
Sonnenstrom. Photovoltaik ist eine Möglichkeit, das Gebäudeenergiegesetz zu erfüllen.
Im November tritt das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft. Es fasst drei bestehende Gesetze zusammen und soll erneuerbare Energien in Gebäuden fördern sowie den Energieverbrauch senken. Vielen Verbänden geht das Gesetz nicht weit genug.
Erneuerbare im Neubau
Das GEG schreibt dem Bauherrn oder der -herrin vor, mindestens eine Form erneuerbarer Energien zu nutzen. Möglich sind zum Beispiel gebäudenahe Quellen wie eine Solartherme oder der Anschluss an ein Fernwärmenetz, das etwa mit Biogas, Wärmepumpen oder Holzpellets betrieben wird. Das Bauamt erkennt auch selbst erzeugten Strom an, wenn damit mindestens 15 Prozent des Energiebedarfs für Wärme und Kälte gedeckt wird, etwa durch eine Photovoltaik-Anlage. Reine Öl- und Kohleheizungen dürfen ab 2026 nicht mehr eingebaut werden. Wie sich verschiedene Systeme für Geldbeutel und Umwelt lohnen, zeigt unser Heizungsvergleich.
Energieberatung wird Pflicht, mehr Infos im Energieausweis
Vor großen energetischen Sanierungen wird eine Energieberatung Pflicht. Auch Verkäufer eines Ein- oder Zweifamilienhauses müssen den potenziellen Käufern eine kostenlose Energieberatung ermöglichen. Zudem soll der Energieausweis aussagekräftiger werden. Neu darin sind Angaben zu CO2-Emissionen des Gebäudes, Klimageräten und dem Anteil erneuerbarer Energien an Wärme- und Kältebedarf. Den Energieausweis müssen auch Makler parat haben.
Verbraucherzentrale: Mehr tun für klimaneutralen Baubestand
Bestehende Zuschüsse zu Maßnahmen, mit denen ein KfW-Effizienzhaus-Standard erreicht wird, hebt das GEG um zehn Prozent an. Zudem sollen Eigentümer, die energetisch sanieren, steuerlich profitieren. Allerdings nicht genug, kritisieren die Verbraucherzentralen. Sie bemängeln zudem, dass die Regelungen nicht ausreichen, um in den nächsten Jahrzehnten einen klimaneutralen Baubestand zu erreichen. So müssen Neubauten nur den KfW-75-Standard erfüllen statt des ambitionierten KfW-55-Standards. Diese Einschätzung teilen viele Verbände.
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