Eine Anlage in geschlossenen Fonds ist immer riskant. Angaben zur Höhe der Ausschüttung oder Rendite sind bei geschlossenen Fonds reine Prognosen. Wichtig für Anleger ist die Leistungsbilanz eines Anbieters. Dort können Anleger nachlesen, ob ein Anbieter in der Vergangenheit mit seinen Projekten erfolgreich war. Die Risiken eines Fonds können Interessenten anhand der Prüfpunkte einschätzen, die meisten Angaben finden sie im Fondsprospekt.
Prüfpunkt |
Geringes Risiko |
Mittleres Risiko |
Hohes Risiko |
Leistungsbilanz |
Die Leistungsbilanz weist aus, dass der Anbieter in der Vergangenheit bereits mehrere geschlossene Fonds erfolgreich zu Ende geführt hat. |
Laut Leistungsbilanz sind nicht alle Fonds des Anbieters in der Vergangenheit erfolgreich gewesen. |
Es gibt keine Leistungsbilanz, weil der Anbieter neu auf dem Markt ist, oder die Fonds des Anbieters sind in der Vergangenheit schlecht gelaufen. |
Laufzeit der Fonds |
Weniger als fünf Jahre. |
Bis zu zehn Jahre. |
Über zehn Jahre. |
Anzahl der Fondsobjekte |
Über drei. |
Zwei bis drei. |
Eins. |
Nebenkosten inkl. Agio1 |
Unter 10 Prozent. |
Bis 12 Prozent. |
Über 12 Prozent. |
Investition in unbekannte Objekte (Blindpool) |
Keine unbekannten Investitionsobjekte. |
Bis zu 40 Prozent der Investitionen sind bei Vertragsabschluss unbekannt. |
Mehr als 40 Prozent der Objekte sind bei Vertragsabschluss unbekannt. |
Garantien2 |
Langjährige Bankgarantien, staatliche Garantien oder Garantien zahlungskräftiger Firmen. |
Platzierungsgarantie eines bisher erfolgreichen Fondsinitiators oder von zahlungskräftigen Firmen aus dem Beteiligungsumfeld. |
Garantien von neu am Markt auftretenden Fondsinitiatoren oder von Firmen ohne große Zahlungskraft. |
Fremdkapitalquote3 |
Bis 30 Prozent. |
Über 30 bis 60 Prozent. |
Über 60 Prozent. |
Rechtsform |
Es gibt keine Rechtsform mit geringem Risiko. |
Kommanditgesellschaft (KG). Anleger haftet für Verluste mit seiner Einlage. |
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Anleger haftet unbegrenzt für Verluste, Nachschusspflicht im Fall einer Pleite. |
Verkauf vor Ende der Laufzeit (Zweitmarkt) |
Fondsanbieter verpflichtet sich, Anteile vor Ablauf der Vertragslaufzeit gegen Abschlag zurückzunehmen. |
Anteile des Fonds werden auf einem Zweitmarkt mit über 70 Prozent des Werts gehandelt. |
Kein Zweitmarkt vorhanden oder Verkauf auf dem Zweitmarkt nur weit unter Wert möglich. |
Legende
- 1
- Das sind die Kosten, die gleich zu Anfang von der Einlage abgezogen werden, zum Beispiel für Vertrieb, Management und Verwaltung. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Beteiligungssumme. Viele Fonds haben Nebenkosten von weit über 12 Prozent.
- 2
- Platzierungs-, Fertigstellungs-, Zins-, Höchstkosten- und Mietausfallgarantien sind nur etwas wert, wenn der Garant im Ernstfall auch zahlen kann. Banken oder staatliche Garantiegeber bieten mehr Sicherheit als Initiatoren oder Firmen aus dem Umfeld der Beteiligung.
- 3
- Anteil von Krediten an der Investitionssumme. Je mehr Objekte nicht von Anlegergeld, sondern auf Pump gekauft werden, desto höher ist das Risiko.
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