Geschirr­spüler im Test

„Ab und zu das Intensiv­programm“

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Spar­programme mit nied­rigen Temperaturen begüns­tigen Keime, sagt Dirk Bock­mühl, Professor für Mikrobiologie an der Hoch­schule Rhein-Waal im Interview. Die Gefahr für Verbraucher ist aber gering.

Geschirr­spüler im Test Testergebnisse für 57 Geschirr­spüler

Geschirr­spüler im Test - Die Besten spülen spar­sam und sauber

Professor Dirk Bock­mühl von der Hoch­schule Rhein-Waal © Privat

Sie haben in deutschen Haushalten die Hygiene in Spül­maschinen untersucht. Was haben Sie gefunden?

Wir haben haupt­sächlich Umwelt- und Wasser­keime gefunden, allerdings auch einige Darmkeime, die als Krank­heits­erreger einge­stuft sind.

Wo fanden Sie die Bakterien?

Die gute Nach­richt ist: Auf den Oberflächen, die dem Reinigungs­vorgang unterworfen sind – also Innenwand und Geschirr – haben wir nur ganz vereinzelt Keime gefunden. Das Geschirr wird also einwand­frei sauber. Deutlich mehr Keime fanden wir im Sumpf­wasser, das allerdings nicht mit dem Geschirr in Kontakt kommt.

Spar­programme spülen bei nied­rigen Temperaturen. Ist das gefähr­lich?

Geschirr­spüler im Test Testergebnisse für 57 Geschirr­spüler

Bei den zurzeit verwendeten Temperaturen ist nach unseren Ergeb­nissen auch im Eco-Programm alles in Ordnung. Verbraucher können es derzeit bedenkenlos benutzen. Nach wie vor gilt: Geschirr­spüler entfernen Bakterien effizienter vom Geschirr als das Spülen per Hand. Das gilt übrigens auch für Viren, die in der Regel sehr effizient in der Spül­maschine reduziert werden. Fraglich ist jedoch, wie sich die antimikrobielle Leistung entwickelt, wenn die Temperaturen bei maschinellen Geschirr­spülern weiter sinken, was durch die gültigen Regeln zur Energieeffizienz­klasse wahr­scheinlich der Fall sein dürfte.

Welches Programm empfehlen Sie für Geschirr und Besteck, mit dem rohes Fleisch verarbeitet wurde?

Derzeit sehen wir hier auch noch keine Probleme, selbst mit dem Spar­programm. Um ganz sicher zu gehen, ist das Intensiv­programm aber eine gute Wahl.

Manche Spüler speichern das Klarspül­wasser für den nächsten Reinigungs­gang. Brüten dort Bakterien?

Wir finden in diesen Maschinen leicht erhöhte Keimzahlen, allerdings ist das Geschirr immer noch in Ordnung.

Wie sollten Nutzer ihre Geschirr­spül­maschine reinigen?

Nutzen Sie ab und zu das Intensiv­programm mit einem Tab oder pulverförmigem Reiniger. Bei langer Stand­zeit kann ein Maschinen­reiniger unterstützen. Die Filter am Boden sollten Sie regel­mäßig reinigen, Speisereste aus den Sprüharmen entfernen und die Gummis an der Tür sauber wischen.

Geschirr­spüler im Test Testergebnisse für 57 Geschirr­spüler

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Profilbild Stiftung_Warentest am 25.08.2023 um 12:34 Uhr
Tischmaschinen

@8iroipln: Leider werden wir Tischmaschinen in absehbarer Zeit nicht im Programm haben. Ihren Kommentar nehmen wir gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter.

8iroipln am 25.08.2023 um 08:04 Uhr
Tischmaschinen

mich interessieren kleine Tischspülmaschinen die auf oder in den Küchenschrank passen, meine Küche ist einfach viel zu klein, sie muss schon die Waschmaschine aufnehmen, weil die nicht in das Bad passt. Früher stand die evtl. mal für alle im Keller, aber das Geld würde ich mir, wenn ich Vermieter wäre oder die Hausgemeinschaft oder wie man das nennen würde, bei den rücksichtslosen dauerbetrunkenen Nachbarn, durch die ständig was kaputt ist, sparen wollen. Und ich wohne alleine und die meisten getesteten Geräte scheinen eher Familien mit min. 2 Kindern ausgelegt zu sein, wenn mein Verbrauch Maßstab wäre, aber der repräsentiert bestimmt keinerlei Realität 😀

Breakpoint am 23.08.2023 um 17:48 Uhr
Am Ende ist der Verbrauch doch ohnehin egal

Ich hatte die letzten Jahre Bauknecht, Miele, Miele und Siemens als Geschirrspüler. Der Bauknecht war der billigste und zuverlässigste von allen. Verbrauch war mir egal, da er in der Mietwohnung dabei war. Der lief immer noch problemlos als ich nach 10 Jahren umgezogen bin. Dann auf energieeffiziente, teure Markengeräte gesetzt. Und keines dieser Geräte hat länger als 7 Jahre gehalten. Also liebe SW, ich habe gerade diesen Monat ein billiges Gerät gekauft und der Verbrauch war mir völlig egal. Wenn die Dinger eh nur 6-7 Jahre halten tut es das billigste, das einigermaßen leise ist.

driver_2 am 20.08.2023 um 19:19 Uhr
Preise Hausgeräte

Nochwas zur Info: Weil immer über die Preise gejammert wird: Meine Schwester hat sich 1999 einen Miele G646i GALA Sondermodell gekauft für 2000DM (1007€), unsere Mutter bekam von Papa zur Scheidung 1983 eine Miele W756 die Liste 1865DM (939€) kostete. Wer also heute über niedrige Qualität (warum wohl?) oder zu hohe Preise jammert, dabei aber jedes Auto alle 10 Jahre um 50% teurer wird, was man bereit ist auszugeben, hat es nicht verstanden zu wirtschaften und seine Prioritäten Geld auszugeben falsch gesetzt.

driver_2 am 20.08.2023 um 19:09 Uhr
ECO / Automatik / Körbe

@Stiwa: Normbeschmutzung finden Sie in keinem Haushalt, jeder ist individuell, daß das natürlich nicht für das Labor gilt ist mir klar. Die übermäßig vielen Betriebsstunden können sie nicht leugnen, denn die Spülpumpen haben zB mit Ihren FU-gesteuerten Magnetpumpen keine klassischen Lager mehr und reiben mehr oder weniger schnell aus. Die BSH Heiz-Pumpen sind da vorne mit dabei.
Was die Körbe angeht ist das ECO auch wieder schlecht, da die Kunststoff beschichteten Körbe einer sehr langen intensiven Wirkdauer der Reinigerlauge ausgesetzt ist. Tatsache ist aber auch, daß die Körbe ggü früher qualitativ schlechter wurden.
Ein Miele G579 im Universal PLUS 65°C mit zwei Vorspülgängen bspw. war in 83 min fertig, heute reden wir von 3-5h. Längere Zeit heißt immer mehr Verschleiß, egal ob Mechanik oder Elektronik. Auch Kondensatoren bspw in Elektroniken altern, fragen Sie Ihre Techniker.