Im Test: Je 12 exemplarisch ausgewählte Gesundheits-Apps für Smartphones aus den App-Stores von Google und Apple, insgesamt 24 Versionen in vier Gruppen. Die Apps sollten auf Deutsch sein und sich an medizinische Laien richten (Stand: Juli 2013). Die Prüfungen wurden auf dem Samsung Galaxy SIII mit Android 4.1.2 bzw. dem Apple iPhone 5 mit iOS 6.1.4 von zwei Experten durchgeführt und anhand strukturierter Erhebungsbögen ausgewertet. Erhebungszeitraum: August 2013.
ABWERTUNGEN
War das Urteil Information zur App ausreichend, wurde das Gruppenurteil Inhalt um eine halbe Note abgewertet. Lautete das Urteil für den Datenschutz sehr kritisch, wurde das test-Qualitätsurteil um eine Note abgewertet.
Inhalt: 60 %
Beim Funktionsumfang wurde thematisch unterschieden:
Bei Kalorien zählen prüften wir u. a. Möglichkeiten zur Erfassung der Energiezufuhr (z. B. Mahlzeiten) sowie körperlicher Aktivität wie Sport.
Beim Blutzucker-Tagebuch betrachteten wir unter anderem Erfassung von Mahlzeiten und Therapie, Konfigurationsmöglichkeiten (zum Beispiel Einheiten) und Ausgabe von Statistiken.
Bei Rauchen aufgeben erwarteten wir unter anderem Informationen zum gesundheitlichen Risiko bzw. zur Erholung des Körpers bei Rauchverzicht sowie Motivationshilfen wie gespartem Geld.
Bei Apps zur Erinnerung an Medikamente prüften wir u. a. die Möglichkeiten zur Erfassung der Medikamente (zum Beispiel Wirkstoff, Dosis) oder Benachrichtigungsoptionen zum Einnahmetermin.
Unter Information zur App bewerteten wir unter anderem Angaben zum Autor, seiner Qualifikation, zu Quellen für Inhalte und Methoden, Angaben zur Aktualität sowie zu Nutzen und Risiken. Außerdem suchten wir nach Kontaktwegen zum Anbieter sowie Angaben zur Finanzierung oder möglichen Interessenskonflikten.
Benutzung: 40 %
Wir betrachteten Ersteinrichtung sowie laufenden Betrieb und prüften unter anderem Verständlichkeit von Texten und Navigation sowie technische Fehlerfreiheit und Hilfsfunktionen, außerdem Inhalt und Einbindung von Nutzungsbedingungen sowie den Umfang der Nutzungsvoraussetzungen (zum Beispiel Registrierung über ein Konto).
Datenschutz: 0 %
Der Datenverkehr der Apps wurde protokolliert und interpretiert. Falls erforderlich, wurden dafür SSL-Verbindungen entschlüsselt. Wenn wir feststellen konnten, dass sensible persönliche Daten – wie Gewicht oder Geburtsdatum – unverschlüsselt übermittelt wurden, dann lautete das Urteil sehr kritisch. Dasselbe galt für eine unverschlüsselte Anmeldung am Nutzerkonto. Identifizierten wir im Datenstrom für den Betrieb der App unnötige Daten, lautete das Urteil kritisch. Ansonsten lautete das Urteil unkritisch.
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Finde es auch immer ärgerlich, wenn die kostenpflichtigen Apps keine Testversionen anbieten, die Katze im Sack zu kaufen geht auch mit online Bewertungen öfter schief. Und dass sich Laien zu sehr auf die Tipps dort verlassen ist auch sehr bedenklich.
Also ich finde es sehr Hilfreich!
@jgoetze: Im "So haben wir getestet" schreiben wir „Identifizierten wir im Datenstrom für den Betrieb der App unnötige Daten, lautete das Urteil kritisch.“. Entsprechend bewertete Apps senden also Daten über den Nutzer an den Anbieter oder an Dritte. Diese Daten bilden i. d. R. das Nutzungsverhalten ab, über das langfristig sehen Profile gebildet werden können, d. h. der Nutzer wird identifizierbar.
Bei den sehr kritischen Apps FatSecret und QuitNow Pro sind wir im Artikel detailliert auf die Probleme eingegangen, bspw. wegen einer unverschlüsselten Kommunikation. Wir hoffen unsere Bewertung hiermit besser verständlich gemacht zu haben. (BP)
Sinn und Unsinn solcher Apps muss jeder für sich selbst bewerten. Aber ein Test, der mir verrät, dass beispielsweise eine App aus Datenschutzsicht unter Android kritisch zu sehen ist, bei iOS aber nicht, ohne zu verraten wieso und was man dabei festgestellt hat, ist schon traurig. Was genau sind denn die Bedenken und was hat man da festgestellt? War die Kommunikation unverschlüsselt oder hat die App alle verfügbaren Daten aus dem Smartphone abgesaugt? Test-Transparenz wäre schon wünschenswert. So habe ich für Null Erkenntnisgewinn 2 Euro bezahlt... die meisten getesteten Apps sind wenigstens kostenlos.
Gute oder schlechte App? Was heißt das?
Ob man eine App als nützlich einschätzt, hängt i. d. R. davon ab, ob sie das leistet, was der Nutzer von ihr erwartet, das gilt auch für HealthApps. Und davon kann sich jeder - nach dem Download - relativ einfach selbst überzeugen. Bei kostenpflichtigen Gesundheits-Apps ist das allerdings ein Problem, man muss sich auf die Beschreibung verlassen! Aber selbst wenn eine App dann das tut, was sie soll, weiß man häufig immer noch nicht, ob die Gesundheitstipps und Angaben vertrauensvoll, aktuell und unabhängig sind. Initiative Präventionspartern, Dr. Ursula Kramer