
Gewusst wie: Besser googeln dank Operatoren. © Getty Images / quavondo
Nicht immer begreift Google, was genau jemand sucht. Mit der Eingabe sogenannter Operatoren wie ““, * und - können Nutzer etwas nachhelfen und die Suchergebnisse oft deutlich verbessern. Die Multimedia-Spezialisten der Stiftung Warentest stellen zehn der wichtigsten Operatoren vor und erklären, wie Sie der Suchmaschine helfen können, Ihre Suchintention besser zu verstehen.
Genau so
Problem: Wer einen Suchbegriff eingibt, der aus mehreren Wörtern besteht, bekommt nicht immer auf Anhieb das, was er sucht. So wird Google beim Suchbegriff Brandenburg an der Havel möglicherweise auch Seiten auflisten, die erklären, in welchen brandenburgischen Orten man an der Havel entlang spazieren kann.
Lösung: Möchten Sie nur Treffer zur gleichnamigen Stadt sehen, verwenden Sie am besten Anführungszeichen: “Brandenburg an der Havel“. Dann kommen nur Seiten, die genau diese Wortfolge (String) enthalten.
Ohne folgenden Begriff
Problem: Sie haben ein mehrdeutiges Suchwort wie zum Beispiel Golf, möchten aber eine bestimmte Bedeutung (Auto) ausschließen.
Lösung: Wer gern Golf spielt, sich aber nicht für das gleichnamige Auto interessiert, erhält bessere Treffer, wenn er Golf -VW eingibt. Das Minuszeichen schließt VW aus, sodass vor allem Links zur Sportart Golf erscheinen. Achtung: Zwischen Minuszeichen und auszuschließendem Begriff darf kein Leerzeichen sein!
Bemerkung: Nicht immer funktioniert dieses Ausschlussverfahren zuverlässig. Beispiel Bank. Die Bedeutung Geldinstitut ist für die Suchmaschine so eklatant viel wichtiger als die Bedeutung Sitzgelegenheit, dass trotz der Einschränkung -Geld oder -Kreditinstitut Treffer kommen, die mit Finanzen zu tun haben.
Suchbegriff unbekannt
Problem: Wie hieß noch gleich das Lied von dieser einen Band? Es ging irgendwie so: „Das ist alles nur...“ – tja, was nun? Gestaut, gekaut, verdaut?
Lösung: Wer Liedtext Das ist alles nur * in den Suchschlitz eingibt (in diesem Fall ist auch ein Leerzeichen zwischen dem letzten Suchwort und dem Sternchen okay), setzt mit * einen Platzhalter für das unbekannte Wort und erfährt sogleich, dass Die Prinzen einst sangen: „Das ist alles nur geklaut“.
Oder
Problem: Sie sind auf der Suche nach einem Rezept für ein sehr beliebtes, mit Marmelade gefülltes Siedegebäck, das vor allem im Karneval (OR Fasnacht OR Fasching) reißenden Absatz findet. Der eine nennt sie Berliner, die andere Pfannkuchen, ein Dritter kennt sie als Krapfen. Wie kommt man zu passenden Treffern aus möglichst allen Landesteilen?
Lösung: Wer bei der Suche Vorschläge aus unterschiedlichen Regionen erhalten will, googelt am besten nach Rezept Pfannkuchen OR Berliner OR Krapfen.
Dateiformat
Problem: Sie hatten da mal im Internet diesen wahnsinnig interessanten Artikel über ein possierliches Beuteltier namens Wombat gelesen, wissen aber nicht mehr wo – nur, dass es sich um eine PDF-Datei handelte.
Lösung: Sie können die Zahl der Treffer meist erheblich einschränken, wenn Sie nach einem bestimmten Dateiformat suchen, in diesem Fall etwa Nacktnasenwombat filetype:PDF. Auch hier gilt wieder: Kein Leerzeichen zwischen Doppelpunkt und anschließendem Begriff!
Website durchsuchen
Problem: Manchmal klappt die externe Suche mit Google besser als die interne Suche auf einem bestimmten Portal.
Lösung: Falls die Suche auf test.de ausnahmsweise mal nicht das gewünschte Resultat ausspuckt, können Sie zum Beispiel googeln site:test.de Matratzen. Google sucht dann nur auf test.de nach Artikeln und Testberichten zum Thema Matratzen.
Erklärung aus dem Wörterbuch
Problem: Sie wollen nur mal kurz wissen, was man unter Fotosynthese versteht, möchten aber keine ellenlangen Fachaufsätze dazu lesen, und auch die Wikipedia-Erläuterung ist ihnen zu weitschweifig.
Lösung: Eine Google-Suche nach define:Fotosynthese liefert eine kurze, praktische Wörterbuch-Definition.
Alle Suchbegriffe kommen vor
Problem: Sie sind Fan der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, interessieren sich aber nicht für Bundestrainer Jogi Löw im Allgemeinen, sondern nur für die Kritik an seiner Taktik bei der WM 2018.
Lösung: Googeln Sie am besten so: allintext:Löw Kritik Taktik WM 2018. Dann zeigt die Suchmaschine ausschließlich Seiten, auf denen alle diese Begriffe vorkommen.
Alten Stand anzeigen
Problem: Abends fällt Ihnen ein, dass Sie ja noch die Titel-Geschichte auf spiegel.de zu Ende lesen wollten, die Sie morgens nicht geschafft haben. Bloß, wo ist die jetzt hin verschwunden?
Lösung: Eine Suche nach cache:spiegel.de kann helfen. Google zeigt dann einen vorherigen Stand der Website an – mit etwas Glück ist es eine Momentaufnahme vom Morgen, in der die gesuchte Story noch ganz oben zu finden ist.
Bemerkung: In Versuchen der Stiftung Warentest funktionierte dieser Operator aber nicht immer. In solchen Fällen kann die Wayback Machine helfen: Sie bewahrt alte Fassungen vieler Internetseiten auf.
Ähnliche Seiten finden
Problem: Sie wollen günstig verreisen, aber nicht in anonymen Hotels absteigen. Und über Airbnb haben Sie sich beim letzten Mal geärgert? Welche Alternativen gibt es da eigentlich?
Lösung: Eine Suche nach related:airbnb.com führt zu ähnlichen Portalen.
Bemerkung: An sich eine praktische Funktion – allerdings funktionierte der Operator längst nicht bei allen Versuchen der Stiftung Warentest. Wem das auch mal passiert, der kann auf eine Suchanfrage ohne Operatoren ausweichen, etwa nach Airbnb ähnliche Seiten.
Extra-Tipp: Suchfilter nutzen
Google bietet zahlreiche Reiter und Filter, die Suchergebnisse eingrenzen, ohne dass der Nutzer sich Operatoren merken muss. Wer etwa nach dem engsten noch lebenden Verwandten des Elefanten – also dem Klippschliefer (siehe Fotos unter diesem Kasten) – sucht, kann zum Beispiel auf Reiter wie „Bilder“, „Videos“ oder „News“ klicken, um ausschließlich entsprechende Inhalte zu sehen (die News-Präsenz des Klippschliefers hält sich allerdings in engen Grenzen).
Selbst innerhalb dieser Kategorien lassen sich die Ergebnisse nochmals verfeinern – und zwar mit Hilfe des Reiters „Suchfilter“. Der ermöglicht es etwa, eine News-Suche auf die letzten 24 Stunden oder einen selbstdefinierten Zeitraum zu begrenzen. Wer nach einem Klippschliefer-Foto für seinen Desktop-Hintergrund sucht, kann festlegen, dass er ausschließlich großformatige Bilder sehen will. Und wer dem Klippschliefer maximal fünf Minuten seines Lebens widmen will, kann die Video-Suche so einschränken, dass nur Clips mit bis zu vier Minuten Länge angezeigt werden.
Und ein letzter Tipp: Die Stiftung Warentest hat im vergangenen Jahr Suchmaschinen getestet – eine davon war besser als Google.

So sieht er aus, der Klippschliefer, engster Verwandter des Elefanten. © Quelle: www.google.com, Screenshot und Markierung: Stiftung Warentest

Newsletter: Bleiben Sie auf dem Laufenden
Mit den Newslettern der Stiftung Warentest haben Sie die neuesten Nachrichten für Verbraucher immer im Blick. Sie haben die Möglichkeit, Newsletter aus verschiedenen Themengebieten auszuwählen.
-
- Internetnutzer in Deutschland richten rund 95 Prozent ihrer Suchanfragen an Google. Doch der US-Konzern durchsucht nicht nur das Netz, sondern auch seine Nutzer. Es...
-
- Datensparsamer im Netz: Wer Googles Suche umgehen will, kann ganz einfach festlegen, welche Suchmaschine der Browser stattdessen verwenden soll. Wir sagen, wie das geht.
-
- Der Test der Stiftung Warentest zeigt: Apple und Microsoft liefern am zuverlässigsten Updates, einige andere Anbieter gar nicht. Handys werden teils besser bedient als...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Wir konnten zudem mit streng objektiven, wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden einen weiteren wichtigen Unterschied feststellen: Biber sind deutlich süßer als Klippschliefer.
@otm: Ich bin der Autor des Textes und antworte Ihnen mal direkt. Danke für Ihren Hinweis! Bei der Suche nach Bibe* kann es allerdings auch passieren, dass Suchergebnisse zur Bibel gezeigt werden statt zum Biber - ein etwas unglücklicher Umstand, waren es doch Bibel-treue Christen, die den Biber im Mittelalter zum Fisch erklärten, um ihn während der Fastenzeit verspeisen zu können. Da wir kein zoologisches Fachblatt sind, können wir zu Ihrer zweiten Frage keine definitive Auskunft erteilen. Der Biber und der Klippschliefer dürften zwar näher verwandt sein als zum Beispiel der Biber und der Schwan. Von einer engen Verwandtschaft ist aber trotz phänotypischer Ähnlichkeiten nicht auszugehen, da der Biber bekanntlich zur Überordnung Euarchontoglires gehört, der Klippschliefer hingegen zur Überordnung Afrotheria, die – wie der Name bereits vermuten lässt – stammesgeschichtlich aus Afrika stammt, wo Biber unseres Wissens nicht vorkommen.
Dieser Operator ist bei teilweise bekannten Worten hilfreich. Die Phrase Bibe* findet beispielweise alles mögliche mit diesem Wortstamm, auch den gesuchten Biber. Ist de eigentlich auch mit dem Klippschliefer verwandt?
@GuessWhat: Sie haben Recht, in diesem konkreten Fall wäre der Operator * nicht nötig gewesen. Es ging uns aber nicht so sehr um das konkrete Beispiel, sondern darum, die Funktion des Operators * als Platzhalter zu erläutern. (DB)
Den „*“ kann ich nicht nachvollziehen. Die simple Eingabe von „das ist alles nur“ (ohne die „“) findet alle Seiten, wo irgendwo ein „das“, „ist“, „alles“ und „nur“ vorkommt. Derselbe Suchbegriff mit „“ findet alle Seiten, wo „das ist alles nur“ in genau dieser Reihenfolge vorkommt. Es ist vollkommen egal, was danach kommt. Das „*“ ist also so wie von Stiftung Warentest beschrieben sinnfrei.