
Zwei Jahre später als von der EU gefordert gibt es seit August 2020 einen Tüv-zertifizierten Gratis-Girokontenvergleich. Betreiber Check24 vergleicht laut eigenen Angaben die Entgeltinformationen je eines Kontos von 550 Anbietern. Nachdem die Verbraucherzentrale NRW das Verkaufsportal wegen unzulässiger Werbung erfolgreich abgemahnt hat, musste Check24 seine Webseiten nun überarbeiten.
Irreführung der Verbraucher
Auf verschiedenen Check24-Webseiten hatte der Anbieter auffällige Werbeschriftzüge mit Bezug auf die neue Zertifizierung platziert. Die Verbraucher konnten dadurch annehmen, sie seien bei dem kostenfreien unabhängigen und zertifizierten Kontenvergleich gelandet. Tatsächlich zeigte Check24 auf den Seiten aber nicht den zertifizierten Vergleich, sondern auch Angebote, bei denen Check24 nach einem Abschluss eine Provision erhält. Um zum zertifizierten Vergleich zu gelangen, mussten Nutzer erst mit der Maus über den Schriftzug „Zertifizierter Girokontovergleich“ fahren und dort auf einen Link im mehrzeiligen Text klicken.
Werbung jetzt entfernt
„Diese unzulässige Werbung wurde zwar nun aus dem Netz genommen. Der zertifizierte Vergleich von Check24 ist aber weiterhin für Verbraucher nur schwer auffindbar“, bedauert David Riechmann, Bankenjurist der Verbraucherzentrale NRW.
Tipp: Der Vergleich Girokonten der Stiftung Warentest enthält mehrere Kontomodelle von 125 großen Banken. Mit ihren Einnahmen finanziert die Stiftung ihre anzeigenfreien Publikationen und bleibt unabhängig von Anbietern.
Diese Meldung erschien zuerst am 15. September 2020 und wurde am 25. September 2020 umfassend aktualisiert.