
Vorfreude. Wichtig, damit alles klappt: Den Rentenantrag früh stellen. © Getty Images / Flashpop
Schritt für Schritt zur Rente: Die Rentenexperten der Stiftung Warentest zeigen, wie Versicherte ihre Rente beantragen und wann sie das tun sollten.
Sie benötigen:
- Personalausweis
- Rentenversicherungsnummer
- Anschrift Ihrer Krankenkasse sowie Ihre Versicherungsnummer
- Kontodaten (Iban) des Kontos, auf das die Rente fließen soll
- Steueridentifikationsnummer
- Je nach Rentenart können weitere Nachweise erforderlich sein, etwa Ihr Schwerbehindertenausweis für die Altersrente für Schwerbehinderte
Rentenantrag – Ihre Erfahrungen sind gefragt
Bei Fragen zur gesetzlichen Rente kann es manchmal um die Existenz gehen. Wichtig ist deshalb, dass Versicherte verlässlich, verständlich und zeitnah die Auskünfte bekommen, die sie brauchen. Wir haben Interesse an den guten und schlechten Erfahrungen mit Ihrem Rentenversicherungsträger. Schreiben Sie uns eine E-Mail an gesetzliche-rente@stiftung-warentest.de.
Schritt 1: Rentenkonto klären
Lücken können Rente kosten. Deshalb müssen alle Informationen zur Berechnung der Rente vor dem Antrag bei der Rentenversicherung sein. Überprüfen Sie mindestens ein halbes Jahr vor Ihrem gewünschten Rentenbeginn anhand Ihres Versicherungsverlaufs, ob alle relevanten Zeiten erfasst sind. Das gilt für die reguläre Altersrente genauso wie für eine Frührente oder die Altersrente für Schwerbehinderte.
Ab einem Alter von 55 erhalten Sie Ihren Versicherungsverlauf alle drei Jahre automatisch. Auf Wunsch können Sie sich aber jederzeit eine aktuelle Version zuschicken lassen. Fehlen Zeiten, etwa Ihre Ausbildung oder Tätigkeiten im Ausland, beantragen Sie eine Kontenklärung bei der gesetzlichen Rentenversicherung, um diese nachzureichen.
Schritt 2: Den Rentenantrag besorgen
Lesen Sie spätestens vier Monate vor dem gewünschten Rentenbeginn das 23-seitige Rentenantragsformular R0100 durch. Sie finden es online, wenn Sie den Begriff in eine Suchmaschine eingeben. Alternativ lassen Sie es sich zuschicken (Tel. 0 800/10 00 48 00). Überprüfen Sie anhand der Fragen auf dem Formular, ob Sie alle relevanten Nachweise parat haben.
Schritt 3: Den Rentenantrag stellen
Gehen Sie auf Nummer sicher und stellen den Antrag auf Altersrente spätestens drei Monate vor dem gewünschten Rentenbeginn. So bleibt der Rentenversicherung genügend Zeit, mögliche Informationen oder Nachweise von anderen Stellen einzuholen, etwa von der Krankenkasse oder vom Arbeitgeber. Sie sind spät dran? Keine Panik. Die Rente wird für drei Monate rückwirkend gezahlt. Eventuell müssen Sie dann aber einige Wochen finanziell überbrücken.
Den Rentenantrag können Sie online stellen. Das machen Sie direkt auf der Internetseite der gesetzlichen Rentenversicherung unter dem Stichwort: Online-Dienste. Sie können Sich das Formular aber auch ausdrucken und per Hand ausfüllen.
Tipp: Es kann sinnvoll sein, sich helfen zu lassen. Oft geht es nicht nur um Rentenbeginn und -höhe, sondern auch um einen möglichen flexiblen Übergang in den Ruhestand, Steuerfragen oder Hinzuverdienstgrenzen. Wenden Sie sich dazu an die Beratungsstellen der Rentenversicherung, ehrenamtliche Versichertenberater und Versichertenälteste oder Sozialverbände.
Schritt 4: Den Rentenantrag einreichen
Senden Sie den Antrag an die Rentenversicherung. Wenn Sie ihn nicht online stellen, schicken Sie ihn an Ihren zuständigen Rentenversicherungsträger. Welcher das ist, sehen Sie auf Ihrer jährlichen Rentenauskunft.
Schritt 5: Den Rentenbescheid prüfen
Ist Ihre Rente bewilligt, erhalten Sie einen Rentenbescheid. Überprüfen Sie ihn. Wie das geht, beschreiben die Rentenexperten der Stiftung Warentest im Special Rentenbescheid. Finden Sie einen Fehler, legen Sie Widerspruch ein. Dafür haben Sie einen Monat Zeit. Leben Sie im Ausland, sind es drei Monate.
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