtuellen Tastatur nicht klar voneinander abgegrenzt sind: Das kann zu vermehrten Tippfehlern führen.
Echte Tasten für echt viel Geld


Immerhin gibt es eine auf das Gerät abgestimmte physische Tastatur, die gleichzeitig als Ständer fungiert. Die „Pixel C-Tastatur“ ist separat erhältlich, kostet satte 169 Euro und wiegt rund 400 Gramm. Sie wird per Magnet am Tablet befestigt, die Datenverbindung läuft über Bluetooth. Der Aufstellwinkel zwischen Display und Tastatur ist frei verstellbar. Außer zum Tippen kann das Keyboard auch als Displayschutz dienen. Der Tastatur fehlt aber ein Touchpad.* Auch einige vom PC gewohnte Funktionstasten wie „Escape“, „Einfügen“, „Entfernen“ sowie ein Ziffernblock sind nicht vorhanden. Daher taugt das Pixel C auch mit physischem Keyboard nur begrenzt als Notebook-Ersatz. Das liegt allerdings nicht nur an den Defiziten der Tastatur, sondern auch daran, dass es von vielen üblichen Windows-Programmen keine adäquaten Android-Versionen gibt.
Fazit: Gelungenes Gerät, gleichwohl geizt Google
Das Google Pixel C gehört zur oberen Mittelklasse der Android-Tablets. Es überzeugt vor allem mit seiner Rechen- und Grafikleistung. Bei der Ausstattung hat Google aber etwas geknausert.
Tipp: Detaillierte Testergebnisse zu mehr als 125 Tablets finden Sie im Produktfinder Tablets.
* Satz korrigiert am 14. Januar 2016.
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- Nicht immer begreift Google, was genau jemand sucht. Mit der Eingabe sogenannter Operatoren wie ““, * und - können Nutzer etwas nachhelfen und die Suchergebnisse oft...
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- Der Test der Stiftung Warentest zeigt: Apple und Microsoft liefern am zuverlässigsten Updates, einige andere Anbieter gar nicht. Handys werden teils besser bedient als...
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- App-Tracking-Transparenz (ATT): So heißt die neue Funktion, mit der Apple iPhone-Besitzer vor Datenkraken schützen will. Leider hilft der Tracking-Schutz nur begrenzt.
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Vielen Dank für den Hinweis! Sie haben Recht, daher haben wir die betreffende Textstelle korrigiert.
Dass sich Android-Tablets per Maus „ähnlich wie unter Windows bedienen lassen“ ist allerdings nur mit Einschränkungen richtig: Oft ist es zum Beispiel nicht möglich, Text zu markieren oder ein Kontextmenü aufzurufen (wie man es am PC mit der rechten Maustaste macht). (Bu)
"[...] da bei Android keine Mausfunktion vorgesehen ist."
Das ist falsch: Android unterstützt schon seit längerer Zeit eine Maussteuerung - sowohl drahtlos via Bluetooth, als auch kabelgebunden via USB. Nach Anschluss bzw. drahtlosem Koppeln einer Maus erscheint automatisch ein Mauszeiger, mit der sich Smartphone oder Tablet ähnlich wie unter Windows bedienen lassen.
Für diverse Android-Tablets sind denn auch Bluetooth-Keyboards mit integriertem Tochpad verfügbar - etwa für das Samsung Galaxy Tab S2 9.7.
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Pixel C mit 32 GB: 499 EUR
Pixel C mit 64 GB: 599 EUR
Versandkostenfrei ;-)
Im Testbericht ist zwar der Preis für die Tastatur aber nicht für das Tablet angegeben.