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Das Girokonto bei der Direktbank ING ist ab dem 1. Mai 2020 nur noch dann kostenlos, wenn monatlich 700 Euro eingehen. Auch einige andere Banken machen das Girokonto teurer. Doch noch gibt es einige wenige kostenlose Konten, wie unser Girokontenvergleich (Gehalts- und Rentenkonten) zeigt.
Kundenstärkste Direktbank führt Kontopreis ein
Die nach Kunden größte Direktbank ING schafft ihr bisher bedingungslos kostenloses Girokonto ab. ING-Kunden, deren monatlicher Geldeingang unter 700 Euro liegt, müssen ab dem 1. Mai 2020 dann 4,90 Euro im Monat für Kontoführung bezahlen. Geldeingang bedeutet: Gehalt, Rente oder Pension – nicht aber Wertpapierumsätze, eigene Überträge und Gutschriften aus der Buchung von Rücklastschriften, wie die Bank in einer Fußnote im aktuellen Preis- und Leistungsverzeichnis detailliert erläutert.
ING-Konto kostet knapp 60 Euro
Laut ING betrifft die Preiserhöhung rund 700 000 Konten – etwa ein Viertel aller ING-Girokonten. Das Konto fällt damit aus der Finanztest-Liste der kostenlosen Girokonten ohne Wenn und Aber. Wer den geforderten Geldeingang nicht hat, bezahlt dann 58,80 Euro im Jahr. Zwar liegt das noch knapp unter der Grenze von 60 Euro im Jahr, die Finanztest für ein günstiges Konto zieht. Für ein online geführtes Konto, bei dem der Kunde alles selbst am PC erledigt, ist das aber eher teuer. Den Jahrespreis für ein Girokonto errechnen wir anhand eines Modellkunden, der sein Konto durchschnittlich nutzt. Dabei legen wir jährlich unter anderem 36 Überweisungen, 48 Barabhebungen und 274 Gut- oder Lastschriften zugrunde.
Neben der ING drehen auch andere Banken an der Gebührenschraube. Wenn sich der Grundpreis nicht verteuert, sind es andere häufiger genutzte Leistungen, wie Überweisungen per Papier, die Preise für die Girocard (im Volksmund EC-Karte) oder die Kreditkarte.
Diese Banken werden ebenfalls teurer
Sparda München. Das Girokonto online war bisher ein kostenloses Konto ohne Bedingungen. Jetzt werden standardmäßig monatlich 1,90 Euro fällig und die Girocard kostet nun jährlich 12 Euro. Immerhin wird das Konto mit einem Jahrespreis von 34,80 Euro auch weiterhin noch zu den günstigeren gehören. Der Grundpreis ist nicht der einzige Posten, der bei der Sparda München teurer geworden ist. Eine bisher kostenlose Überweisung per Papierformular kostet jetzt 1,50 Euro und die Kreditkarte statt 20 nun 29,90 Euro.
Sparda West. Mehr als verdoppelt hat sich der Preis für das Konto Giroflex: Statt 2,50 Euro kostet es jetzt 6 Euro im Monat und ist mit einem Jahrespreis von 92 Euro nun ein eher teures Angebot. Die Kreditkarte ist neuerdings erst ab einem Umsatz von 10 000 Euro (vorher 5 000 Euro) kostenfrei. Wer den Umsatz nicht erreicht, muss 40 Euro bezahlen. Kunden mit dem Konto GiroOnline sollten mehr als vorher vermeiden, eine Überweisung per Papier abzugeben: Sie kostet künftig 5 Euro (vorher 1,50 Euro)! Nahezu verdoppelt hat sich auch der Jahrespreis für die Girocard bei beiden Kontomodellen: statt 12 Euro kostet sie jetzt 20 Euro im Jahr. Somit verteuert sich das GiroOnline zwar auf 20 Euro jährlich, bleibt aber noch günstig.
Triodos Bank. Für das Girokonto müssen Kunden mit 5,50 Euro jetzt 1 Euro monatlich mehr ausgeben. Da sich der Jahrespreis für die Kreditkarte von 30 auf 39 Euro erhöhte, kostet es jetzt mehr als 100 Euro im Jahr. Die Bank setzt sich mit ihrem Geschäft für nachhaltiges Wirtschaften ein.
1822direkt. Für das Konto GiroSkyline stehen ab 1. Juli 2020 Veränderungen an. Überweisungen per Papier, Sprachcomputer oder Telefonbanking kosten dann 3 Euro und der Monatskontoauszug 1 Euro.
So wechseln Sie bequem das Konto
Ein günstiges Girokonto sollte maximal 60 Euro im Jahr inklusive aller Buchungen und der Girocard kosten. Wenn Sie mehr zahlen, prüfen Sie erst, ob Ihre Bank ein passenderes, günstigeres Kontomodell hat. Wenn Sie zu einer neuen Bank gehen, nutzen Sie den Wechselservice, den jede Bank haben muss. Nutzen Sie für einen Preisvergleich unsere große Preisübersicht von knapp 300 Girokontomodellen (Gehalts- und Rentenkonten) von 127 Banken. Dort finden Sie auch die Banken, die noch kostenlose Konten anbieten.
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@SewChew: Entschuldigen Sie, es war nicht unsere Absicht, Sie irrezuführen. Wir ergänzen im Artikel gern noch einmal den Verweis darauf, dass wir die Lohn-, Gehalts- und Rentenkonten getestet haben und nicht die Bedingungen für Selbständige, Zweitkonten und ohne Einnahmen. (maa)
Liebes test-Team,
Ihre Aussage "ohne Wenn und Aber" finde ich irrefühend, da Sie darunter verstehen "mit Gehalts- oder Renteneingang". Sie schreiben das zwar in "So haben wir gestestet", das fällt für mich aber zum Kleingedruckten, was man eigentlich eher am Schluss liest.
1. Das ist definitiv kein "ohne Wenn und Aber", sondern würde bei Produkten großer Marken unter falsche Werbeversprechen fallen.
2. Wenn Sie den Begriff schon so handhaben müssen, dann schreiben Sie die Bedingung des Gehalts- oder Renteneingangs doch bitte wenigstens sofort ersichtlich genau daneben und nicht erst ins Kleingedruckte. So würden Sie größere Transparenz bieten, wofür ein Verbrauchermagazin wie test doch stehen sollte.
Zusammenfassend: Sicherlich haben Sie strenggenommen alles korrekt aufgeschlüsselt, aber aus Verbrauchersicht ist diese Darstellungsart irreführend.
Falls möglich möchte ich den Betrag für den Bezahlinhalt zurückerstattet bekommen, da mir der Beitrag in dieser Art nicht weiterhilft.
Kommentar vom Autor gelöscht.
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@Eliasss74: Wenn Sie auf die Kreditkarte verzichten und Ihnen die Bankkarte genügt, zahlen sie natürlich weniger. Die Gebühren für die Bankkarte sind unverändert bei 15 Euro. (PH)