- Anlageidee. Anleger beteiligen sich an einem größeren Sachwert wie einer Büroimmobilie, einem Solarpark oder einem Frachtschiff. Um Kauf, Finanzierung und Verwaltung müssen sie sich nicht kümmern. Das übernimmt das Fondsmanagement für sie.
- Anlage. Ein geschlossener Fonds ist eine Gesellschaft von Anlegern, die langjährig mit Investitionen in Sachwerte Geld verdienen will. Der Kauf der Fondsobjekte wird mit Anlegergeld und Bankkrediten finanziert. Sobald ein Fonds bei Anlegern genügend Eigenkapital eingesammelt hat, wird er geschlossen. Er nimmt dann keine neuen Anleger mehr auf.
- Ertrag. Über – gewöhnlich jährliche – Ausschüttungen sollen Anleger mehr als ihr eingesetztes Kapital zurückerhalten. Wirtschaftet der Fonds erfolgreich, weil beispielsweise die Mieteinnahmen gut sind, der Wind stark bläst, die Sonne kräftig scheint und die Schiffe viel Fracht haben, können Anleger sogar eine höhere als die in Aussicht gestellte Verzinsung erzielen. Bei einigen Fonds verliert das Investment über die Zeit an Wert, ähnlich wie ein Gebrauchtwagen. Das gilt zum Beispiel für Schiffe, Wind- und Solaranlagen. Bei Laufzeitende dieser Fonds sind deshalb keine oder nur geringe Erlöse zu erwarten. Daher müssen die Ausschüttungen während der Laufzeit so hoch sein, dass Anleger über die Zeit mindestens ihr Kapital zurückerhalten. Bei Immobilien werden dagegen während der Laufzeit Ausschüttungen aus Vermietung und Verpachtung erwirtschaftet und das Anlegerkapital am Ende im Wesentlichen durch Verkauf zurückgezahlt.
- Risiko. Läuft ein Fonds schlecht, werden Ausschüttungen gesenkt, gestrichen oder zurückverlangt. Bei Pleite erleiden Anleger meist einen Totalverlust, weil sie als Mitunternehmer für Verluste bis zur Höhe ihrer Einlage haften.
- Ausstieg. Vor Laufzeitende können Anleger normalerweise nicht kündigen. Beschließt die Gesellschafterversammlung die Auflösung, endet der Fonds.
- Zweitmarkt. Anleger können versuchen, ihre Fonds über den Zweitmarkt an der Börse zu verkaufen. Dort gibt es aber nur einen guten Preis für ihren Anteil, wenn der Fonds wirtschaftlich erfolgreich ist.
-
- Nach der Pleite einer Anlagefirma verlangen Insolvenzverwalter oft Ausschüttungen zurück, die Anleger erhalten haben. Das dürfen sie nicht immer, wie der Fall P&R zeigt.
-
- Wer in eine unternehmerische Beteiligung investiert hat, fragt sich: Wie viel ist die Immobilie, der Solarpark oder das Flugzeug wert, in das mein Unternehmen investiert...
-
- Anleger der geschlossenen Fonds CTI 20, CTI Vario D, CTI 5D und CTI 9D von ThomasLloyd sollten bis 5. Februar 2021 kundtun, ob sie weiter Ausschüttungen haben wollen....
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Ein sehr wahrer Artikel. Wir können Anlegern geschlossener Fonds nur raten sich von den unsoliden und kostenaufzehrenden Investments zu trennen. In den letzten Jahren haben wir hunderte Anleger betreut. Nutzen Sie gerne unser Know-How. Informationen erhalten Sie unter www.fondsausstieg.com
Kommentar vom Autor gelöscht.
Ich war bereits bei der Vorankündigung des Artikels in der Presse von der Schwarzmalerei überrascht, die in diesem Artikel betrieben wird und fühle mich nun bestätigt.
Die Transparenz lässt zu wünschen übrig, da die getesteten Fonds nicht genannt werden, daher kann ich nur aus eigenen Erfahrungen berichten. Alle Umweltfonds an denen ich beteiligt bin liegen im Plus, egal ob noch laufend oder abgeschlossen. Zugegebenermassen reichen die Ausschüttungen überwiegend nicht ganz an die Prognosen heran, liegen aber im Vergleich zu Festgeld- oder Tagesgeldanlagen weit über deren Rendite. Da Erträge, Gewinne und Ausschüttungen nicht direkt voneinander abhängen, sind natürlich exakte Vergleiche schwierig, Hochrechnungen auf die Zukunft noch schwieriger.
Ich bin jedenfalls mit meinen Anlagen bisher sehr zufrieden und würde weiterhin in geschlossene Fonds bei Anbietern mit hoher Reputation investieren, allerdings nicht in Schiffs- und Medienfonds.
Wer sich mit Geldgeschäften beschäftigt weiß sicher, was an der Aussage: "Von den rund 6,9 Millarden Euro Anlegergeld, das in Schiffsbeteiligungen floss, sind knapp 2,9 Mrd. Euro verbrannt." nicht korrekt ist!? Das Geld wird nicht "verbrannt" sondern es wird umverteilt, es hat ein anderer! Verbrennen klingt zwar drastischer und im Bezug auf den Anleger hätte er sein Geld auch verbrennen können, aber in Wirklichkeit hat er es jemanden anderen anvertraut und nicht wiederbekommen.
Ich fände gut, wenn diese Tatsache auch so dargestellt wird.
@wegawega: Nachdem unsere letzten Untersuchungen von konkret benannten geschlossenen Immobilien- und Umweltfonds kaum positive Bewertungen der einzelnen Fonds erbrachten, wollten wir herausfinden, wie viele der seit 1972 angebotenen geschlossenen Fonds bis heute überhaupt ihre Gewinnprognose erfüllt haben. Deshalb haben wir bei dieser Untersuchung keine Daten zu einzelnen Fonds veröffentlicht. Ihre Einschätzung zur Verwendung der Zweitmarktkurse teilen wir nicht. Grundsätzlich kann jeder an dem Sekundärmarkt der Börsen Hamburg, Hannover und München kaufen und verkaufen. Preise bilden sich durch Angebot und Nachfrage. Es gibt keine Belege dafür, dass die Preise systematisch zu niedrig wären. Außerdem zeigt ein Vergleich der Ergebnisse der bereits aufgelösten Fonds mit den laufenden Fonds, die gleichzeitig einen Zweitmarktkurs vorweisen, dass eine systematische Fehlbewertung nicht zu erkennen ist. (AK)