Schlechtes Geschirrspülmittel nervt: Frisch gespült kommt das Geschirr aus der Maschine – und es kleben noch Schmutzreste an Tellern, Tassen und Gläsern. Die Stiftung Warentest hat 19 Geschirrspülpulver und Geschirrspültabs getestet – darunter Produkte von Aldi, Claro, dm, Edeka Lidl, Rewe, Rossmann, finish und Somat. Der Geschirrspülmittel-Test zeigt: Nur zwei Mittel reinigen gut. Geprüft haben die Tester auch die Umwelteigenschaften.
Geschirrspülmittel
Testergebnisse für 19 Maschinengeschirrspülmittel 11/2019
Klassische Tabs und Pulver: Regeneriersalz und Klarspüler nötig
Bei den 19 geprüften Mitteln handelt sich um sogenannte Classic-Pulver und Classic-Tabs. Wer sie nutzt, muss separat Regeneriersalz zur Wasserenthärtung und Klarspüler in die Maschine einfüllen. Das macht sie weniger bequem als Multi-Tabs, die bereits Klarspüler und zusätzliche Chemikalien zum Enthärten enthalten. Dafür gelangt mit Classics bestenfalls weniger Chemie ins Wasser (siehe FAQ Geschirrspüler).
Das bietet der Geschirrspülmittel-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse.
Die Tabelle zeigt die Bewertungen für 19 Maschinengeschirrspülmittel, darunter 12 Tabs und und 7 Pulver. Wir haben unter anderem geprüft, wie wirksam die Tabs und Pulver reinigen, Kalkbeläge verhindern oder Geschirr, Gläser und Besteck schonen. Zudem bewerteten wir ihre Umwelteigenschaften und die Nutzerfreundlichkeit der Verpackungen.
Kaufberatung.
Sauber spülen und zugleich die Umwelt schonen, gelingt nur einem Tab im Test. Er kostet 13 Cent pro Spülgang und ist damit am teuersten. Das beste gute Pulver ist schon für 3 Cent pro Spülgang zu haben.
Hintergrund.
Im Test erfahren Sie, warum Classic-Produkte durchaus Vorteile gegenüber Multi-Tabs haben können und warum wir das Silberschutzmittel Benzotriazol erstmalig in die Bewertung der Umwelteigenschaften einbezogen haben.
Heftartikel.
Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 11/2019.
Geschirrspülmittel
Testergebnisse für 19 Maschinengeschirrspülmittel 11/2019
Nur zwei Geschirrspülmittel gut im Prüfpunkt „Reinigen“
Die Prüfer im Labor ermitteln mit viel Aufwand, wie viel Reinigungskraft in Geschirrspülmitteln steckt. Sie brennen etwa Milchhaut in Gläser ein, lassen Hackfleisch, Nudel- oder Eierspeisen auf Tellern oder Edelstahlblechen trocknen und erzeugen immer gleiche Teeränder in Tassen. Im Test fordern elf alltagstypische Schmutzarten Pulver und Tabs heraus. Neu hinzugekommen sind Fett und Cerealien. Ein Tab und ein Pulver sind die beste Wahl für sauberes Geschirr. Dank ihrer schmutzknackenden Enzyme und fettlösenden Tenside meistern sie den größten Teil der Speisereste recht problemlos, das Geschirr glänzt.
Eindrucksvolle Effekte – gute und schlechte Geschirrspülmittel
Zwölf Spülmittel mit insgesamt gutem Qualitätsurteil schaffen im Prüfpunkt „Reinigen“ lediglich ein befriedigend. Sie haben dann zum Beispiel Stärken im Bereich „Materialschonung“ und putzen einiges fast mühlos weg, doch mindestens fünf Speisereste bereiten ihnen mehr Probleme. Hintergrund: Eine zentrale Rolle für blitzblankes Geschirr spielen Menge und Qualität der Enzyme. Wenn die Mischung nicht stimmt, wirkt ein Spülmittel weniger kraftvoll gegen eiweiß- und stärkehaltige Reste. Die Rezepturen der zwölf Geschirrspülmittel sind also nicht ausgewogen genug. Noch deutlicher zeigt sich das bei zwei Tabs mit befriedigendem Qualitätsurteil. Die schwächste Vorstellung bieten drei bekannte Markenprodukte. Sie reinigen nur ausreichend.
Die meisten schonen das Geschirr gut
Wochenlang haben die Prüfer die Geschirrspüler im Labor laufen lassen − mit jedem Spülmittel dreihundert mal. Zwischendurch und am Ende nehmen sie jedes Geschirrteil in die Hand, betrachten es mit Argusaugen. Schön: Weiße Beläge sind bei den jetzt geprüften Mitteln kein Problem. Auch hässliche Schillereffekte auf Edelstahl bleiben aus. Deutliche Unterschiede gab es bei Glas und Silber. Am stärksten schädigte ein Pulver Glas. Im Licht sind Korrosionslinien zu sehen. Ein Pulver enthält kein Silberschutzmittel und lässt das Besteck so stark anlaufen, dass der Belag nur mit viel Kraft wegzupolieren ist. Obwohl ein anderes Mittel vergleichsweise viel Schutzmittel enthält, sieht das Silberbesteck nach dem Dauertest ähnlich düster aus. Letztlich kommt es auf die Gesamtrezeptur an.
Nur vier mit guten Umwelteigenschaften
Wer durchspielt, zu welchem Berg sich die jährlich verwendeten Tabs und Pulver auftürmen, kommt schnell zu der Vermutung: Das kann nicht gut für die Gewässer sein. Der größte Anteil bereitet relativ wenig Probleme, da Kläranlagen Tenside und andere Stoffe zuverlässig entfernen. Eine Ausnahme ist das Silberschutzmittel Benzotriazol (BTA). 15 der 19 Mittel enthalten es – zwar nur zu einem geringen Anteil, in Kläranlagen ist es aber kaum abbaubar. Es gelangt so ins Ökosystem. Spuren davon lassen sich im Trinkwasser nachweisen. Wir haben BTA erstmalig in die Bewertung einbezogen. Alle Produkte, die in den Umwelteigenschaften befriedigend sind, enthalten es. Ein Tab schafft hingegen guten Silberschutz mit Zutaten, die sich in Kläranlagen überwiegend gut entfernen lassen.
Tipp: Weitere zahlreiche wertvolle Informationen rund um das Thema Geschirrspüler & Geschirrspülmittel bieten unsere FAQ Geschirrspüler & Geschirrspülmittel. Wenn Sie eine Geschirrspülmaschine kaufen wollen, finden Sie ein geeignetes Gerät im Geschirrspüler-Test der Stiftung Warentest.
- Von schonend sauber bis ruiniert: Im Test gab es gute, aber auch mangelhafte Multitabs. Die besten Geschirrspülmittel kosten 7 bis 8 Cent pro Spülgang.
- Welche Spülmaschine ist die beste? Lieber Pulver in der Maschine verwenden oder Multitabs? Hier finden Sie Antworten zum Thema Geschirrspülmaschine und Spülmittel.
- Im Handgeschirrspülmittel-Test treten Konzentrate gegen Klassik-, Öko- und Sensitiv-Produkte an. Die besten Mittel schaffen doppelt so viel Geschirr wie die schwächsten.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Stiftung_Warentest am 21.03.2022 um 11:25 Uhr
Geschirr-Reiniger Tabs alio classic
@Jens2019: Wir haben die alio classic-Tabs in unserem Test 11/2019 untersucht, damals hat sich das Produkt bei der Materialschonung als gut erwiesen. Inzwischen ist die Rezeptur verändert. Trübungen auf Glas und Kunststoffen können unterschiedliche Ursachen haben (dazu auch Tipps im FAQ Geschirrspüler und Geschirrspülmittel). Zum einen kann es sich um Kalkablagerungen handeln. Die können einfach mit einem feuchten Tuch und Zitronensäure beseitigt werden. Wenn es sich jedoch um eine Schädigung der Oberfläche durch chemische Einflüsse handelt, kann sie kaum rückgängig gemacht werden. Wechseln Sie am besten das Spülmittel. Brauner oder andersfarbiger Belag ist weder auf dem Spülgut noch im Innenraum des Geschirrspülers akzeptabel. Er kam bei unseren früheren Tests bei manchen Maschinengeschirrspülmitteln vor, auch in diesem Fall empfehlen wir einen Produktwechsel.
Seit der Verwendung der also Reinigungstabs sind einige Kunststoffteile geblichen und angeraut. Weiterhin haben wir festgestellt, dass der Innenraum der Spülmaschine starke Ablagerungen / dunkler Schmierfilm aufweist. Bei der auf der Verpackung angegebenen Telefonnummer ist niemand erreichbar.
@BerndLinke: Die Warnkennzeichnung ist Bestandteil eines internationalen Kennzeichnungssystems und für die Hersteller verpflichtend. Wir haben uns damit bereits 2014 befasst: Auf den Verpackungen von Handgeschirrspülmitteln erscheint immer öfter ein neues Warnsymbol: ein großformatiges Ausrufezeichen in roter Umrandung. Enthalten die Mittel also neuerdings gesundheitsschädliche Chemikalien? Antwort: Nein. Der Warnhinweis ist Bestandteil eines neuen internationalen Kennzeichnungssystems. Das Symbol signalisiert „Achtung“ und soll Anwender auf die dazugehörigen Hinweise aufmerksam machen, etwa dass Spritzer Augenreizungen verursachen können. Wenig praxisnah erscheint dagegen der Tipp „Augenschutz/Gesichtsschutz tragen“. Der Hintergrund: Eine EU-Verordnung verpflichtet Anbieter, ihre Produkte mit den Kennzeichen zu bedrucken. Ziel ist es, Verbraucher weltweit mit einheitlichen Piktogrammen zu warnen.
Im Test wurden Claro Classic Geschirrspültabs mit "gut" bewertet - die Umwelteigenschaften ebenfalls mit "gut". Allerdings findet sich auf der Verpackung folgender Hinweis: "Augenschutz/Gesichtsschutz tragen" Wer möchte derartig gefährliche Geschirrspültabs zu Hause verwenden, und wer hätte evtl. dort einen Augenschutz/Gesichtsschutz griffbereit liegen? Die Tabs wären also bestenfalls für ein Chemielabor zu empfehlen. Bei den getesteten Umwelteigenschaften werden offensichtlich vor allem die Gefährdungen für Wasserorganismen bewertet. Mein Vorschlag ist, beim nächsten Test auch die Gefährdungen für Nutzer zu bewerten.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@Jens2019: Wir haben die alio classic-Tabs in unserem Test 11/2019 untersucht, damals hat sich das Produkt bei der Materialschonung als gut erwiesen. Inzwischen ist die Rezeptur verändert.
Trübungen auf Glas und Kunststoffen können unterschiedliche Ursachen haben (dazu auch Tipps im FAQ Geschirrspüler und Geschirrspülmittel). Zum einen kann es sich um Kalkablagerungen handeln. Die können einfach mit einem feuchten Tuch und Zitronensäure beseitigt werden. Wenn es sich jedoch um eine Schädigung der Oberfläche durch chemische Einflüsse handelt, kann sie kaum rückgängig gemacht werden. Wechseln Sie am besten das Spülmittel.
Brauner oder andersfarbiger Belag ist weder auf dem Spülgut noch im Innenraum des Geschirrspülers akzeptabel. Er kam bei unseren früheren Tests bei manchen Maschinengeschirrspülmitteln vor, auch in diesem Fall empfehlen wir einen Produktwechsel.
Seit der Verwendung der also Reinigungstabs sind einige Kunststoffteile geblichen und angeraut. Weiterhin haben wir festgestellt, dass der Innenraum der Spülmaschine starke Ablagerungen / dunkler Schmierfilm aufweist. Bei der auf der Verpackung angegebenen Telefonnummer ist niemand erreichbar.
Wenn sich der Schaum im Glas Bier hält ist für mich Zeichen für eine gute Qualität.
Dann ist das Glas sauber und keine Reste vom Spülmittel am Glas
@BerndLinke: Die Warnkennzeichnung ist Bestandteil eines internationalen Kennzeichnungssystems und für die Hersteller verpflichtend.
Wir haben uns damit bereits 2014 befasst: Auf den Verpackungen von Handgeschirrspülmitteln erscheint immer öfter ein neues Warnsymbol: ein großformatiges Ausrufezeichen in roter Umrandung. Enthalten die Mittel also neuerdings gesundheitsschädliche Chemikalien? Antwort: Nein. Der Warnhinweis ist Bestandteil eines neuen internationalen Kennzeichnungssystems. Das Symbol signalisiert „Achtung“ und soll Anwender auf die dazugehörigen Hinweise aufmerksam machen, etwa dass Spritzer Augenreizungen verursachen können. Wenig praxisnah erscheint dagegen der Tipp „Augenschutz/Gesichtsschutz tragen“. Der Hintergrund: Eine EU-Verordnung verpflichtet Anbieter, ihre Produkte mit den Kennzeichen zu bedrucken. Ziel ist es, Verbraucher weltweit mit einheitlichen Piktogrammen zu warnen.
Im Test wurden Claro Classic Geschirrspültabs mit "gut" bewertet - die Umwelteigenschaften ebenfalls mit "gut".
Allerdings findet sich auf der Verpackung folgender Hinweis: "Augenschutz/Gesichtsschutz tragen"
Wer möchte derartig gefährliche Geschirrspültabs zu Hause verwenden, und wer hätte evtl. dort einen Augenschutz/Gesichtsschutz griffbereit liegen? Die Tabs wären also bestenfalls für ein Chemielabor zu empfehlen.
Bei den getesteten Umwelteigenschaften werden offensichtlich vor allem die Gefährdungen für Wasserorganismen bewertet. Mein Vorschlag ist, beim nächsten Test auch die Gefährdungen für Nutzer zu bewerten.