
Schluss mit gratis: Rund 5 Millionen Kunden der Postbank, deren Girokonto bisher kostenlos geführt wird, sollen ab 1. November monatlich 3,90 Euro Kontoführungsgebühren zahlen. Die niedrigen Zinsen machten es immer schwerer, mit dem Girokonto Geld zu verdienen, teilte die Postbank mit. Aufpassen sollten Kunden, denen im Rahmen einer Tchibo-Aktion versprochen worden war, dass das Konto lebenslang kostenlos bleibt. Hier lesen Sie, was zu tun ist, damit das Konto gratis bleibt.*
Kein kostenloses Girokonto mehr bei 1 000 Euro Geldeingang
Das neue Preismodell betrifft das Kernprodukt, das Postbank Giro plus Konto. Dieses Konto war bisher bei einem monatlichen Geldeingang von mindestens 1 000 Euro kostenlos. Künftig aber soll Kunden ein Preis von 3,90 Euro pro Monat berechnet werden. Derzeit verschickt die Postbank an 5,3 Millionen Kunden Briefe, in denen sie die neue Gebührenordnung erläutert. Eine kostenlose Kontoführung gibt es künftig nur noch für das Giro extra plus, wenn dort monatlich mindestens 3 000 Euro eingehen.
Tipp: Kunden, die bisher das kostenlose Giro plus Konto hatten, ab 3 000 Euro Geldeingang haben und bei der Postbank bleiben wollen, sollten auf das Giro extra plus wechseln, um Kontoführungsgebühren zu sparen. Wer weniger als 3 000 Euro Geldeingang hat und seine Bankgeschäfte online betreibt, sollte sich für das neue Kontomodell Giro direkt entscheiden. Dort zahlt er künftig 1,90 Euro im Monat. Wie der Wechsel des Girokontos zu einer anderen Bank möglichst reibungslos klappt, lesen Sie in unserer Anleitung Kontowechsel.
Manche Kontopreise werden auch günstiger
Für einen Teil der Kunden mit einem Geldeingang unter 1 000 Euro wird das Konto der Kategorie Postbank Giro plus künftig günstiger. Ab November müssen sie statt 5,90 Euro lediglich 3,90 Euro im Monat für ihr Konto zahlen.
Finanztest-Untersuchung zu Kontoführungspreisen
Verbraucher, die wissen wollen, bei welcher Bank oder Sparkasse die Preise für Girokonten besonders günstig sind, können sich ab 21. September 2016 in Finanztest informieren. Dort werden die Preise von über 200 verschiedenen Kontomodellen von mehr als 100 Kreditinstituten miteinander verglichen.
Postbankkonto von Tchibo bleibt kostenfrei
Wachsam sollten die Kunden sein, die 2007 aufgrund der Tchibo Aktion das Postbankkonto Giro Plus eröffnet haben. Hier galt die Prämisse, dass das Konto lebenslang kostenlos ist. Auch diese Kunden wurden aber jetzt von der Postbank angeschrieben und über die neuen Kontomodelle informiert. Doch auch ohne diese Info gilt: Wer als Inhaber eines solchen „Tchibo-Kontos“ der Entgeltänderung widerspricht, muss auch weiterhin nichts zahlen. Das sieht die Postbank übrigens auch so. Sie versteckt diese Information aber in der Rubrik „Fragen und Antworten“ auf ihrer Webseite.
Tipp: Sie haben ein „Tchibo-Konto“ und wollen es weiter kostenlos haben? Dann formulieren Sie einen formlosen Widerspruch mit dem Vermerk „Tchibo“ und senden ihn an die Postbank unter direkt@postbank.de oder an die Postbank Zentrale, Postfach 40 00,53105 Bonn.
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* Diese Meldung erschien am 19. August 2016 auf test.de. Wir haben sie am 31. August 2016 aktualisiert.