Geld­abheben im Ausland Abzocke am Auto­maten

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Geld­abheben im Ausland - Abzocke am Auto­maten

Italien, Provinz Grosseto: 22 Euro zahlte unser Leser fürs Abheben am Auto­maten. © Juergen Richter / Lookphotos

Geld­automaten im Ausland entpuppen sich häufig als Fallen. Was einem Finanztest-Leser in Italien passierte, ist aber ein besonders starkes Stück: Er hob in Italien Euro ab – und bekam britische Pfund in Rechnung gestellt, mit einem satten Umrechnungs­aufschlag.

Fünf Prozent Aufschlag

Finanztest-Leser Max Meier* zog im italienischen Grosseto mit seiner Mastercard-Kreditkarte von der Hypo­ver­eins­bank (HVB) 400 Euro aus einem Geld­automaten der Bank BNL, die zur BNP Paribas gehört. Am Auto­maten wurde er in deutscher Sprache aufgefordert, den Abhebe­betrag und die Pin einzugeben. Danach erschien laut Meier ein Hinweis auf aktuelle „GBP Kurse“, den Wechselkurs für britische Pfund, dann wurden 400 Euro ausgezahlt.

Geld­abheben in Nicht-EU-Ländern

Vorsicht bei Sofortum­rechnung in Euro!
Wenn Reisende Bargeld in ausländischer Währung abheben wollen, müssen sie aufpassen. Die Geld­automaten in Ländern ohne Euro-Währung entpuppen sich oft als moderne Wegelagerer: Sie schlagen die Sofortum­rechnung in die Heimatwährung vor und bescheren dem Reisenden damit einen hohen Verlust. Mehr dazu in unserem Special Geldabheben im Ausland.

Völlig unnötig: Umrechnung in andere Währung

Auf dem Auto­matenbeleg erschien wieder der Wechselkurs und eine „Trans­aktions­höhe“ von 374,81 GBP, die ihm seine Bank per SMS – eine übliche Sicher­heits­maßnahme – bestätigte. Beim Zurück­rechnen in Euro ergab sich eine Belastung von gut 422 Euro. So hat also eine normale Euro-Bargeld­abhebung mit einer deutschen Kreditkarte in einem EU-Land unseren Leser mehr als 22 Euro gekostet, weil der Betrag vom Geld­automaten­betreiber unnötiger­weise in eine andere Währung umge­rechnet wurde.

Banken schieben sich gegen­seitig die Schuld zu

Max Meiers Beschwerde bei der italienischen Bank lief ins Leere. Auch die HVB trug bisher wenig zur Klärung bei – versicherte jedoch, dass die Kreditkarte in keiner anderen Währung als Euro geführt wird. Nach einigem Hin und Her und mit unserer Unterstüt­zung zog sich BNP Paribas Deutsch­land nach Rück­sprache mit BNL auf tech­nisches Versagen zurück und stellte eine Erstattung von 30 Euro in Aussicht.

Kein geregeltes Beschwerdemanagement

Diese Art von Währungs­umrechnung inner­halb des Euro-Raumes darf nicht sein. Der Fall zeigt, dass es kein geregeltes Beschwerdemanagement gibt. Ohne unsere Unterstüt­zung wäre Meier wahr­scheinlich auf seinem Schaden sitzen geblieben – wie womöglich auch andere Leser.

Leser­aufruf: Wenn Ihnen Ähnliches beim Geld­abheben im Ausland passiert ist, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an geldautomaten@stiftung-warentest.de.

*Name von der Redak­tion geändert

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