Interessenten bekommen in der Regel nicht nur die Anlagebedingungen, sondern einen ganzen Packen an Informationsmaterial über die jeweiligen Angebote geschlossener Fonds. Ein Überblick über diese Dokumente.
Ausführlich: Verkaufsprospekt
Im Verkaufsprospekt muss alles stehen, was für die Anlage wichtig ist, auch alle Risiken. Ihr Aufbau muss gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Für den Inhalt haften die Prospektverantwortlichen. Daher sollten ihn Interessenten idealerweise lesen und alle offenen Fragen klären, bevor sie investieren. Leider schaffen das nur wenige, denn die Prospekte sind in der Regel dick, schwer verständlich und dröge. Weiterer Wermutstropfen: Neuerdings verzichten viele Anbieter geschlossener Fonds darauf, eine Prognoserechnung aufzunehmen. Daran könnten Interessenten sehen, ob die Anbieter optimistisch oder eher realistisch kalkulierten.
Schneller Überblick: Wesentliche Anlegerinformationen
Auf maximal drei Seiten müssen die Anbieter alles Wesentliche über die Anlage zusammenfassen, auch die Risiken und Kosten. Mindestens die sollten alle Interessenten lesen und ihre Berater löchern, wenn sie etwas nicht verstehen. Wenn sie gar nicht mit dem Inhalt zurechtkommen, eignet sich das Angebot nicht für sie.
Geprüfte Informationen: Anlagebedingungen
In den Anlagebedingungen müssen die Anbieter auf wenigen Seiten unter anderem zusammenfassen, wie sie das Geld der Anleger investiert haben oder investieren wollen und welche Kosten auf die Anleger zukommen. Vorteil: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht prüft, ob sie den Vorschriften entsprechen. Nachteil: Die Anlagebedingungen sind oft sehr schwammig und durch viele Gesetzesverweise schwer lesbar.
Euphorisch: Werbung
Leicht verständlich und hübsch bebildert sind die Flyer und Heftchen, in denen die Angebote angepriesen werden. Das liest sich flott und soll Begeisterung wecken. Es ist selbstredend, dass diese Informationen nicht als Grundlage für eine Investitionsentscheidung ausreichen. Denn die Risiken kommen nur kurz vor, wenn überhaupt. Achtung: Auch wenn „Prospekt“ auf dem Titel steht, dürfen solche Hefte nicht mit dem offiziellen Verkaufsprospekt verwechselt werden.
Nicht immer unabhängig: Analysen
Manchmal bewerten Analysten die Fondsangebote. Das klingt vertrauenswürdig, ist es aber keineswegs immer: Einige Anbieter bezahlen Geld für die Analysen oder das Recht, die Studien zu verbreiten. Interessenten sollten daher an diese Analysen ähnlich wie an Werbung herangehen und nie ihre Anlageentscheidung darauf bauen.
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