Pantoffel-Portfolios: Zukunftsszenarien für die Portfolios

Unsere Zukunftsszenarien zeigen, wie sich die Pantoffel-Portfolios weiterentwickeln können. Die ausgewogene Variante bietet gute Gewinnchancen bei überschaubaren Risiken.
Stellen Sie sich vor, Geschichte wiederholt sich, aber nicht exakt so, wie sie war. Vielmehr erscheinen die einzelnen Episoden und Ereignisse bunt durcheinandergewürfelt, manche passieren doppelt oder dreifach. Ungefähr das haben wir mit den Finanzmärkten gemacht.
Zurück in die Zukunft
Wir wollten wissen, wie sich die Portfolios in Zukunft entwickeln könnten. Wir haben für alle in den Portfolios verwendeten Bestandteile, sprich Aktien-, Renten- und Rohstoffmärkte, 10 000 verschiedene Zehnjahresverläufe simuliert. Dafür haben wir die vergangenen 14 Jahre in Viermonatszeiträume geteilt. Die Abschnitte haben wir dann nach Zufall zu neuen Zehnjahreszeiträumen zusammengesetzt.
Wirtschaftliche Zusammenhänge zwischen den Aktien- und den Anleihemärkten bleiben auf diese Weise zumindest teilweise erhalten, auch die Tendenz, dass auf schlechte Monate ein weiterer schlechter folgt und auf einen guten Monat wieder ein guter. Ein und derselbe Viermonatszeitraum kann in der Zeitreise mehrmals vorkommen. Beispielsweise konnte es mehrere Finanzkrisen geben.
In jedem der neuen Zehnjahreszeiträume haben wir sämtliche Portfolios getestet. Auch bei dieser Simulation haben wir Kosten in Höhe von 1 Prozent des Kurswerts berücksichtigt.
Welche Ergebnisse die Depots hier jeweils erzielt haben, zeigen die Boxplots in der Grafik. So nennt man die farbigen Kästen mit den Schnurrbarthaaren rechts und links. Jeder Abschnitt in dem Boxplot gibt Auskunft über Chancen und Risiken.
Ergebnisse für den Welt-Pantoffel
Wir zeigen das an dem ausgewogenen Welt-Pantoffel. Der auffällige farbige Kasten in der Mitte fasst die Hälfte der Ergebnisse ein: In 50 Prozent der Fälle hat das Portfolio eine durchschnittliche Zehnjahresrendite zwischen 2,1 und 5,4 Prozent pro Jahr erzielt.
In rund einem Viertel der Fälle lagen die Renditen darüber. Das gibt die rechte farbige Linie an, das Schnurrbarthaar. Es endet bei 9,8 Prozent pro Jahr und markiert das beste Ergebnis, das Anleger mit 99 Prozent Wahrscheinlichkeit erzielt haben. In 1 Prozent der Fälle ging es sogar besser aus. Der rechte Punkt zeigt das beste Ergebnis überhaupt: plus 13,6 Prozent pro Jahr.
In ungefähr einem weiteren Viertel der Fälle lagen die Renditen unter 2,1 Prozent pro Jahr. Das zeigt das linke Schnurrbarthaar, das bei minus 2 Prozent pro Jahr endet. In 1 Prozent der Fälle kam es noch schlimmer. Das allerschlechteste Ergebnis lag bei minus 5,75 Prozent pro Jahr.
Zwei Blicke genügen
Der Blick auf die möglichen Verläufe der Portfolios hilft bei der Auswahl des passenden Pantoffels. Um einzuschätzen, wie hoch das Risiko eines Portfolios ist, schauen Anleger auf das linke Ende des Schnurrbarthaars. Die exakte Zahl dazu steht in der kleinen Tabelle neben den Boxplots. Wer besonders vorsichtig ist, guckt sich auch noch den linken Punkt an, der das schlimmste Ergebnis angibt.
Das zweite Auswahlkriterium sind die Mediane. Das sind die weißen Striche in den farbigen Kästen. Der Median grenzt die schlechtere Hälfte der Ergebnisse von der besseren Hälfte ab. Für das ausgewogene Welt-Portfolio liegt der Median bei 3,7 Prozent pro Jahr.
Der Tiger-Pantoffel hat gemessen am Median am besten abgeschnitten. Er liegt sowohl im sicheren als auch im ausgewogenen und im riskanten Portfolio vorn. Schlusslicht in dieser Rangfolge ist jeweils das Wachstumsdepot.
Keine Prognose
Die Simulationen stellen keine Prognose dar. Sie zeigen Verläufe, die möglich sind. Die reale Welt kann davon abweichen, zum Beispiel weil Steuern in ihr vorkommen, weitere Kosten oder einfach, weil es anders kommt, als man denkt.