
Ob Vitamine, Mineralstoffe oder die sekundären Pflanzenstoffe: In Obst und Gemüse steckt allerlei Gutes. Fünf Portionen am Tag werden empfohlen. Für Abwechslung ist gesorgt: Das Angebot ist überwältigend. test.de gibt einen Einblick in die große Vielfalt.
Gesund ja, aber wie?
Auf viel Obst und Gemüse können sich Ernährungswissenschaftler in ihren Empfehlungen zumeist noch einigen. Doch welches Obst ist gut wofür? Gegen welche Krankheiten sorge ich mit Knoblauch vor? Geht das überhaupt? Dies endgültig nachzuweisen, ist schwierig. Zum Beispiel die sekundären Pflanzenstoffe: Lange lagen Sie im Trend der Forschung. Dennoch konnten Ernährungswissenschaftler etwaige Gesundheitswirkungen bisher nur im Reagenzglas oder bei Tieren zeigen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung geht deshalb nur von möglichen Wirkungen aus. Überhaupt funktioniert Obst und Gemüse nicht nach dem Ablass-Prinzip: Äpfel sollen zwar vor Krebs schützen, aber Rauchen wiegen sie damit noch lange nicht auf.
Tipp: Genießen Sie lieber Vielfalt und Geschmack von Obst und Gemüse. Gutes steckt überall drin. Wer sich ausgewogen ernährt, kommt auch ohne Taschenrechner auf die wichtigsten Wirkstoffe. Und: Nur bei tatsächlichem Mangel sollten Sie Mittel zur Nahrungsergänzung einnehmen.
Eine kleine Warenkunde für Obst und Gemüse:
Ananas
... ist saftig und hilft beim Verdauen.
Das größte Angebot an Ananas gibt es von September bis Dezember. Reife Früchte sind an ihrem intensiven Duft, einer gelb-braunen Schale sowie daran zu erkennen, dass sie auf Druck etwas nachgeben. Das enthaltene Bromelin kann Eiweiße fast komplett spalten und fördert so die Verdauung. Ananas ist mit ihren Kalorien keine Diät-Hilfe. Trotzdem: Sie ist lecker und kann ruhigen Gewissens verzehrt werden, zumal sie viele Vitamine und Mineralstoffe enthält.
Tipp: Frische Ananas macht Milchprodukte bitter und löst Gelatine auf. Verwenden Sie als Alternative erhitzte Ananas oder dicken Sie mit Agar-Agar ein.
Äpfel
... gehören zum besten, was wir unserem Körper geben können.
Äpfel teilen sich in zwei Typen von Sorten auf: Sogenannte pflückreife Äpfel sind bereits direkt nach der Ernte im August zum Essen reif. Genussreife Äpfel hingegen müssen unterschiedlich lange nachreifen. Äpfel enthalten unter anderem Vitamin C und eine Reihe von B-Vitaminen. Der Ballaststoff Pektin soll gegen Durchfall helfen, den Cholesterinspiegel senken und Krebs vorbeugen.
Tipp: Die meisten Inhaltsstoffe sitzen in und direkt unter der Schale. Essen Sie Äpfel deshalb ungeschält. Vorher warm abwaschen und gründlich abreiben. Noch besser: Äpfel kaufen, deren Schale nicht gewachst ist.
Bärlauch, Porree, Schnitt- und Knoblauch, Zwiebeln

... halten jung und fit.
Zwar wird je nach Aussaatzeit zwischen Winter- und Sommerzwiebeln unterschieden. Zwiebeln halten sich jedoch lange und haben daher rund ums Jahr Saison. Auch Knoblauch gibt es ganzjährig zu kaufen, frisch ist er im Mai. Knoblauch enthält das Sulfid Allicin. Es soll eine stark antimikrobielle Wirkung haben, die Bakterien, Pilzen und Hefen den Garaus macht.
Tipp: Lauch wird milder, wenn Sie ihn kurz in leicht gesalzenem Wasser kochen. Dadurch wird er verträglicher.
Beeren

... sind süße Früchte des Sommers.
Himbeeren haben einen hohen Anteil an Eisen und Magnesium. Sie sollten möglichst am Einkaufstag verzehrt werden. Manche Menschen sind gegen Erdbeeren allergisch und reagieren mit einem Bläschenausschlag. Vitamin C: Schwarze Johannisbeeren sind Vitamin-C-Bomben. Johannisbeeren haben von Ende Juni bis Ende September Saison.
Tipp: Waschen Sie Beeren immer gründlich. Für Sammler: Das Risiko, sich durch Tierkot an Waldfrüchten mit Eiern des Fuchsbandwurms zu infizieren, ist sehr gering. Wer ganz sicher sein will, kocht die Beeren ab.
Getreide

... enthält alles, was der Mensch braucht.
Drin sind: Kohlenhydrate, pflanzliches Eiweiß, viele Vitamine, Linolsäure, Mineral- und vor allem Ballaststoffe - gut für den Darm. Es gibt Getreide in den unterschiedlichsten Formen: Klassisch als Mehl zum Backen von Brot, Pizza und anderen Teiggerichten. Oder als leckere Beilage wie Bulgur, Couscous oder Quinoa.
Tipp: Lassen Sie sich beim Kauf von Vollkornbrot nicht täuschen. Namen wie „Jogging-“ oder „Marathonbrot“ sagen nichts über den Anteil von Vollkornmehl aus. Und nur weil ein Brot dunkel wie Pumpernickel ist, ist es noch lange nicht aus vollem Korn. Fragen Sie deshalb gezielt nach Vollkornbrot.
Hülsenfrüchte

... Bohnen, Erbsen und Linsen sind gute Hausmannskost.
Hülsenfrüchte punkten durch sehr viel pflanzliches Eiweiß, wenig Fett und viele Ballaststoffe. Saponine sollen den Cholesterinspiegel senken und das Immunsystem stimulieren. Getrocknete Hülsenfrüchte werden vor dem Kochen mehrere Stunden eingeweicht, bei Linsen ist das nicht unbedingt nötig. Am besten sollten Hülsenfrüchte erst im letzten Drittel der Kochzeit gesalzen werden, gesäuert sogar erst am Ende.
Tipp: Saponine gehen ins Einweich- und Kochwasser über. Verwenden Sie deshalb das Wasser immer mit. Sind die Verdauungsorgane nicht genügend trainiert, sorgen Hülsenfrüchte für Blähungen. Abhilfe schaffen scharfer Senf oder Kümmel.
Kartoffeln

... sind Satt- und nicht Dickmacher.
Drin sind: Ballaststoffe und Stärke. Daran hat die Verdauung ganz schön zu knacken. Der Vorteil: Kartoffeln machen lange satt. Kalium ist beteiligt an der Herztätigkeit und als Gegenspieler des Natriums wichtig für den Wasserhaushalt.
Tipp: Grüne Stellen an Kartoffeln immer wegschneiden. Sie enthalten den Giftstoff Solanin.
Kohl

... gilt als Anti-Krebs-Gemüse schlechthin.
Enthaltene Ballaststoffe sind gut für den Darm. Die verschiedenen Weißkohl-Sorten haben zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr Saison, so lässt sich das Gemüse im Prinzip das ganze Jahr über genießen. Brokkoli enthält mehr Nährstoffe als Blumenkohl. Vitamin C: Schon 100 Gramm Rot- oder Weißkohl beinhalten genauso viel wie ein kleines Glas Orangensaft. Wichtig: Je kürzer die Garzeit, desto wertvoller das Gemüse. Bissfest reicht für möglichst viele Vitamine.
Möhren
... sind für Sonnenanbeter unentbehrlich.
Betakarotin schützt die Haut vor UV-Strahlen und ist ein hochwirksames Antioxidans, das Zellschäden durch freie Radikale abwehrt. Außerdem kann der Körper daraus Vitamin A herstellen, das sonst nur in tierischer Nahrung steckt.
Tipp: Frische Möhren sollten Sie möglichst mit einem Tropfen Öl genießen, da Betakarotin fettlöslich ist - und so für den menschlichen Körper besser verwertbar wird.
Paprika
... Ampelfarben für das Herz.
Ja, gelbe und grüne Paprika sind Vorstufen der roten. Manche Sorten werden sofort rot, andere erst grün, dann gelb und zum Schluß rot. Mittlerweile gibt es auch spezielle Züchtungen in weiß, orange, violett oder gar schwarz. Egal, welche Farbe - gesund sind Paprika allemal. Die Flavonoide der Paprika lassen das Blut besser fließen und sollen so Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Karotinoide und Flavonoide unterstützen den Körper vermutlich im Kampf gegen zellschädigende freie Radikale. Vitamin C: Vor allem die voll ausgereiften roten Früchte sind prallvoll mit Vitamin C. Eine Schote enthält etwa dreimal so viel wie eine kleine Apfelsine.
Tomaten

... sind Powerkost.
Je mehr Sonne eine Tomate am Strauch erhält, desto mehr Vitamin C, Fruchtzucker und Aroma bildet sie. Freilandtomaten gibt es von August bis September, aus dem Treibhaus kommen Tomaten von Mitte April bis Mitte Juni. Im Rest des Jahres sind nur Importe erhältlich. In Tomaten ist das zu den Karotinoiden zählende Lykopin enthalten. Es wirkt im Organismus antioxidativ und hemmt so freie Radikale. Lykopin hat sich in vielen Studien als krebsvorbeugend erwiesen.
Tipp: Lykopin ist am besten verfügbar, wenn es erhitzt wird. Das ebenfalls reichlich enthaltene Vitamin C ist dagegen äußerst hitzeempfindlich. Daher sollten Sie Tomaten sowohl gekocht (Ketchup oder Soße) als auch roh essen.
Zitrusfrüchte

... sind Genuss pur.
Die Flavonoide der Zitrusfrüchte potenzieren den positiven Effekt anderer Pflanzenstoffe und Vitamine. Vitamin C: Auch wenn Kohl, Tomaten und Paprika ganz gut mithalten können: Weil wir mehr Zitrusfrüchte essen, sind sie unser Vitamin-C-Lieferant Nummer Eins.
Tipp: Flavonoide sitzen vor allem in den weißen Schalenanteilen und Segmenthäutchen der Früchte. Darum ruhig mitessen!
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@SaraWinter: Du hast recht, ohne Sport wird man nicht fitter. Du kannst aber trotzdem abnehmen, auch wenn du keinen Sport machst. Solange du ein Kaloriendefizit fährst, nimmst du ab. Klar, man wird nicht fitter, aber das ist ja auch nicht das Ziel von allen Leuten.
Lieber Grüsse
Was so viele bei gesunder Ernährung vergessen, ist, dass man keine Resultate sieht ohne Sport. Du kannst dich noch so gesund ernähren, aber du wirst nicht fitter ohne Bewegung. Gerade wenn du übergewichtig warst kann Joggen zB doch auch voll auf die Knie gehen. War bei mir so und ich bin vorher zur Physiotherapie in Köln gegangen um nichts falsch zu machen. Zum nachlesen: *
*Link vom Moderator gelöscht
schaut mal welchen Artikel ich vor kurzem gelesen habe
http://zur-info.net/982/verarbeitetes-fleisch-schadet-der-gesundheit
...wegen Schleichwerbung.
Kommentar vom Administrator gelöscht.