
Kein Durchblick beim Girokonto? Unser FAQ hilft weiter. © Getty Images / Drakula Images
Statistisch gesehen kommen auf jeden Bundesbürger 1,2 Girokonten. Hier beantworten wir die häufigsten Fragen zum Thema Girokonto.
Testergebnisse für 455 Girokonten
Alle Fragen im Überblick
- Gibt es in Deutschland das Recht auf ein Girokonto?
- Kann das Basiskonto dasselbe wie ein normales Girokonto?
- Kann eine Bank trotz Rechtsanspruch einem Kunden ein Basiskonto verwehren?
- Was ist ein Pfändungsschutzkonto?
- Kann die Bank die Konditionen für ein Girokonto beliebig ändern?
- Neulich las ich in den Bankunterlagen von der Girocard. Was ist denn mit der EC-Karte passiert?
- Können Betrüger vom goldfarbenen Chip auf der Girocard nicht ganz einfach Geld abbuchen?
- Ist es egal, was ich auf Überweisungen in das Feld Verwendungszweck schreibe?
- Stimmt es, dass ich eine Überweisung noch nach acht Wochen stornieren kann?
- Darf die Bank mein Girokonto einfach so kündigen?
- Stimmt es, dass die Schufa alles weiß, was auf dem Girokonto passiert?
- Ist es nicht sehr aufwendig, das Girokonto zu wechseln?
- Meine Girocard/Kreditkarte ist weg. Was muss ich tun?
- Wie komme ich als Kunde einer Onlinebank an größere Mengen Bargeld?
- Darf eine Transaktionsnummer (Tan) etwas kosten?
- Ist es richtig, dass Bezahlen mit der Girocard (früher EC-Karte) Gebühren verursacht?
- Wo kann ich kostenlos Bargeld einzahlen, wenn ich bei einer Direktbank bin?
- Darf die Information über eine geplatzte Lastschrift etwas kosten?
- Wie lege ich für die Klasse unseres Kindes ein Konto an?
- Ich möchte mein Girokonto bei einer ökologisch und sozial verträglich wirtschaftenden Bank führen. Welche Banken kommen infrage?
- Laut Bundesgerichtshof müssen Banken bei Verlust oder Diebstahl der Girocard kostenlos eine neue Karte ausstellen. Meine Bank sagt, das Urteil betreffe nur die Postbank und kassiert 10 Euro. Ist das rechtens?
- Gibt es besondere Konditionen für Kinder und Jugendliche? Wonach wählen sie aus?
Grundsätzliches zum Thema Girokonto
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Gibt es in Deutschland das Recht auf ein Girokonto?
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Ja, Banken dürfen seit 19. Juni 2016 niemandem mehr verwehren, ein Konto zu eröffnen. Auch Wohnungslose, Asylsuchende und Geduldete haben Anspruch darauf. Allerdings muss der Kunde geschäftsfähig sein, also mindestens 18 Jahre alt. Das besagt das Zahlungskontengesetz (ZKG). Beim sogenannten Basiskonto handelt es sich immer um ein Konto auf Guthabenbasis. Laut ZKG dürfen die Banken für das Basiskonto nur angemessene Preise erheben – also marktüblichen Entgelte, die dem Nutzerverhalten entsprechen. Allerdings wurde im Gesetz keine Obergrenze festgelegt. Mehr zum Thema in unserem Test Basiskonto.
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Kann das Basiskonto dasselbe wie ein normales Girokonto?
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Fast. Das Basiskonto soll vor allem die Teilnahme am bargeldlosen Zahlungsverkehr sichern, also Überweisungen, Daueraufträge und Kartenzahlungen ermöglichen, aber auch Ein- und Auszahlungen. Der Kontoinhaber bekommt auch eine Girocard, darf sein Konto aber nicht überziehen. Das Basiskonto kann auch als Onlinekonto geführt werden.
Unser Test Basiskonto zeigt, dass „Jedermann-Konten“ bei vielen Banken teurer sind als herkömmliche Lohn- und Rentenkonten. Gerade wenig zahlungskräftige Kunden, müssen unverhältnismäßig mehr zahlen.
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Kann eine Bank trotz Rechtsanspruch einem Kunden ein Basiskonto verwehren?
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Nur in seltenen Fällen. Nachdem der Antrag auf Kontoeröffnung gestellt wurde, hat die Bank für eine Entscheidung zehn Tage Zeit. Wenn sie den Kunden ablehnt, muss sie auch das innerhalb von zehn Tagen tun und begründen. Das regelt das Zahlungskontengesetz (ZKG). Es gibt folgende Ablehnungsgründe:
1. Wenn er bereits bei einer anderen Bank in Deutschland ein Konto nutzt.
2. Wenn er innerhalb der letzten drei Jahre wegen einer Straftat gegen die Bank, einen ihrer Mitarbeiter oder Kunden verurteilt wurde.
3. Wenn er bereits ein Basiskonto bei derselben Bank hatte, das ihm wegen Zahlungsverzugs oder Nutzung zu verbotenen Zwecken gekündigt wurde.
4. Wenn die Bank durch die Kontoeröffnung gegen ihre allgemeinen Sorgfaltspflichten aus dem Geldwäsche- und Kreditwesengesetz verstoßen würde.
Sollte einem Kunden die Eröffnung eines Basiskontos nach seiner Auffassung zu Unrecht verwehrt werden, kann er sich an die Beschwerdestelle des jeweiligen Bankenverbandes wenden. Auch die Verbraucherzentralen und Schuldnerberatungsstellen bieten ihre Unterstützung an. Welche Möglichkeiten Verbraucher haben, zeigt die Übersicht Bei Finanzombudsstellen beschweren der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Es ist auch möglich, ein Verwaltungsverfahren bei der Bafin zu beantragen. Sie prüft dann, ob die Voraussetzungen für den Abschluss eines Basiskontovertrages vorliegen
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Was ist ein Pfändungsschutzkonto?
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Jeder Kontoinhaber hat gegenüber seiner Bank den Anspruch, dass sein Girokonto als Pfändungsschutzkonto („P-Konto“) geführt wird. Ein P-Konto dient dem normalen Zahlungsverkehr, schützt bei Kontopfändung jedoch einen Teil der Einkünfte vor Gläubigern: seit 1. Juli 2017 bis zu einem Betrag von 1 133,80 Euro pro Person je Kalendermonat. So wird sichergestellt, dass verschuldeten Menschen genug Geld zum Leben bleibt. Wenn ein Bankkunde Unterhalt für andere Personen leisten muss, kann er den Freibetrag erhöhen. Die Umwandlung eines normalen Girokontos in ein Pfändungsschutzkonto ist jederzeit und kostenlos möglich. Sie können auch gleich mit dem Antrag auf Einrichtung eines Basiskontos beantragen, dass das Konto als Pfändungsschutzkonto geführt wird. Ein Pfändungsschutzkonto darf nicht teurer sein als ein gewöhnliches Girokonto.
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Kann die Bank die Konditionen für ein Girokonto beliebig ändern?
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Nein, das kann sie nicht. Verträge können die Parteien des Vertrags nur einverständlich ändern. Einseitig geht das nicht. Banken und Sparkassen haben allerdings viele Jahre lang gedacht, dass es für eine einverständliche Änderung von Preisen und anderen Bedingungen ausreicht, wenn sie die Kunden über die neuen Bedingungen mindestens zwei Monate vor Inkrafttreten informieren und diese nicht widersprechen. Im April 2021 urteilte der Bundesgerichtshof allerdings: Das ist rechtswidrig. Für Kunden nachteilige Änderungen der Bedingungen und Preise werden nur wirksam, wenn Kunden ausdrücklich zustimmen. Einzelheiten dazu in unserem ausführlichen Bericht Sparkassen- und Bankgebühren: Erstattung rechtswidriger Erhöhungen. Inzwischen habe alle Banken und Sparkassen ihre Kunden aufgefordert, den aktuellen Bedingungen zuzustimmen. Bleibt die Zustimmung aus, werden Banken und Sparkassen wohl kündigen.
Tipp: Einen direkten Vergleich der Kontoführungsgebühren von mehr als 160 Banken ermöglicht unser Vergleich Girokonten.
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Neulich las ich in den Bankunterlagen von der Girocard. Was ist denn mit der EC-Karte passiert?
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Außer einer Namensänderung nichts. Die Karte zum Girokonto, mit der Sie im Geschäft bezahlen und am Automaten Geld abheben können, heißt seit mehr als zehn Jahren Girocard. Im allgemeinen Sprachgebrauch lebt die EC-Karte aber weiter. Das Buchstabenkürzel „EC“ stammt ursprünglich vom Bezahlen mit Euroscheck, das heute nicht mehr gebräuchlich ist. Später entwickelte sich daraus das „Electronic-cash-Verfahren“, bei dem man zum Bezahlen eine ec-Karte und eine vierstellige Geheimzahl verwendete.
Im Jahr 2007 führten die deutschen Banken und Sparkassen die Girocard ein. Zahlungen mit der Girocard werden immer sofort in voller Höhe vom Konto abgebucht. Der Fachbegriff für eine solche Karte lautet „Debitkarte“. Dieser Begriff wird auch in der Entgeltinformation verwendet, die Banken seit Oktober 2018 im Internet veröffentlichen müssen. Sie enthält die wesentlichen Kosten für jedes ihrer Girokontomodelle. Wir benutzen in unseren Artikeln die Bezeichnung Girocard und setzen zum besseren Verständnis „im Volksmund EC-Karte“ oder „früher EC-Karte“ hinzu.
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Können Betrüger vom goldfarbenen Chip auf der Girocard nicht ganz einfach Geld abbuchen?
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Nein, einfach geht das nicht. Der goldfarbene Chip auf der Girocard für das kontaktlose Bezahlen funktioniert mittels NFC-Technik. Die Abkürzung steht für Near Field Communication – „Nahfeldkommunikation“. Die Karte trägt – meist auf der Vorderseite – die vier Funkwellen als Symbol für kontaktlose Anwendungen. Am Bezahlterminal funkt der Chip über höchstens vier Zentimeter und übermittelt keine persönlichen Daten wie Adresse oder Name des Karteninhabers.
Nur spezielle Lesegeräte können die Signale empfangen und entschlüsseln. Aus Versehen kann jemand nicht bezahlen. Kontaktloses Bezahlen ist nicht risikoreicher als herkömmliche Zahlungen mit Karte. Bei Bargeld ist die Gefahr größer, dass es Ihnen gestohlen wird oder Sie es verlieren. Wer die Karte stiehlt, kann vor einer Sperre damit höchstens fünf Mal bis maximal 50 Euro einkaufen, insgesamt aber für maximal 150 Euro - bei dreimal genau 50 Euro ist Schluss. Bei höheren Beträgen muss die persönliche Geheimzahl (Pin) eingegeben werden
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Ist es egal, was ich auf Überweisungen in das Feld Verwendungszweck schreibe?
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Nein. Witze im Überweisungsträger können zu einer Mahnung, ja im äußersten Fall sogar zu einer Kontosperrung führen. Zwar kontrollieren Bankmitarbeiter nur selten die Betreffzeilen der Überweisungen, es gibt aber eine Software, die nach verdächtigen Worten fahndet. Hat eine Bank den Verdacht, einer Straftat auf der Spur zu sein, ist sie verpflichtet, Polizei und Aufsichtsbehörden einzuschalten.
In einem uns bekannten Fall hat sogar der vermeintlich unschuldige Begriff „Kuba“ zu Problemen geführt. Die Bank überprüfte aus geschäftspolitischen Gründen Zahlungen, die mit bestimmten Ländern in Verbindung stehen. In kritischen Fällen holt sie weitere Informationen vom Kunden ein und die Zahlung ist solange gesperrt.
Rechtsgrundlage für eine Sperre ist Paragraf 25h, Absatz 2 des Kreditwesengesetzes. Demnach sind Banken tatsächlich verpflichtet, flächendeckend sämtliche Kundenkonten zu überwachen, um „zweifelhafte oder ungewöhnliche“ Zahlungen aufzudecken, die der Geldwäsche, der Terrorismusfinanzierung oder sonstigen strafbaren Handlungen dienen könnten. Allerdings legt jede Bank selbst fest, nach welchen Schlüsselwörtern sie die Überweisungen scannt.
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Stimmt es, dass ich eine Überweisung noch nach acht Wochen stornieren kann?
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Nein. Anders als bei Lastschriften geht das nicht. Wenn bei Überweisungen Fehler passieren – ein Zahlendreher bei der Kontonummer oder eine Null zu viel beim Betrag –, können Sie nur mit Unterstützung Ihrer Bank das Geld zurückholen. Es gibt aber keine Garantie, dass das funktioniert.
Solche Fehler passieren heute seltener als früher. Tippen Sie etwa beim Onlinebanking eine falsche Kontonummer (Iban) ein, kann sie meistens keinem Konto zugeordnet werden. Sie erhalten also eine Fehlermeldung und können die Überweisung gar nicht freigeben. Haben Sie versehentlich eine gültige, aber falsche Iban eingegeben, sollten Sie umgehend bei Ihrer Bank anrufen, womöglich kann sie die Überweisung noch stoppen.
Wenn das Geld bereits einem anderen Konto gutgeschrieben wurde, ist es zu spät. Dann müssen Sie bei Ihrer Bank eine Rücküberweisung anfragen. Diese kontaktiert die andere Bank, und die Bank des falschen Empfängers wendet sich an ihren Kunden. Erstatten muss Ihre Bank Ihnen das Geld jedoch nicht. Banken dürfen für den Rückholservice Gebühren verlangen. Falls nur eine geringe Summe an den falschen Empfänger gegangen ist, lohnt sich der Aufwand eher nicht.
Eine Lastschrift können Sie acht Wochen lang ab Abbuchung zurückgehen lassen. Soll das geschehen, müssen Sie Ihrer Bank Bescheid geben.
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Darf die Bank mein Girokonto einfach so kündigen?
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Im Einzelfall sind Banken berechtigt, Verträge mit Kunden zu kündigen, müssen dies aber begründen. Für alle auf Dauer angelegten Verträge gilt nämlich von Gesetzes wegen: Die Parteien dürfen sie aus wichtigem Grund kündigen. Für die Sparkassen gibt es diesbezüglich ein Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH). Sie dürfen ihren Kunden nicht ohne sachgerechten Grund kündigen (BGH Az: XI ZR 214/14). Nur mit sachgerechter Begründung sind sie berechtigt, Kunden vor die Tür zu setzen, schrieben die Bundesrichter den kommunalen Kreditinstituten ins Stammbuch. Eine Regelung, wonach Sparkassen ohne Angabe von Gründen kündigen dürfen, sei damit nicht vereinbar.
Eine Bank kann ein Girokonto auch kündigen, wenn auf dem Konto innerhalb eines Jahres weder Geldeingänge noch -ausgänge zu verzeichnen sind, sodass die Bank sicher sein kann, dass sie die Kontoführungskosten nicht bekommt.
Tipp: Sie sind unzufrieden mit Ihrer Bank und wollen das Konto wechseln? Konditionen von mehr als 160 Banken zeigt unser Vergleich Girokonten.
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Stimmt es, dass die Schufa alles weiß, was auf dem Girokonto passiert?
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Nein. Die Schufa speichert nur bestimmte Merkmale. Sie erhält die Daten von rund 9 500 Vertragspartnern. Das sind nicht nur Banken, sondern auch Versandhändler und Energieversorger. Diese melden an die Schufa zum Beispiel Girokonten, Kreditkarten, Kredite und Verträge. Banken und Sparkassen melden jede Kontoeröffnung an die Schufa. Einen Dispokredit und dessen Höhe können sie melden, müssen es aber nicht.
Die Schufa weiß nicht, wie hoch Kontoguthaben und Einkommen des Kontoinhabers sind, auch nicht, wie weit er im Dispo ist und welchen Beruf er hat. Sie nutzt nach eigenen Angaben auch keine Daten aus den sozialen Netzwerken. Wird das Konto aufgelöst, löscht die Schufa es sofort aus dem Bestand.
Tipp: Sie können bei der Schufa mit einer Eigenauskunft prüfen, welche Daten sie von Ihnen gespeichert hat. Einmal im Jahr muss solch eine Auskunft kostenlos sein.
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Ist es nicht sehr aufwendig, das Girokonto zu wechseln?
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Seit September 2016 müssen alte und neue Bank zusammenarbeiten, um ihren Kunden einen Bankwechsel zu erleichtern. Die alte Bank muss alle Kontobewegungen des Kunden der vergangenen 13 Monate an die neue Bank übermitteln. Die neue Bank muss dann die Zahlungspartner des Neukunden über die neue Bankverbindung informieren. Dafür haben die Banken rund 14 Tage Zeit. Für den Wechsel können die Kunden bei vielen Banken einen digitalen Kontowechselservice nutzen und fast alles am heimischen Computer erledigen. Es ist aber auch möglich, die Kontowechselhilfe in der Filiale zu nutzen, dafür gibt es extra Vordrucke. Finanztest hat stichprobenartig untersucht, wie gut der Umzugsservice klappt.
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Meine Girocard/Kreditkarte ist weg. Was muss ich tun?
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Sind Kredit- oder Girokarte weg, dürfen Sie keine Zeit verlieren. Grund: Erst nach der Sperrung steht die Bank und nicht mehr der Kunde für unberechtigte Transaktionen gerade. Davor haften Karteninhaber in der Regel maximal bis 150 Euro. Dieses Limit gilt aber nur, wenn der Kunde keinerlei Sorgfaltspflichten verletzt oder nicht grob fahrlässig gehandelt hat. Wer zum Beispiel Pin und Karte zusammen aufbewahrt oder unbeaufsichtigt im Auto liegengelassen hat, kann auch auf höheren Summen sitzenbleiben. Wird beispielsweise gleich nach dem Diebstahl mit Girokarte und Pin an einem Automaten Geld abgehoben, gehen die Gerichte davon aus, dass der Karteninhaber die Geheimzahl gemeinsam mit der Karte verwahrt haben muss (Anscheinsbeweis).
Ein BGH-Urteil (AZ: XI ZR 370/10) hat diesbezüglich die Rechte der Bankkunden gestärkt und auf die gehäuften Skimming-Fälle (Ausspähen von Daten) reagiert. Demnach liegt die Beweislast bei der Bank. Sie muss die Verwendung der Originalkarte beweisen. Der Anscheinsbeweis findet keine Anwendung, wenn die Bank diesen Nachweis nicht erbringen kann.
Tipp: Um die Girocard sperren zu können, brauchen Sie Bankleitzahl und Kontonummer, zur Sperrung der Kreditkarte die Kartennummer. Bei Diebstählen verlangen einige Institute zudem eine Strafanzeige. Am schnellsten geht die Sperrung über den Zentralen Notruf 116 116. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie in unserem Gewusst wie: Plastikgeld sperren
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Wie komme ich als Kunde einer Onlinebank an größere Mengen Bargeld?
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Ist die Direktbank Tochter einer Filialbank, bekommen Sie meist dort Bargeld. Kunden der Comdirect Bank erhalten bei der Commerzbank bei Beträgen über 5 000 Euro kostenlos Bargeld. Kunden der 1822direkt gehen zur Frankfurter Sparkasse. Kunden der Direktbanken ING und Consorsbank nutzen Filialen der Reisebank zur Auszahlung bis zu 25 000 Euro. Das kostet 0,25 Prozent des Betrags, mindestens 19 Euro. DKB-Kunden bekommen für pauschal 50 Euro Geld nach Hause geliefert.
Tipp: Gibt es keine der genannten Möglichkeiten, müssen Sie über mehrere Tage verteilt Geld abheben und vielleicht Ihr Tages- und Wochenlimit für Bargeldabhebungen erhöhen lassen.
Regeln für den Dispokredit
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Habe ich einen Anspruch auf einen Dispokredit?
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Nein, einen Anspruch auf einen Überziehungsrahmen, den sogenannten Dispokredit zum Girokonto, gibt es nicht. Die Banken räumen ihren Kunden diese Möglichkeit freiwillig ein. Voraussetzungen sind Volljährigkeit, deutscher Wohnsitz und ein regelmäßiges Einkommen wie Gehalt, Rente oder Unterhalt. Einen Dispokredit machen Banken auch von einer einwandfreien Auskunft der Schufa abhängig, der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung. Sie gibt anhand des Zahlungsverhaltens einer Person eine Prognose über ihr Zahlungsverhalten in der Zukunft ab. Gibt es negative Einträge wie offene Zahlungsforderungen oder einen nicht bedienten Kredit, kündigt die Bank den Dispo fristlos oder vergibt ihn erst gar nicht. Abgesehen davon kann die Bank den Dispo jederzeit mit einer Frist von vier Wochen verringern oder kündigen. Sie muss das nicht begründen.
Wichtig. Wer Lohnersatzleistungen wie Kranken-, Eltern- oder Kurzarbeitergeld bekommt, dem wird nicht automatisch der Dispo gekündigt. Nach eigenen Angaben streichen oder kürzen die Banken den Dispo, wenn es ein Missverhältnis zwischen den Kontoumsätzen und dem Dispo gibt, wenn jegliche Gutschriften ausbleiben oder die Kontoführung dauerhaft angespannt ist.
Tipp: Die Dispozins-Konditionen von mehr als 1 100 Banken und Sparkassen zeigt unser kostenloser Vergleich Dispozinsen.
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Bekomme ich nach einem Bankwechsel einen Dispokredit wie bei der alten Bank?
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Das ist nicht sicher. Manche Banken wollen erst sehen, dass tatsächlich regelmäßig Geld auf dem Konto eingeht. Das können Gehalts- oder Rentenzahlungen sein oder andere kontinuierliche Zahlungen. Manchmal geben die Kreditinstitute eine bestimmte Höhe vor. Klappt es mit dem regelmäßigen Geldeingang, räumen die Banken dem Kunden in der Regel nach zwei, drei Monaten einen Dispokredit ein.
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Gibt es feste Regeln für die Höhe des Dispokredites?
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Nein, aber meistens beträgt der eingeräumte Kreditrahmen maximal das Zwei- bis Dreifache des monatlichen Geldeingangs. Es ist aber möglich, die Höhe auch selbst zu bestimmen und den Dispo zum Beispiel auf wenige Hundert Euro zu begrenzen oder in Absprache mit der Bank für eine bestimmte Zeit auf einen größeren Betrag aufzustocken. Für Kunden, die den Dispo nicht unbedingt brauchen, ist die Reduzierung des Dispo aus Sicherheitsgründen sinnvoll.
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Wie hoch sind die Zinsen für den Dispokredit?
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Der Dispokredit ist meistens der teuerste Kredit einer Bank. Derzeit bezahlen die Kunden im Durchschnitt 9,43 Prozent (Stand: 2. Mai 2022), 8 Prozent wären in der derzeitigen Niedrigzinsphase noch akzeptabel. Von Abzocke sprechen wir, wenn der Dispo mehr als 13 Prozent beträgt. Die Konditionen von knapp 1 200 Banken und Sparkassen zeigt unser kostenloser Vergleich Dispozinsen.
Der Bankkunde muss nachvollziehen können, wie und wann sich der Dispozins verändert. Wenn die Bank die Höhe des Dispozinses verändern will, kann sie das seit Juli 2010 ohne eine Information des Kunden, wenn sie den Zins an einen Referenzwert koppelt. Als Referenzwert dient zum Beispiel oft der 3-Monats-Euribor. Er zeigt den Durchschnitt der Zinssätze, zu denen sich europäische Banken mit sehr guter Kreditwürdigkeit untereinander Geld leihen können. Gut sind Banken, die den Dispo fest an einen Referenzwert binden und den Dispozins um ebenso viele Prozentpunkte erhöhen oder senken, wie der Referenzwert steigt oder sinkt.
Koppelt die Bank den Dispozins nicht an einen Referenzwert, muss sie ihre Kunden von sich aus rechtzeitig über eine Zinsänderung informieren, so dass sie Einspruch erheben können.
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Was versteht man unter einer geduldeten Überziehung?
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Von geduldeter Überziehung spricht man, wenn Bankkunden ihr Girokonto über den Dispokredit hinaus überziehen. Lange Zeit berechneten die Banken für die über den Dispokredit hinausgehende Summe einen Zinsaufschlag von 3 bis 5 Prozentpunkten. In der Spitze liegt der Zins für geduldete Überziehung bei 18,75 Prozent. Mittlerweile verzichten aber viele Banken auf den Zinsaufschlag.
Tipp: Die Dispozins-Konditionen von mehr als 1 100 Banken und Sparkassen zeigt unser kostenloser Vergleich Dispozinsen.
Bankgebühren
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Darf eine Transaktionsnummer (Tan) etwas kosten?
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Ja, Banken dürfen für das Zusenden einer Transaktionsnummer (Tan) per SMS auf das Handy eine Gebühr verlangen, wenn der Kunde die Tan für einen Zahlungsauftrag erfolgreich nutzt. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden (Az. XI ZR 260/15).
Unwirksam sind nur Preisklauseln, nach denen für SMS-Tans – auch für nicht genutzte – grundsätzlich Gebühren anfallen. In dem verhandelten Fall ging es um die Kreissparkasse Groß-Gerau. Kunden anderer Banken erwächst aus dem aktuellen BGH-Urteil kein automatischer Rechtsanspruch. Wenn im Preisverzeichnis aber festgelegt ist, dass die Bank für jede SMS-Tan eine Gebühr nimmt, sollten die Kunden versuchen, diese Gebühren zurückzufordern. Weigert sich das Geldinstitut, müssten die Kunden ihre Bank verklagen.
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Ist es richtig, dass Bezahlen mit der Girocard (früher EC-Karte) Gebühren verursacht?
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Nein, meistens nicht. Es kommt aber darauf an, welches Girokontomodell Sie haben. Bei einem Konto, bei dem jede Buchung einzeln kostet, müssen Sie oft auch für den Einsatz Ihrer Girocard bezahlen. In unserem aktuellen Vergleich Girokonten fanden wir Kosten von 0,02 bis 0,60 Euro pro Buchung. Ein solches Kontomodell haben oft Menschen, die kaum Bewegung auf dem Konto haben, weil sie nur einmal im Monat Geld abheben und fast alles bar bezahlen. Wer ein solches Konto hat und nun – zum Beispiel wegen der Corona-Krise – häufiger mit der Karte zahlt, sollte sich bei der Bank nach einem anderen Kontomodell erkundigen oder die Bank wechseln.
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Wo kann ich kostenlos Bargeld einzahlen, wenn ich bei einer Direktbank bin?
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Sie können das Geld bei fast jeder Filialbank auf Ihr Girokonto einzahlen. Das kostet meist zwischen 5 und 15 Euro Gebühr, kann aber auch teurer sein. Je nachdem, bei welcher Direktbank Sie Ihr Konto führen, können Sie das Bargeld bei den Filialen der Muttergesellschaften einzahlen, meist sogar kostenlos: Sind Sie Kunde der Comdirect Bank, nutzen Sie die Filialen der Commerzbank, als Kunde der Norisbank die der Deutschen Bank. Auf ein Konto der 1822direkt können Sie bei allen Kassenterminals der Frankfurter Sparkasse kostenfrei Geld einzahlen. Die Direktbanken ermöglichen manchmal an ihrem Hauptsitz direkten Kundenkontakt.
Wer ein Konto bei der Consorsbank oder ING hat, kann in allen Geschäftsstellen der Reisebank gegen eine Gebühr aufs eigene Girokonto einzahlen. Kunden der Smartphonebank N26 bekommen nicht nur via Handy Bargeld an der Supermarktkasse, sie können dort auch welches einzahlen. Bei Cash26-Partnern kann per App Bargeld aus- oder eingezahlt werden. Bei Einzahlungen wird eine Gebühr von 1,5 Prozent berechnet.
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Darf die Information über eine geplatzte Lastschrift etwas kosten?
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Früher durften Banken kein Geld dafür nehmen, wenn sie Kunden über eine geplatzte Lastschrift informierten. Das hat sich geändert. Seit 1. Februar 2014 gilt für Überweisungen und Lastschriften grundsätzlich das Sepa-Verfahren. Sepa ist die Abkürzung für den englischen Begriff Single Euro Payments Area, zu Deutsch: einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum. Bei den neuen Sepa-Lastschriften dürfen die Banken etwas dafür verlangen, wenn sie Kunden über geplatzte Lastschriften informieren. Sie dürfen nur die ihnen entstandenen Kosten an den Kunden weitergeben, die in der Regel bei 3 Euro liegen. Höhere Gebühren sind unzulässig. Das Landgericht Dortmund befand zum Beispiel 50 Euro für zu hoch (Az. 8 O 55/06), das Landgericht Hamburg 15 Euro (Az. 312 O 373/13), das Oberlandesgericht Schleswig-Holstein schon 10 Euro (Az. 2 U 7/12).
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Wie lege ich für die Klasse unseres Kindes ein Konto an?
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Sie können ein Treuhandkonto eröffnen. Das Konto läuft auf Ihren Namen, aber für fremde Rechnung. Sie verwalten als Vertragspartner der Bank und Verfügungsberechtigter das Geld für Dritte, also für die Klasse Ihres Sohnes. Für die Kontoeröffnung brauchen Sie den Personalausweis und Sie müssen plausibel machen, wofür Sie dieses Konto brauchen. Geben Sie zur Sicherheit einem zweiten Elternvertreter oder dem Klassenlehrer eine Vollmacht für dieses Konto, damit jemand Zugriff hat, wenn Sie verhindert sind.
Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken bieten spezielle Kontomodelle für diesen Zweck an. Auch Onlinebanking ist möglich. Manchmal muss der Verfügungsberechtigte sein Hauptkonto bei derselben Bank haben. Die Konditionen und Kosten für die Kontoführung legt jede Bank für sich fest.
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Ich möchte mein Girokonto bei einer ökologisch und sozial verträglich wirtschaftenden Bank führen. Welche Banken kommen infrage?
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Kreditinstitute, die ihre gesamte Geschäftstätigkeit an ethisch-ökologischen Kriterien ausrichten sind zum Beispiel die KD-Bank, die Bank für Kirche und Caritas, die Ethikbank, die Evangelische Bank, die Evenord Bank, die GLS Bank, die Steyler Bank und die Triodos Bank. Sie bieten alle bundesweit ein Girokonto an. Der monatliche Kontoführungspreis liegt zwischen 0 Euro und 15 Euro. Welche Bank Ihre Ansprüche am besten vertritt, können Sie über die Informationsmaterialien selbst herausfinden.
Tipp: Einen direkten Vergleich der Kontoführungsgebühren von mehr als 160 Banken – inklusive der oben genannten Banken – ermöglicht unser Vergleich Girokonten.
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Laut Bundesgerichtshof müssen Banken bei Verlust oder Diebstahl der Girocard kostenlos eine neue Karte ausstellen. Meine Bank sagt, das Urteil betreffe nur die Postbank und kassiert 10 Euro. Ist das rechtens?
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Jein. Das BGH-Urteil (Az. XI ZR 166/14) ist zwar nur für den Verurteilten bindend, in diesem Fall die Postbank. Es gilt aber als Anhaltspunkt, wie andere Gerichte im vergleichbaren Fall entscheiden würden. Fakt ist, dass Ihre Bank keine Rechtsgrundlage für das Entgelt hat. Sie können sich an die Schlichtungsstelle Ihrer Bank wenden. Bei der Sparda Bank Hamburg zum Beispiel hielt der Ombudsmann das BGH-Urteil im vergleichbaren Fall für anwendbar. Oder Sie gehen zu einer Verbraucherzentrale. Sie kann Ihrer Forderung Gewicht verleihen. Gibt die Bank nicht nach, riskiert sie eine Abmahnung oder einen Rechtsstreit. Mehr zum Thema in unserem Special Schlichtungsstellen: So kommen Sie ohne Gericht zu Ihrem Recht.
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Gibt es besondere Konditionen für Kinder und Jugendliche? Wonach wählen sie aus?
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Die Hausbank der Eltern kommt dann infrage, wenn auch alle anderen Kriterien zum jungen Kunden passen: So sollte nicht nur die Kontoführung gratis sein, sondern auch die Karte zum Konto. Die Bank sollte keine anderen Bedingungen verlangen – wie den Kauf eines Genossenschaftsanteils oder einen regelmäßigen Geldeingang. Außerdem sollte die Bank genügend Automaten fürs kostenlose Geldabheben bieten. Wer Bargeld an einem Geldautomaten zieht, der nicht zur eigenen Bank oder zum Bankenverbund gehört, muss dafür bezahlen.
Tipp. In unserem Vergleich Jugendkonten können Sie nach verschiedenen Kriterien filtern. Außerdem sehen Sie auf einen Klick, zu welchen Konten es Prepaid- oder Standard-Kreditkarten gibt und was sie kosten. Sie erhalten Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Kinderkonten.
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- Die Dispozinsen in Deutschland sind seit 2021 im Schnitt um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Das zeigt unser Vergleich. Ärgerlich: Manche Banken informieren nicht korrekt.
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- Kostenlos Geld abheben mit der Girocard – das geht nicht nur bei Ihrer Hausbank. Wir sagen, welche Möglichkeiten es noch gibt, um gebührenfrei an Bargeld zu kommen.
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- Kontaktlos zahlen in Sekunden – das geht mit der NFC-Technik. Die Zahlungen sind mit vielen Girocards oder Kreditkarten möglich, aber auch mit Smartphone oder Smartwatch.
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Seit der Umstellung habe ich Stress mit dieser Bank. Nach der Umstellung habe ich im April und Mai diesen Jahres zwei Abbuchungen in Höhe von jeweils 0,68€ wegen "Berechtigte Ablehnung einer autorisierten Überweisung / Lastschrift mangels Kontodeckung." gehabt. Es sind nur jeweils 0,68€, aber es geht darum, dass ich beiden Fällen eine Kontodeckung vorhanden war. Nachdem ich fast 1 Stunde in der Warteschleife hing, hatte ich das Telefonieren aufgegeben. Dann habe ich auf diesen Fehler per Mail hingewiesen. Habe auch umgehend eine Ticketnummer erhalten unter der dieser Vorgang bearbeitet wird. Aber was dann kam, war mittlerweile seit 4 Wochen Schweigen. Dann habe ich am 15.5.2023 per Einschreiben an den Vorstand geschrieben. Bis Heute wiederum nur Schweigen. Ich sage nur: "Servicewüste Germany". Solche Banken müssten verboten werden.
Wenn nichts mehr geht:
Nach ausführlichster Recherche habe ich einen Weg gefunden, der Postbank eine Fehlermeldung per Formular über das Online Banking zu übermitteln:
Finanzübersicht -} Services -} Sonstiges -} sonstiges Anliegen -} Anliegen addressieren -} Freigabeverfahren (App oder SealOne) -} Konto auswählen -} Eingabeformular
Wer bis hier durchgehalten hat, dem steht ein Feld für freie Texteingabe, eines für eine E-Mailaddresse und eines für eine Telefonnummer zur Verfügung.
Vielleicht gibt es ja noch andere Postbankkunden, die Ihre Fehlerbilder mitteilen möchten.
Das Beschwerdeformular führt auch zu einer Fehlermeldung bei der Postbank.
Man muss sich wohl auf weitere Monate ohne Funktion einstellen.
... Sie hätten ja auch die Möglichkeit für einen RollBack. Oder die Veröffentlichung eines Fix.
Seit einem Monat keine Online Überweisungen bei der Postbank.
Die Eingliederung in die Deutsche Bank ist eine Katastrophe.
Man kommt zwar mit ID und Passwort zur Finanzübersicht, Überweisungen funktionieren aber nicht.
Fehlermeldung: ! keine Konten.
Für den angefragten Vorgang haben Sie entweder keine zulässigen Konten oder Ihre Berechtigungen reichen nicht aus.
Die Hotline ist völlig überlastet, hat keine Ahnung oder ist nicht erreichbar (1Sunde klingeln lassen.)
@alle: Wir bekommen vermehrt Zuschriften von Lesern und Leserinnen, die aufgrund von Transaktionen (Kauf Krypotwährungen, Bareldeinzahlungen, ... .) in Kontakt mit den Sicherheitsmaßnahmen der Banken zum Geldwäschegesetz, zum Teil kommt es zu Kontosperrungen. Unter dem folgenden Link haben wir dazu berichtet:
www.test.de/Geldwaesche