
Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen will, sollte vorher das Grundbuch einsehen. In Grundbüchern werden die genauen Besitzverhältnisse von Grundstücken und Wohneigentum festgehalten. Die Register verzeichnen beispielsweise, ob Leitungen über ein Grundstück verlegt werden dürfen, es mit Hypotheken belastet ist oder eine Person ein lebenslanges Wohnrecht in einem Haus hat. Banken verlangen vor einer Kreditvergabe in der Regel eine Grundbucheinsicht.
Sie benötigen:
- Ihren Personalausweis oder Reisepass
- Nachweise wie Miet- oder Kaufvertrag
- Angaben über Haus und Grundstück
- Bis zu 20 Euro für Gebühren
Schritt 1
Klären Sie zuerst, welches Grundbuchamt die Informationen für Sie bereithält. Grundbuchämter sind immer Abteilungen der zuständigen Amtsgerichte. Die Internetseite Grundbuch-portal.de des Bundes und der Länder informiert über Zuständigkeiten.
Schritt 2
Um ein Grundbuch einzusehen, müssen Sie zunächst einen Antrag stellen. Das können Sie bei den Ämtern schriftlich oder mündlich vor Ort tun. Ein wichtiger Punkt: Sie müssen ein berechtigtes Interesse nachweisen, denn die Register bergen vertrauliche Informationen. Es reicht nicht, wenn Sie angeben, dass Sie ein bestimmtes Grundstück kaufen oder den Namen Ihres tatsächlichen Vermieters wissen wollen. Sie müssen Dokumente wie einen Mietvertrag, den Entwurf eines Kaufvertrags oder eine Vollmacht des Eigentümers vorlegen. Außerdem benötigen Sie Informationen über das Grundstück, mindestens die Adresse mit Straße und Hausnummer, besser noch Angaben zum Grundbuchbezirk und Grundbuchblattnummer.
Schritt 3
Der Blick in das Grundbuch ist kostenlos. Ein einfacher Auszug, den Sie in den Ämtern anfordern können, kostet 10 Euro, ein beglaubigter Auszug 20 Euro. Diese Kopien sind wichtige Dokumente, zum Beispiel für die Vergabe von Krediten.
Die Alternative
Alle deutschen Grundbücher wurden digitalisiert. Profis wie Notare und Vermessungsingenieure haben Zugriff darauf, Privatleute nicht. Kommerzielle Online-Grundbuchauskunftdienste verlangen ebenfalls Nachweise und reichen Anträge schriftlich ein. Schneller und günstiger ist ein Besuch beim Grundbuchamt.