
Die Siegerin dieser Cremes ist für 6,25 Euro pro Tube zu haben. Es gibt gute für weniger Geld. Einige teure sind nur befriedigend, eine mangelhaft.
Links ohne getönte Tagescreme, rechts mit getönter Tagescreme.
Nicht mehr müde und blass, sondern frisch und ebenmäßig möchte aussehen, wer eine getönte Tagescreme kauft – dabei aber natürlich, ohne den manchmal starr wirkenden Make-up-Effekt. Gut pflegen soll die Creme selbstverständlich auch noch nebenbei. Auch die knapp 200 Probandinnen dieses Tests haben das erwartet. Enttäuscht wurden sie selten.
Mehr als jede zweite geprüfte getönte Tagescreme ist gut. Am besten gefiel den Testfrauen die Creme von Nivea Visage für 1,25 Euro pro 10 Milliliter Vergleichsmenge. Ebenfalls gut, aber deutlich preiswerter sind die Cremes Alterra von Rossmann, Terra Naturi von Müller und Balea von dm: zwischen 51 und 65 Cent pro 10 Milliliter.
Die Haut erschien nicht so ebenmäßig
Die teureren Cremes zwischen rund 2 und 7 Euro pro 10 Milliliter landeten meist auf den hinteren Plätzen – oft nicht besser als befriedigend. Bei Vichy, Clarins und Shiseido erschien den Testerinnen die Haut nicht so ebenmäßig wie bei den anderen, nicht so frisch und auch nicht so natürlich. Und die Cremes von Douglas und Claire Fisher pflegen weniger, reichern die Haut vor allem weniger mit Feuchtigkeit an.
Warum Dr. Hauschka mangelhaft ist
Schlusslicht ist die Creme von Dr. Hauschka. Sie durchlief alle Prüfungen gut, bis auf eine: den Konservierungs-Belastungstest. Dabei schleusen die Tester Keime – unterschiedliche Bakterien und Pilze – in die Cremes ein. So wie es auch im Alltag passieren kann. Auch bei Produkten ohne Konservierungsstoffe sollten potenzielle Krankheitserreger innerhalb einer bestimmten Zeit absterben. Bei der Creme von Dr. Hauschka passierte das nicht. Hier stieg die Keimzahl sogar an. Das bedeutet: mangelhaft. Denn auch wenn die Creme beim Öffnen keine Keime enthielt, besteht die Möglichkeit, dass sie im Gebrauch verkeimt.
Hautverträglichkeit einwandfrei
Auf der linken Faltschachtel findet sich ein Hinweis zum Farbton, auf der anderen nicht.
Im unserem Praxistest haben die Probandinnen aber nichts Auffälliges bemerkt. Auch in puncto Hautverträglichkeit hatten sie keine Klagen und bewerteten die Cremes in dieser Hinsicht durchweg mit sehr gut. Die getönten Tagescremes der Testauswahl enthalten manchmal bis zu 40 verschiedene Inhaltsstoffe. Unliebsame Hautreaktionen lassen sich nie ganz ausschließen. So kann es – wenn auch äußerst selten – zu allergischen Reaktionen kommen. Auslöser können zum Beispiel Konservierungsstoffe oder auch Parfüms sein.
Tipp: Wer darauf allergisch reagiert, findet in der Tabelle eine Aufstellung der entsprechenden Substanzgruppen.
Aussehen und Pflege geprüft
Die wichtigste Pflegeeigenschaft, das Anreichern der Haut mit Feuchtigkeit, haben wir mit einem speziellen Gerät, dem Corneometer, gemessen. Alle anderen pflegenden Effekte und kosmetischen Eigenschaften testeten die Probandinnen im Praxistest. Immer 30 dieser Testfrauen erprobten jede getönte Tagescreme eine Woche lang im Alltag. Ihre Eindrücke und Bewertungen hielten sie in einem ausführlichen Fragebogen fest. Zusätzlich schminkten sich auch drei Profitesterinnen, um das Testergebnis abzurunden. Dabei ging es nicht nur um Aussehen und Hautgefühl, sondern auch um die Haltbarkeit der Tönung. Einen Arbeitstag überstehen sie danach meistens unbeschadet.
Der Farbton muss passen

Für den passenden Farbton prüfen Sie die Farbe bei Tageslicht im Gesicht.
Etliche Firmen bieten getönte Tagescremes in unterschiedlichen Farbnuancen an, andere setzen auf nur einen einzigen Farbton (siehe Tabelle). Auch wenn der Farbton auf mancher Packung angezeigt wird, kann das Ergebnis im Gesicht ganz anders aussehen.
Tipp: Probieren Sie die Tönung selbst aus, am besten bei Tageslicht und immer im Gesicht, nicht auf dem Handrücken. Nur so lässt sich für Ihre individuelle Hautfarbe der richtige Ton finden.
Für wen sie sich besonders eignen
Frauen, aber auch Männer benutzen getönte Tagescremes. Die Tönung entsteht, ähnlich wie bei Make-up, durch Farbpigmente, meist Eisenoxid. Eine hohe Deckkraft besitzen die Cremes nicht, sie verstecken Unregelmäßigkeiten nur begrenzt. Wem die Natur ein unproblematisches Hautbild geschenkt hat, der hat die besten Voraussetzungen, damit makellos auszusehen. Alle anderen können Pickelchen oder kleine Unregelmäßigkeiten vorher mit einem Abdeckstift kaschieren. Wem das nicht reicht, der muss Make-up mit höherer Deckkraft wählen. Die Deckkraft hängt von der Pigmentdichte ab. Die ist bei Make-ups deutlich höher als bei getönter Tagescreme.
Etliche Cremes enthalten Lichtschutzfilter, um die Haut zu schützen. Die ausgelobten Lichtschutzfaktoren reichen von 6 bis 20. Um diesen Sonnenschutz wirklich zu erreichen, müsste man sich aber so dick eincremen, wie das kaum jemand tut.
Tipp: Tragen Sie bei viel Sonne deshalb lieber ein richtiges Sonnenschutzmittel unter der getönten Tagescreme auf.