
Mit dem Testsieger glänzt der Edelstahl-Löffel auch nach 300 Durchgängen noch wie neu (links). Ein anderes Mittel lässt ihn bunt schillern (Mitte), ein weiteres färbt ihn golden ein (rechts). © Stiftung Warentest
Viele Handelsmarken sind gut und günstig – und spülen besser als manches Markenprodukt. Obwohl alle geprüften Geschirrreiniger Salzersatz zum Enthärten des Wassers und Klarspüler enthalten, unterscheiden sie sich zum Teil deutlich. 8 von 19 sind gut. Ein Produkt ist mangelhaft. Es verfärbt Besteck dauerhaft und gefährdet den Geschirrspüler. Zum ersten Mal in einem Test dabei: zwei Multipulver und ein Multigel, die ebenfalls ohne zusätzliches Salz und Klarspüler auskommen.
Zu diesem Thema bietet test.de einen aktuelleren Test Geschirrspülmittel.
Testergebnisse für 19 Geschirrspülmittel 08/2014
Liste der 19 getesteten Produkte
Sauber spülen ab 7 Cent
Die besten Tabs der Handelsmarken spülen glänzend sauber ohne Kalkbeläge, ohne Trocknungsspuren und schonen das Geschirr – für 7 Cent pro Spülgang: Vorne liegen fünf günstigen Eigenmarken des Handels, darunter auch Discounterprodukte. Zwei weitere Tabs spülen ebenfalls gut, sind aber teuerer. Ein führender Markentab gehört diesmal nicht zu den Testsiegern. Im letzten Test war das noch anders. Somat 10 reinigte am stärksten, war aber mit 25 Cent pro Spülgang teuer. Aktuell ist kein Tab der Marke dabei. Der Grund: Somat 10 steht unverändert in den Regalen, und das neue Somat 12 kam zu spät in den Handel, um es noch ins Testfeld zu schaffen.
Böse Überraschung im Dauertest
Dass Verbraucher immer noch böse Überraschungen erleben können, zeigt das Beispiel der schlechtesten Tabs im Test: Frosch Soda Multitabs. Sie scheitern frühzeitig im Dauertest. Dieser Test klärt, wie schonend die Mittel Besteck, Geschirr und Gläser sauber spülen. Das zu Beginn der Spülgänge silberfarbene Besteck glänzt bereits nach einem Drittel des Dauertests golden. Es ist ruiniert, denn die Färbung lässt sich nicht mehr entfernen. Nach 100 von 300 Spülgängen klebt zudem braunes, feinsandiges Pulver im Innenraum des Geschirrspülers. Es haftet an den Geschirrkörben, am Ablaufsieb und den Dekoren der Gläser. Um die Maschine nicht zu gefährden, bricht die Prüferin den Test ab.
Multigel nur ausreichend
Gelförmige Spülmittel sind praktisch für Kurz- und Schnellprogramme. Sie müssen sich im Geschirrspüler nicht erst auflösen – wie viele Tabs. Das ebenfalls geprüfte Markengel reinigt nur ausreichend. Da es keine Bleiche enthält, beseitigt es Teeflecken sogar mangelhaft. Flüssige Reiniger müssen immer ohne Bleiche auskommen. Sie lässt sich darin nicht einbinden. Weitere Schwäche des Produkts: Nach 300 Spülgängen im Dauertest schillert das Edelstahlbesteck bunt.
Multipulver: flexibel und bequem
Besser schlagen sich die Pulver im Test. Ihr Vorteil: Sie lassen sich flexibel dosieren, je nach Beladung, Spülprogramm und Verschmutzung des Geschirrs. Enthalten sie obendrein Salzersatz und Klarspüler, sind sie bequem wie ein Multitab. Die Tester haben zum ersten Mal zwei derartige Multipulver geprüft – mit zwiespältigen Ergebnis. Eines reinigt genauso gut wie der beste Tab im Test, ist mit 17 Cent pro Spülgang aber recht teuer. Das zweite ist mit 4 Cent pro Spülgang günstiger, bietet aber statt geballter Reinigungskraft weitgehend nur Mittelmaß.
Der Umwelt zuliebe
Die meisten Reiniger enthalten Phosphate. Die verhindern, dass sich Kalk auf Maschine und Geschirr niederschlägt, tragen aber zur Überdüngung der Flüsse und Seen bei. Deshalb schneiden fast alle geprüften Mittel bei den Umwelteigenschaften befriedigend ab. Phosphate sollen bis zum Jahr 2017 EU-weit aus Spülmaschinenmitteln verschwinden. Die Anbieter arbeiten an neuen Rezepturen. Bestes phosphatfreies Produkt im Test ist ein Multitab. Er reinigt gut, trocknet aber nicht besonders. Dafür belastet er Gewässer weniger als die meisten Reiniger im Test.
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- Von schonend sauber bis ruiniert: Im Test gab es gute, aber auch mangelhafte Multitabs. Die besten Geschirrspülmittel kosten 7 bis 8 Cent pro Spülgang.
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- Schlechtes Geschirrspülmittel nervt: Frisch gespült kommt das Geschirr aus der Maschine – und es kleben noch Schmutzreste an Tellern, Tassen und Gläsern. Die Stiftung...
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Wie kann man den feststellen, dass die Enthärtungsanlage nicht mehr funktioniert? Wir haben den neuen Geschirrspüler nun seit ca. 1,5 Jahren im Einsatz (zirka 1 bis 2 Mal pro Woche). Muss ich bereits nach dieser Zeit davon ausgehen, dass die Enthärtungsanlage Schaden genommen haben könnte? Denn ich würde gerne auf Pulver + Klarspüler + Salz umsteigen...
Ich werde die Multitabs von dm kaufen und sie testen. Danach weiß ich erst, was ich von dem Produkt und dem Testergebnis halten soll.
Beim dauerhaften Gebrauch des Geschirrspülers ohne Nachfüllen von Regeneriersalz - beispielsweise weil Multi-Tabs oder Multi-Pulver verwendet werden - besteht die Gefahr einer irreparablen Schädigung der Enthärtungsanlage. Solange man für den Rest des Machinenenlebens nur noch Multi-Präparate benutzt, ist das ohne praktische Auswirkung. Möchte man die Enthärtungsanlage jedoch nicht beschädigen, empfiehlt es sich trotz Verwendung von Multipräparaten regelmäßig (ein- bis zweimal im Jahr) Salz nachzufüllen. Hier reicht es dann, die Enthärtungsanlage auf die kleinste Stufe zu stellen.
Kalk:
Härtebildner im Wasser können dafür sorgen dass sich Kalk auf dem Spülgut anlagert.
Dagegen gibt es 2 Verfahren:
1. Die Härtebildner werden dem Wasser entzogen bevor es in den Spülkreislauf fließt (Enthärtungsanlage)
2. Dem Wasser werden chemische Substanzen hinzugefügt, die verhindern dass die Härtebildner sich als Kalk auf dem Spülgut anlagern („Salzfunktion“).
Salzfunktion:
Der Begriff „Salzfunktion“ ist irreführend. Salz gehört nicht ins Spülwasser. Er soll nur vermitteln dass das Salzvorratsgefäß der Enthärtungsanlage nicht gefüllt werden muss. „Salzersatzstoffe“ sind kein „Salz“ sondern chemische Substanzen die die Anlagerung von Kalk verhindern.
Enthärtungsanlage:
Die Enthärtungsanlage entzieht dem Wasser die Härtebildner damit sich auf dem Spülgut kein Kalk anlagern kann. Wenn sie „voll“ ist muss sie regeneriert werden. Hierzu wird sie mit konzentrierter Salzlösung durchspült die danach im Abwasser landet. Auch hier kommt kein „Salz“ ins Spülwasser.
Multitab:
Klarspüler und Salzersatz werden im Reinigungsgang zugegeben. Dann kommt meist ein Zwischenspülen. Beim abschließenden Klarspülen sollen die minimalen Überreste aus dem Reinigungsgang in dem Klarspüler und „Salzersatzstoffe“ dosiert wurden wirken.
Soloprodukte/Enthärtungsanlage:
Bei allen erforderlichen Spülgängen wird enthärtetes Wasser zugeführt. Klarspüler wird nur im Klarspülgang zugegeben.
Handhabung Pulver:
Pulver sollte in einem wasserdichten (verzögert die Alterung) Dosierbehälter aufbewahrt werden der EINDEUTIG gekennzeichnet sein muss damit der Inhalt nicht mit Lebensmitteln verwechselt werden kann (LEBENSGEFAHR)!
Pulver lässt sich dann wie eine Flüssigkeit (z.B. in einen Messbecher) schütten.
Handhabung Enthärtungsanlage/Klarspüler:
Bei heutigen Geschirrspülern und tägl. Gebrauch reichen meist:
-Enthärtungsanlage 1 bis 2 Mal pro Jahr Salz nachfüllen (ca. 3,50 Euro/Jahr)
-Klarspüler ca. alle 30 Spülgänge nachfüllen (ca. 3,70 Euro/Jahr).