Häufig landet in der Gelben Tonne oder im gelben Sack Müll, der dort gar nicht reingehört. Wie ernst es die Bürger mit der Mülltrennung nehmen, ist jedoch regional unterschiedlich. Die Stiftung Warentest zeigt, was in die Gelbe Tonne gehört und was passieren kann, wenn die Tonne falsch befüllt ist.
Im Süden wird sorgfältiger getrennt
Der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung beobachtet bei der Mülltrennung ein Nord-Süd-Gefälle. Im Süden Deutschlands wird sorgfältiger getrennt, im Norden mehr, aber dafür schlechter. In vielen Regionen gehört in die gelbe Tonne oder den gelben Sack nur Verpackungsmüll, nicht aber Plastikmüll aller Art. Wer dort zum Beispiel alte Zahnbürsten oder Kleiderbügel entsorgt, der trennt falsch.
Das gehört in die Gelbe Tonne*
- Leichtverpackungen, die nicht aus Papier und Glas sind, wie Verpackungsnetze für Obst
- Plastikbecher, etwa für Sahne oder Joghurt
- Kronkorken von Flaschen
- Kosmetikverpackungen aus Plastik
- Wurst-, Käse- und Eisverpackungen
- Alufolien
- Einwickelfolie
- Konservendosen
- Tetrapaks
*Regional gibt es teilweise noch mehr zulässige Wertstoffe. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde.
Tipp: Wie viel Müll lässt sich eigentlich im Alltag vermeiden? Eine Redakteurin bei test hat das Experiment Verpackungsmüll gemacht und gibt Tipps zur Müllvermeidung.
Keine Leerung bei falscher Befüllung
Aber was passiert, wenn die Tonne falsch befüllt ist? Die Entsorgungsbetriebe müssen keine gelben Tonnen leeren, die fehlbefüllt sind. Füllen beispielsweise Mieter die gelben Tonnen falsch, ist der Systembetreiber aber auch nicht dazu berechtigt, die Tonnen eigenmächtig abzuziehen. Tut er dies doch, stellt der Abzug eine Besitzstörung dar. Das liegt daran, dass der Besitzer der gelben Tonnen der Grundstückseigentümer ist. Entstehen Grundstückseigentümern durch den unrechtmäßigen Abzug Kosten für eine alternative Müllentsorgung, müssen sie diese allerdings selbst tragen (Oberlandesgericht Dresden, Az. 4 U 774/19, direkte Verlinkung nicht möglich, bitte das Aktenzeichen über das Suchfenster eingeben).
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Gehören nicht alle mit dem "Grünen Punkt" gekennzeichneten Verpackungen in den gelben Sack? Dazu zählen z.B auch Drucker- oder Geschirrspülmittelkartons. Der Kunde kann ja nicht Materialwissenschaftler sein und ergründen aus welchen Materialien solche Verpackungen bestehen. Insofern halte ich ihre Aufzählung für fehlerhaft und unvollständig. Auch das Beispiel des Kleiderbügels ist nicht eindeutig. Kauft man einen Mantel, Anzug o.ä., wird oft der Kleiderbügel im Laden mit eingepackt, so dass es sich aus meiner Sicht um Verpackungsmüll für den gelben Sack handelt.
Wenn diese Frage mal Eu- weit gekärt ist dann könnte es ja mal ernst werden mit dem Wertstoffwiederverwendung... warum ist eine Plastikzahnbürste kein Wertstoff ? oder Spielzeug.. das zeigt den ganzen Irrsinn unserer lokalen "Abfall" beseitigung... der dann in Entwicklungsländern landet. bzw unsortiert zum Verbrennen von Neapel nach Deutschland gefahren wird. und das bei einer Arbeitslosigkeit unter jugendlichen von 40%
die RSAG (Siegburg) verlangt, die Mülltonnen auf die Straße zu stellen; (direkt längs der Straße auf dem Grundstück reicht ihr nicht).
Wer haftet, wenn jemand zu Fuß oder mit Fahrzeug gegen die Mülltonnen prallt und sich/sein heiliges Fahrzeug verletzt bzw. beschädigt?
Die RSAG verlangte 16,50 Euro pro Tonne (?) und Jahr, wenn sie die Tonnen vom Grundstück nehmen müsse. Heutige Auskunft: die Müllmänner dürften die Grundstücke nicht betreten..
Die Grundstücksversicherung haftet nur für AUF dem Grundstück Stehendes.
Netten Gruß
Gü
Wieso gehört eine alte Zahnbürste aus Plastik mit verschlissenen Borsten aus Nylon nicht in die gelbe Tonne? Die bereits von KL36 geforderte Kennzeichnung für recycelbare Materialien ist leider noch nicht Pflicht.
Die Mülltrennung seitens der Bürger könnte wahrscheinlich effizienter werden, wenn sie leichter erkennen könnten, welcher Art der gerade zu entsorgende Müll eigentlich ist. Auf Verpackungen und anderen Gegenständen befinden sich ja oft "Labels", wie z.B. "Bio-Produkt". Warum gibt es nicht Labels, die kundtun, in welche Tonne der Müll gehört? Warum gibt es so viele verschiedene Mülltrennungssysteme? Muss denn jede Kommune "ihr eigens Süppchen kochen"?