Geschirr­spül­mittel

So haben wir getestet

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Geschirr­spül­mittel Testergebnisse für 19 Maschinen­geschirr­spül­mittel 11/2019

Im Test: 19 Maschinen­geschirr­spül­mittel, darunter zwölf Tabs und sieben Pulver. Drei Produkte haben die gleiche Rezeptur wie ein jeweils anderes. Die Maschinen­geschirr­spül­mittel kauf­ten wir im Februar und März 2019 ein. Die Preise ermittelten wir durch Anbieterbefragung im September 2019.

Alle geprüften Mittel müssen Nutzer bei Bedarf mit Klarspüler ergänzen und ab zirka 6 Grad deutscher Wasser­härte regel­mäßig Regeneriersalz in die Enthärtungs­anlage des Geschirr­spülers füllen.

Reinigen: 55 %

Im Labor beschmutzten wir Geschirr, Glas sowie Edelstahl­bleche mit Tee, angebrannter Milchhaut, Hack­fleisch, Eigelb, Crème brûlée, Ei-Käse-Auflauf, Lasagne, Pasta, Cerealien, Stärke und Fett. Wir spülten das schmutzige Geschirr bei 45 Grad in einer Geschirr­spül­maschine. Nach jedem Spülgang haben zwei Fachleute die Teile visuell abge­mustert, zum Teil vorher und nachher gewogen.

Reinigen prüften wir in Anlehnung an die Empfehlungen des Industrie­verbandes Körper­pflege- und Wasch­mittel (IKW) zur Qualitäts­bewertung Maschinen­geschirr­spül­mittel (SÖFW-Journal, 142, 6–2016, 34ff.)

Kalkbeläge verhindern: 20 %

Bei 65 Grad und einer Wasser­härte von 9 Grad spülten wir 30-mal in einer Geschirr­spül­maschine verschiedene Glas­arten, Besteck, Kunststoff und Porzellan. Anschließend bewerteten zwei Fachleute unter künst­lichem Tages­licht die Kalk­rückstände.

Materialschonung: 10 %

Bei 65 Grad und einer Wasser­härte von 0 bis 1 Grad spülten wir verschiedene Glas­arten, Edelstahl­besteck, Porzellan und Gläser mit Aufglasurdekoren sowie Kunststoff insgesamt 300-mal. Silber wurde jeweils nur 100 Mal gespült. Als Schmutz fügten wir bei jedem Spülgang ein Gemisch aus Ketchup, Bratensoße, Senf, Kartoffel­stärke, Eigelb, Milch und Margarine hinzu. Zwischen den einzelnen Spülgängen öffneten wir für 30 Minuten die Gerätetür und ließen das Geschirr­ abkühlen. Zwei Fachleute beur­teilten visuell, ob Schäden auf dem Geschirr­gut vorhanden waren.

Umwelt­eigenschaften: 10 %

Ein Experte ermittelte, wie viel Wasser erforderlich ist, um problematische Stoffe in den Reinigern so stark zu verdünnen, dass sie nicht mehr toxisch wirken: Je mehr Wasser notwendig ist, desto größer die Gewässerbelastung. Mithilfe einer Modell­rechnung ermittelte der Experte, in welchem Maße einzelne Inhalts­stoffe in Flüssen und Seen Wasser­organismen gefährden können. Auch analysierten und bewerteten wir die Menge des einge­setzten Silber­schutz­mittels Benzotriazol sowie den Verpackungs­aufwand pro Spülgang.

Die Beur­teilung der ökologischen Eigenschaften wird auf Basis der Einzel­stoff­bewertung mit Hilfe des Expositions-Wirkungs-Modells für die aquatische Umwelt durch­geführt. Ergänzend erfolgt eine vergleichende Bewertung der Gesamt­rezeptur entsprechend den Vorgaben der Europäischen Kommis­sion zur Vergabe des Umwelt­zeichens für Maschinen­geschirr­spül­mittel (EU) 2017/1216 auf der Basis der vom Haupt­ausschuss Detergenzien über­arbeiteten DID-Liste (veröffent­licht auf der Website der Gesellschaft Deutscher Chemiker).

Nutzerfreundlich­keit der Verpackung: 5 %

Drei geschulte Prüf­personen beur­teilten, wie sich die Verpackungen öffnen und wieder schließen lassen, ob die Anwendungs­hinweise verständlich sind sowie die Lesbarkeit der Schrift. Die Füll­menge gibt an, ob die Verpackung mehr Inhalt suggeriert, als enthalten ist.

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir einge­setzt: Bewerteten wir Reinigen mit Ausreichend, konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser sein. War die Schonung von Glas ausreichend, konnte die Note für die Materialschonung nicht besser sein. Waren die Anwendungs­hinweise ausreichend, konnte die Nutzerfreundlich­keit der Verpackung nur eine halbe Note besser sein.

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 10.03.2023 um 12:13 Uhr
Pulver für Silberbesteck geeignet

@teedot: In unserer letzten Untersuchung in test 11/19 haben wir drei Pulver mit einem sehr guten und zwei mit einem guten Silberschutz bewertet. Zur Verfügbarkeit dieser Pulver im Handel können wir leider nichts sagen.

teedot am 09.03.2023 um 13:57 Uhr
Kein Pulver mehr für Silberbesteck geeignet?

Die Schwierigkeiten mit Benzotriazol scheint die Industrie gerade zu lösen, in dem die Packungen ein Label "Verbesserte Rezeptur" bekommen, zusammen mit den Aufdrucken in der Art "Ohne gewässerbelastendes Silberschutzmittel" und "Nicht für Silberbesteck geeignet". So geschehen unter anderem bei dm, Rossmann, Edeka, Netto, Aldi Nord.
Gibt es noch einfaches Pulver in guter Verfügbarkeit, mit dem unser Silberbesteck nicht weiter anläuft?

Profilbild Stiftung_Warentest am 20.02.2023 um 10:29 Uhr
Neue Rezeptur bei dm

@nils1896: Unsere Tests stellen eine Momentaufnahme dar. Die Testergebnisse gelten daher streng genommen nur für die geprüften Produkte. Ihren Testwunsch haben wir aufgenommen.

nils1896 am 18.02.2023 um 07:05 Uhr
Neue Rezeptur bei dm

Das beste Pulver im Test (denkmit von dm) hat leider die Rezeptur verändert. Statt 1,8 kg sind nur noch 1,5 enthalten, aber das soll weiterhin für 100 Spülgänge reichen. Auch auf der Verpackung wird damit geworben, dass es konzentrierter wäre. Damit ist das Testergebnis hierfür nicht mehr gültig, oder?
Unabhängig davon, nun aber umso mehr, würde ich mich über einen neuen Test von Pulver sehr freuen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 21.03.2022 um 11:25 Uhr
Geschirr-Reiniger Tabs alio classic

@Jens2019: Wir haben die alio classic-Tabs in unserem Test 11/2019 untersucht, damals hat sich das Produkt bei der Materialschonung als gut erwiesen. Inzwischen ist die Rezeptur verändert.
Trübungen auf Glas und Kunststoffen können unterschiedliche Ursachen haben (dazu auch Tipps im FAQ Geschirrspüler und Geschirrspülmittel). Zum einen kann es sich um Kalk­ablagerungen handeln. Die können einfach mit einem feuchten Tuch und Zitronensäure beseitigt werden. Wenn es sich jedoch um eine Schädigung der Oberfläche durch chemische Einflüsse handelt, kann sie kaum rück­gängig gemacht werden. Wechseln Sie am besten das Spül­mittel.
Brauner oder anders­farbiger Belag ist weder auf dem Spülgut noch im Innenraum des Geschirrspülers akzeptabel. Er kam bei unseren früheren Tests bei manchen Maschinen­geschirr­spül­mitteln vor, auch in diesem Fall empfehlen wir einen Produktwechsel.