Geplante Obsoleszenz

Flops: Billige Geräte: Geiz ist geil? Nicht bei diesen Geräten

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Geplante Obsoleszenz - Gerade gekauft und schon wieder hin?

© Stiftung Warentest

Schnäpp­chen­preise verlocken. Unsere Tests zeigen aber: Wer billig kauft, kauft oft doppelt. Bei Haus­halts­geräten und Werk­zeugen ist unter­halb einer Preis­grenze viel Ramsch dabei.

Stabmixer unter 20 Euro. Allzu geizig sollte man bei Stabmixern nicht sein. Im Dauer­test gingen die billigsten Modelle früh kaputt (test 08/2011). Die Motoren versagten schon beim Rühren von Wasser. Einigen Anbietern ist diese Schwäche offen­bar bewusst. Sie geben extrem kurze Betriebs­zeiten vor. Superior etwa nennt in der Anleitung eine maximale Betriebs­dauer von 15 Sekunden. Das ist unrealistisch. Suppe lässt sich so kaum pürieren.

Entsafter unter 60 Euro. Die billigsten Saftpressen und Zentrifugen sind nicht robust (test 08/2013). In der Dauer­prüfung fielen etliche schon nach wenigen Betriebs­stunden mit einem Motor- oder Lagerschaden aus.

Staubsauger unter 80 Euro. Gut und günstig ist hier selten. Mitunter geben die Billiggeräte schnell den Geist auf. Noch häufiger saugen sie aber einfach schlecht oder pusten den Staub hinten wieder raus. Weil sich gezeigt hat, dass allzu billige Sauger nichts taugen, nehmen wir sie nur selten in die Auswahl auf. Schließ­lich sollen unsere Tests helfen, ein gutes Gerät zu finden und keinen Schrott.
...zum Produktfinder Staubsauger

Stich- und Hand­kreissägen unter 50 Euro. Beim Vergleich billig gegen teuer gewannen eindeutig die Marken­produkte (test 11/2010). Die Billigware hatte schwache Motoren und schlechte Sägeblätter. Den Dauer­test über­lebte fast kein Gerät. Erst ab etwa 140 Euro gibt es hoch­wertige Sägen, etwa von Bosch, Makita und Metabo.

Akku-Bohrer unter 50 Euro. Die Billiggeräte versagten vor allem aufgrund miser­abler Leistungen (test 05/2010). Hinzu kamen Sicher­heits­probleme. Die Dauer­prüfung über­standen zwar auch die billigen, aber nur, weil sie gemächlich ohne Saft und Kraft vor sich hinbohrten. Sehr preis­werte Geräte eignen sich höchs­tens für leichte Gelegen­heits­arbeiten. Wer öfter bohren oder schrauben muss, sollte eine höher­wertige Maschine kaufen. Das gilt auch für Schlagbohrer, Schleifgeräte und andere Werk­zeuge.

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Profilbild Stiftung_Warentest am 25.07.2016 um 10:25 Uhr
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@arsenciga: Sie können Kommentare ausdrucken, indem Sie diese markieren und dann zum Beispiel in ein Word-Dokument kopieren. Das Dokument können Sie dann auf Ihrem eigenen Rechner speichern und natürlich auch ausdrucken.(PH)

arsenciga am 24.07.2016 um 17:39 Uhr
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Kommentar über Kommentaren!
Warum kann ich die Kommentaren nicht ausdrucken? Ich markiere sie, kann aber nicht drucken. Mache
ich irgendwas falsch, oder ist es nicht erlaubt?

jwewt am 05.10.2014 um 17:14 Uhr
Geplante Obsoleszenz

Ich finde, Stiftung Warentest sollte grundsätzlich bei JEDEM technischen Produkt diesen Punkt im Bewertungskatalog haben. Produkte sollten immer ausgelegt sein auf lange Haltbarkeit und gute Reparierbarkeit.

norbo1 am 18.11.2013 um 11:21 Uhr
Nur TEST bzw. VZ können Abhilfe schaffen

Geplante Obsoleszenz ist bereits untersucht worden: www.murks-nein-danke.de und dort den Forschungsbericht "Geplante Obsoleszenz" von Stefan Schridde und Christian Kreiß, in dem auch andere offensichtlich absichtlich eingebaute Schwachstellen bei Geräten aufgelistet werden. Viele Kommentatoren haben weitere gute Beispiele dafür eingebracht.
Der bereits gemachte Vorschlag, bei TEST eine Datenbank anzulegen, in die (ähnlich wie bei www.murks-nein-danke.de) Verbraucher, deren Geräte nach Ablauf der Garantie, aber innerhalb von drei Jahren nach Kauf, kaputt gehen, einen Eintrag machen können, sollte dringend verwirklicht werden. Ich kann eine Kaufrechnung und eine Reparaturrechnung meines Philips Fernsehers beitragen. Schon nach ein oder zwei Jahren wird sich die Streu vom Weizen trennen. Wieso mach TEST keinen entsprechenden Aufruf? Nur Mut, meine Damen und Herren.
Wo bleibt die Initiative von TEST, auf längere Garantiefristen zu drängen?

okawifi am 18.09.2013 um 00:44 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.