
Sich einmal entscheiden, ab und zu nach dem Rechten sehen und sonst nichts tun müssen – das ist der Traum vieler Anleger. Finanztest stellt Anlageformen vor, die richtig sind für bequeme Anleger. Finanztest nennt sie Pantoffel-Portfolios – weil sie so gemütlich sein sollen wie die Lieblingspantoffeln. Grundidee: Die Portfolios sind bequem, das Risiko ist überschaubar, sie bringen aber vernünftige Renditen und verursachen möglichst wenig laufende Kosten.
In diesem Beitrag erläutert test.de die Grundlagen des Pantoffel-Portfolios und zeigt Schritt für Schritt, wie Anleger sich ein solches Depot aufbauen können und wann sie Anpassungen vornehmen müssen. Wer sehen will, wie sich die Pantoffel-Portfolios im ersten Laufzeitjahr geschlagen haben, liest weiter unter Geldanlage im Zinstief: Mit dem Pantoffel-Depot gibt es trotzdem Rendite.

Die sieben Pantoffel-Portfolios im Überblick
Sieben bequeme Portfolios zur Auswahl
Jedes Portfolio enthält einen breiten Mix aus sicheren Zinsanlagen und Aktien. Der sichere Teil besteht jeweils aus einem Fonds mit Euro-Staatsanleihen. Der riskante Teil unterscheidet sich je nach Portfolio: Am einfachsten und auch für Anfänger gut geeignet ist der Welt-Pantoffel, dessen riskanter Teil mit einem Aktienfonds Welt bestückt ist. Außerdem gibt es Pantoffel-Portfolios für die Lieblingsinvestments vieler Anleger. Wer Dividendentitel mag, kauft zum Beispiel den Substanz-Pantoffel. Einen Anteil Gold können sich Anleger mit dem Rohstoff-Pantoffel ins Depot holen. Und Schwellenländeraktien gibt es mit dem Tiger-Pantoffel. Insgesamt hat Finanztest sieben Pantoffel-Portfolios zusammengestellt und untersucht.
Von sicher bis riskant
Bevor Anleger sich aber für einen Pantoffel entscheiden, sollten sie über ihre Risikobereitschaft nachdenken. Es gibt jedes der sieben Portfolios in sicherer, ausgewogener und riskanter Form – ähnlich wie es Schuhe für schmale und breite Füße gibt. Das sichere Portfolio besteht zu drei Vierteln aus Fonds mit Staatsanleihen, beim riskanten Portfolio nehmen die riskanten Anlagen drei Viertel ein. Und das ausgewogene Portfolio ist halbe-halbe aufgeteilt.
Portfolios sind solide gelaufen
Finanztest hat untersucht, wie die Portfolios seit dem 31. Dezember 1998 gelaufen sind, dem Vorabend der Einführung des Euro. Das Datum hat praktische Gründe: Den Index, der die Entwicklung der Euro-Staatsanleihen nachzeichnet, gibt es erst seit diesem Datum. Zudem hatten es diese 14 Jahre in sich: Zur Jahrtausendwende brachten Aufstieg und Fall der New Economy die Märkte aus dem Gleichgewicht, ein paar Jahre später schlug die Finanzkrise zu. Ein guter Test für die Pantoffeln. Das schöne Fazit der Vergangenheitsbetrachtung: Trotz der zwischenzeitlichen Einbrüche hätten Anleger mit den Portfolios Renditen zwischen 3 und 5 Prozent pro Jahr erzielt.
So gehen Anleger vor
Anleger, die die Vorschläge umsetzen möchten, brauchen nur noch die passenden Fonds zu kaufen. Die Experten von Finanztest empfehlen dafür Indexfonds (ETF). Die Portfolios bestehen aus zwei, höchstens drei Fonds: Für den sicheren Teil genügt ein Rentenindexfonds. Der riskante Teil ist mit ein oder zwei Aktienindexfonds bestückt. In dem Rohstoff-Pantoffel stecken ein Renten-, ein Aktien- und ein Rohstofffonds. Anschließend sind die Pantoffel-Portfolios pflegeleicht. Ein kurzer Check ab und an genügt. Nur wenn sich die anfängliche Aufteilung von Rentenfonds und Aktienfonds stark verschoben haben sollte, müssen Anleger handeln und die gewünschte Gewichtung wieder herstellen. Im Test der Portfolios war das weniger als einmal pro Jahr der Fall. Der Welt-Pantoffel hätte in den 14 Jahren sogar nur fünf Mal angepasst werden müssen.
Der Test von Finanztest
Die Untersuchung von Finanztest stellt die sieben Pantoffel-Portfolios vor und nennt die Fonds, die enthalten sind. Der Test zeigt außerdem, wie sich die Portfolios in der Vergangenheit entwickelt hätten und gibt dazu unter anderem die Rendite an, den maximalen Verlust, die Volatilität sowie weitere Chance- und Risiko-Kennzahlen, die Anleger für ihre Entscheidung benötigen. Zudem nennen die Experten von Finanztest beispielhaft Fonds, mit denen Anleger die Depotvorschläge umsetzen können. Wertpapierkennnummer, auf zur Bank – und los gehts. Außerdem ist genau erklärt, wie das Anpassen funktioniert. Für Anleger, die ein wenig tiefer einsteigen möchten, zeigt Finanztest mögliche Verläufe der Pantoffel-Portfolios als Ergebnis aus Tausenden Simulationen.
Chat: Geldanlage für Bequeme
Leserfragen haben gezeigt, dass die steuerliche Behandlung der Fonds im Portfolio nicht immer ganz einfach ist. Auf test.de finden Sie Steuertipps rund um die Portfolios. Sie haben noch weitere Fragen zum Thema? Etwa: Wie hoch sollte der sichere Anteil sein? Wie viel kann ich riskieren? Ab welcher Anlagesumme funktionieren die Depotvorschläge? Ist jetzt überhaupt ein guter Einstiegszeitpunkt? Wie lange sollte das Geld investiert bleiben? Wo soll ich das Depot eröffnen?
Diese und weitere Fragen beantworten die Finanztest-Experten am 3. April zwischen 13 und 14 Uhr im Chat auf test.de. Stellen Sie schon jetzt Ihre Fragen.
-
- Als Sicherheitsbaustein für das Pantoffel-Portfolio brauchen Anlegende sichere Zinsanlagen. Lange Zeit kam nur Tagesgeld infrage. Nun sind auch Renten-ETF wieder möglich.
-
- Das beliebte Pantoffel-Portfolio lässt sich problemlos mit nachhaltigen ETF umsetzen. Und es lohnt sich auch, wie unser Vergleich mit der klassischen Variante zeigt.
-
- Bei Auszahlplänen mit Fonds wirken sich Kursstürze an den Börsen unmittelbar auf die Entnahmerate aus. Es sei denn, man hat einen Puffer eingebaut.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@alle: Unter dem folgenden Link finden Sie unseren Test aus Finanztest 09/2019. Dort haben wir untersucht, wie sich das Welt-Pantoffel-Portfolio in drei Varianten über 30 Jahre (Stand 30. Juni 2019) entwickelt hätte. Zur Simulation der Aktien-ETF haben wir die Monatsendstände des Index MSCI World Total Return in Euro zugrunde gelegt, abzüglich Kosten von 1 Prozent pro Jahr. Für das Tagesgeld haben wir den Drei-Monats-Geldmarktzins Fibor/Euribor (mindestens 0 Prozent pro Monat) ohne Abschlag verwendet. Bei der Einmalanlage haben wir mit 100 000 Euro gerechnet und Handelskosten von 4,90 Euro plus 0,25 Prozent des Handelsvolumens (mindestens aber 10 Euro) berücksichtigt. Beim Sparplan haben wir mit einer Rate von 200 Euro monatlich gerechnet und Kosten von 1,75 Prozent je Rate angesetzt. (maa)
Der Test ist echt ein Witz.
Sie Schreiben das Sie etwas getestet haben aber was ist nicht ersichtlich.Welchen Fond haben gekauft .
Man sieht leider gar nicht welchen Fond /Aktien sie gekauft haben
Was habe ich den da bezahlt ,die Tipps hätte ich auf jeder Zahnpastatube lesen können.
Wie wäre es mit einem Danke für die 4€ Sponsering
@jaklaro: In einen Öko-Pantoffel gehören Direktanleihen von Unternehmen nicht hinein, weder in den Aktienanteil, noch in den Sicherheitsbaustein.
Wer einem Unternehmen ein Nachrangdarlehen gewährt, dem kann es passieren, dass er bei Zahlungsschwierigkeiten des Unternehmens sein Geld nur mit Verzug zurück bekommt und bei einer Insolvenz sogar leer ausgeht. Es gibt für diese Anlage keinen Einlagensicherungsfonds, der die Anleger schützt. Deswegen ist das Nachrangdarlehen nicht als Sicherheitsbaustein geeignet. Im folgenden Artikel finden Sie Beispiel dafür, in denen Anleger nicht wie vereinbart ihre Geld zurückbekamen: www.test.de/UDI-Beratungsgesellschaft-Solar-Sprint-Festzins-II-reisst-Rueckzahlungsfrist-5398418-0
Wer den Pantoffel-Gedanken der Einfachheit nicht aufgeben will, setzt im Aktienanteil auf breitstreuende Aktien-ETF Welt. Und wer bei der Geldanlage ethische Kriterien mit berücksichtigen möchte, setzt auf einen nachhaltigen Aktien-ETF Welt. In Finanztest 11/18 haben wir die nachhaltigen Pantoffel-Portfolios vorgestellt: www.test.de/Nachhaltige-Geldanlagen-Bequem-oekologisch-und-ethisch-anlegen-5398347-0 (maa)
Hallo,
ich lege unsere gesamte Altersvorsorge in einen ausgewogenen Pantoffel an, 50% ETF, 50% Festgeld, insg. 120.000 €.
Jetzt will ich 20.000 in 4 verschiedene Nachrangdarlehn (wie UDI Festzins) mit jährlicher Kündigungsmöglichkeit anlegen. Wie rechne ich die beim Pantoffel ein? Wäre das so zu sehen wie Beimischung? Oder eine Art Festgeld? Oder nehme ich die komplett aus der Pantoffelfinanzierung raus, also 20.000 Darlehn und nur noch 100.000 Pantoffel?
@MartinDetune: Für den langfristigen Vermögensaufbau können Sie im Moment sowohl auf Renten ETF als auch auf Tagesgeld setzen. Steigen die Zinsen, können Renten ETF vorübergehend leicht ins Minus rutschen. Doch bei einem langen Anlagehorizont sollte das kein Problem sein. Unser Tipp zum Tagesgeld stellt also keine Aufforderung zur Umschichtung dar. Wer im Moment mit einem Fonds-Auszahlplan beginnt, dem empfehlen wir Tagesgeld als Sicherheitsbaustein. (maa)