Schmuck geht zu Herzen. Käufer fragen daher eher als bei Goldbarren und -münzen nach, wo das Edelmetall herkommt. Sie möchten ihre Liebe beispielsweise nicht mit Ringen aus Gold besiegeln, das unter unwürdigen Umständen gefördert wurde.
Einige Goldschmieden werben damit, dass sie ihr Gold ganz oder teilweise von Minen mit hohen Standards beziehen oder altes Gold wiederverwenden. Zu ihnen gehört der Hamburger Goldschmied Thomas Becker. Er bietet zum Beispiel an, alten Schmuck selbst einzuschmelzen. Aus Ringen der Großeltern entstehen dann eigene Trauringe.
Normalerweise schmelzen Altgoldankäufer den Schmuck nicht selbst ein, sondern bringen ihn in eine Scheideanstalt. Sie bekommen nach dem Recycling nicht genau dieses Gold zurück. Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG Edelmetall-Service + Handel in Rheinstetten, erläutert: „Es ist zwar natürlich möglich, kleine Mengen separat für Kunden zu scheiden, wegen des hohen Kostenaufwands ist es aber in der Regel nicht sinnvoll.“
Manchmal soll aber exakt das Eingangsmaterial erhalten bleiben. Ein Kunde der ESG lässt im Rhein kleine Mengen Gold auswaschen und separat für Eheringe aus der Region raffinieren. Im hessischen Fluss Eder wird Gold ohne Chemikalien als Nebenprodukt in einem Kieswerk gefördert. Petra Lohr kreiert daraus Schmuck. Sie sieht darin eine „vertretbare, aber teurere Alternative“ zu konventionellem Gold.
Die Mengen an deutschem Gold sind überschaubar. Es gibt aber auch im Ausland Goldminen mit ökologischem oder sozialem Anspruch. Das gilt zum Beispiel für Bergbaugemeinschaften von Oro Verde in Kolumbien und EcoAndina in Argentinien. Sie werden unter anderem als „ökofaires Gold“ oder „Fair Trade Gold“ angeboten. Das internationale Siegel Fairtrade haben die Minenkooperativen Aurelsa und Sotrami in Peru. Der Schwerpunkt liegt dabei auf guten Arbeitsbedingungen.
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@re-ba-hu: Der Wert eines Goldbarrens, der nicht von einem LBMA zertifiziert Händler stammt, ist nicht weniger wert oder qualitativ schlechter als der Barren vom zertifizierten Händler. Beim Verkauf wird jeder Barren auf Echtheit geprüft. (maa)
Frage: Ich habe 2011 einen Gold-Barren bei einem renommierten Verkaufer gekauft, der nicht LBMA zertifiziert ist. Es wurde mir gesagt, dass vor 2010 es noch keine LBMA-Zertifizierung gab. Ist das richtig und mit welchen Nachteilen mus ich rechnen beim Verkauf?
Ein lesenswerter Bericht über eine von Finanztest bislang nicht angesprochene Fördermethode, dem Tauchen nach goldhaltigem Schlamm, ist jetzt im Internetauftritt der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel "Tödliche Gier nach Gold" erschienen. Es handelt sich um einen Artikel aus der Zeitschrift natur. (rb)
Die Schweizer Initiative "Brot für alle" hat ein Dossier zum Thema herausgegeben. Sie finden es unter dem Titel "Gold glänzt nicht für alle gleich". (rb)
@moine Das Bundesfinanzministerium teilte uns dazu mit, dass der Abbau des Goldes nicht überwacht wird. Erst wenn der Bund das Gold von der Deutschen Bundesbank erwirbt, überwacht das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen den weiteren Weg des Goldes, das zur Herstellung der deutschen Euro-Sammlermünzen benötigt wird. Die ursprüngliche Herkunft bleibt also auch bei diesem Gold im Dunklen. (maa)