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Video: Wir erklären, was bei der Anlage in Gold zu beachten ist.
Gold gilt als eines der besten Mittel gegen Inflation und Finanzkrisen. Das klappt jedoch nicht immer. Wir zeigen Chancen, Risiken und die Entwicklung des Goldpreises.
Goldinvestment – Das Wichtigste in Kürze
Kauf. Alles zum günstigsten Kauf von Gold finden Sie in unserem Test Anlegen in Gold.
Risiko. Gold ist eine spekulative Geldanlage. Der Goldpreis schwankt stark.
Inflation. In der Vergangenheit hat Gold als Schutz vor Inflation nicht immer funktioniert.
Währung. Der Goldpreis wird immer in Dollar festgestellt. Deutsche Anleger haben ein Währungsrisiko.
Ertrag. Anleger müssen allein auf Wertsteigerung hoffen. Gold bietet keinen Ertrag in Form von Zinsen.
Krise. Gold bietet Sicherheit für extreme Krisensituationen. Ein völliger Wertverfall ist praktisch ausgeschlossen.
Gold als Inflations- und Krisenschutz
Viele Menschen kaufen Gold, weil sie Angst vor einer großen Inflation oder einer massiven Finanzkrise haben. Anders als Bargeld oder Zinsanlagen behält es in einer Krise mit Hyperinflation und Währungsreform einen Wert. Dagegen lässt sich nichts sagen: Sollte es tatsächlich zu einer extremen Krise kommen, bei der sich das Finanzsystem völlig auflöst, hilft vielleicht tatsächlich nur noch Gold. Bei normalen oder teilweise sogar deutlich erhöhten Inflationsraten wie zwischen 1980 und 2000 hat Gold dagegen keine Schutzwirkung entfaltet, sondern eher versagt. Anleger sollten sich also nicht darauf verlassen, dass sie eine künftige Geldentwertung mit Gold ausgleichen können. Als Ende Februar 2020 aufgrund der wirtschaftlichen Folgen des Ausbruchs des Coronavirus („Sars-CoV-2“) die Aktienkurse auf Talfahrt gingen, zeigte sich der Goldpreis zunächst relativ stabil. Als sich im März Panik an den Finanzmärkten breit machte, fiel auch der Goldpreis von seinem kurz zuvor erreichten Allzeithoch in Euro (rund 1550 Euro) kräftig zurück – um über 15 Prozent. Bis Anfang August 2020 gab es dann einen erneuten Anstieg bis auf ein neues Allzeithoch von rund 1 730 Euro.
Goldpreisentwicklung der letzten Jahrzehnte
Von Anfang der 2000er bis Anfang der 2010er Jahre stieg der Goldpreis stark an. Zum damaligen Hoch lag der Preis bei rund 1 300 Euro pro Feinunze. Eine Feinunze ist die übliche Maßeinheit für Gold und ist umgerechnet etwa 31,1 Gramm. Danach sank der Preis 2014 aber auch wieder auf bis zu 880 Euro, um 2020 auf ein neues Allzeithoch anzusteigen.

Goldbarren. Wer ihn sein eigen nennt, sollte das wertvolle Stück besser sicher im Tresor lagern. © Credit: Brian Jackson / Alamy Stock Photo
Aktueller Goldpreis in Euro oder Dollar
Deutsche Anleger müssen aufpassen, wenn sie Goldpreise vergleichen. Gold wird grundsätzlich in Dollar gehandelt, die Goldpreise werden in Dollar notiert. Viele Internetseiten zeigen den Goldpreis aber auch in Euro an. Zusätzlich zu den Schwankungen des Goldpreises kommt für Goldkäufer also auch das Währungsrisiko hinzu. Wenn der Euro gegenüber dem Dollar zulegt, verliert das Gold-Investment deutscher Anleger an Wert. Andersrum kann das Gold aber auch plötzlich an Wert gewinnen, nur dadurch, dass der Dollar gegenüber dem Euro zulegt.
Der Preis pro Feinunze wird traditionell zweimal täglich festgestellt. Die aktuellen Preise lassen sich auf verschiedenen Seiten im Internet abfragen. Detaillierte Preise der „Morning Auction“ und der „Afternoon Auction“ gibt es auf der Seite der Londoner Bullion Market Association.
Goldpreisprognose ist schwierig
Analysten von Banken oder Goldhändlern geben häufig Prognosen über den Goldpreis ab. Geopolitische Risiken, wie drohende schwere Konflikte, sind für sie ein Indikator für steigende Goldpreise. Denn Gold gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Doch sind in der Geschichte der Menschheit zum Glück schon viele drohende Konflikte nie wirklich ausgebrochen. Auch die niedrigen Zinsen nennen Experten immer wieder als Preistreiber für Gold, da der Nachteil, dass Gold keine Zinsen abwirft, damit an Bedeutung verliert. Aber wie hoch die Zinsen in zehn Jahren sein werden, weiß ebenfalls niemand. Das gleiche gilt für die Nachfrage nach Goldschmuck, die auch von Modetrends abhängig ist. Prognosen über die Goldpreise sind daher mit großen Unsicherheiten verbunden. Liegt der Goldpreis in fünf Jahren nur noch halb so hoch wie heute oder beim Doppelten? Für beide Annahmen gibt es Argumente.
Gold als Altersvorsorge
Goldanleger haben keine Garantie auf eine positive Rendite oder darauf, ihr Geld wiederzubekommen. Anders als bei breit streuenden Aktienfonds ging in der Vergangenheit auch die langfristige Geldanlage in Gold immer wieder schief (Tests von Fonds und ETF). Ein Beispiel: Hätte im Jahr 1980 ein damals 40-Jähriger sein Geld für das Alter in Gold angelegt, hätte er ein sehr schlechtes Geschäft gemacht. Bei seinem Rentenbeginn 25 Jahre später hätte er immer noch tief im Minus gesteckt. Wer jedoch Mitte der 90er in Gold eingestiegen wäre, könnte sich heute mit einem ordentlichen Plus zur Ruhe setzen. Die Beispiele zeigen: Der Goldpreis ist für die Altersvorsorge zu unberechenbar (Themenseite Altersvorsorge).
Es spricht jedoch nichts dagegen, bei einem größeren Depot bis zu 10 Prozent Gold ins Depot zu nehmen, wenn Anleger einen Sicherheitsbaustein für extreme Situationen haben möchten.
Die Vorteile von Gold
Mindestwert. Gold hat seit Menschengedenken ein hohes Ansehen. In schweren Krisen war es häufig besonders begehrt. Ein völliger Wertverfall ist praktisch ausgeschlossen. Anleger profitieren auch davon, dass die globale Goldmenge – inklusive der bisher ungeförderten Vorräte – überschaubar ist.
Verfügbarkeit. Goldbarren mit einem Feingoldgehalt von 99,99 Prozent oder gängige Anlagemünzen lassen sich schnell und problemlos zu Geld machen.
Steuervorteil. Wer physisches Gold kauft und seine Münzen oder Barren nach mindestens einem Jahr wieder verkauft und dabei einen Gewinn erzielt, darf diesen steuerfrei behalten.
Die Nachteile von Gold
Schwankung. Der Goldpreis kann stark schwanken. Das Risiko von Verlusten besteht.
Spekulation. Bei Gold setzen die Anleger alleine auf die Wertsteigerung. Gold bietet keinen Ertrag in Form von Dividenden oder Zinsen.
Lagerkosten. Will man sein Gold bei einer Bank lagern, kostet das Geld.
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Die Bezeichnung von Gold als spekulative Anlage sowie das verwendete Bild der Goldpreisentwicklung als Achterbahnfahrt lenkt LeserInnen auf den falschen Punkt und geht am Nutzen eines angemessenen Goldanteils völlig vorbei. Relevant ist nicht die Schwankung des Goldpreises (untere Ebene, Detailebene), sondern die stabilisierende Wirkung eines Goldanteils auf die Schwankung des gesamten Portfolios (obere Ebene, Gesamtebene). Also ist ein angemessener und langfristig gehaltener Goldanteil eben nicht wie vom Verfasser behauptet „Glückspiel“, sondern exakt das Gegenteil, nämlich eine risikosenkende Streuung, die ich auch gerne als Tausendfüßler-Strategie bezeichne. Wer auf vielen Füßen steht, rutscht nicht gleich aus.
Prof. Dr. Hartmut Walz
„Bei Gold setzen die Anleger alleine auf die Wertsteigerung.“
Da widerspreche ich. Gold wurde schon immer und wird wahrscheinlich sehr viel öfter (oder zumindest häufig) als Versicherung gegen das Gelddrucken der Notenbanken benutzt.
Natürlich kann man Gold auch als tatsächliche Anlageform im der Hoffnung auf Wertsteigerung nutzen. Aber viele Leute wollen sich mit physischem Gold gegen den Staat (Notenbanken) versichern.
Als Investor in Exchange Traded Commodities (ETCs), wie Xetra-Gold, sollte man wissen, dass die Bundesregierung über eine Besteuerung nachdenkt. Die Steuerfreiheit nach einer Haltedauer von einem Jahr mag also bei ETCs in Zukunft nicht mehr gegeben sein.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
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