
Kunden, die den Gasversorger wechseln, können bis zu 755 Euro im Jahr sparen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Stiftung Warentest in 20 deutschen Städten. Wie hoch die Ersparnis ist, hängt von Verbrauch und Wohnort ab. Am meisten sparen Kunden, die mit Gas heizen und noch im Grundversorgungstarif sind. Im Gaspreis-Special erklären die Finanztest-Experten, wo Verbraucher wie viel sparen können, wie sich der Gaspreis zusammensetzt und was ein fairer Tarif ist.
Zu diesem Thema bietet test.de einen aktuelleren Test Gaspreise.
19 Millionen Haushalte können sparen
Wenn es draußen richtig kalt wird, laufen drinnen die Heizungen wieder auf Hochtouren. Für die Energiekunden wird es dann teuer. Rund 19 Millionen Haushalte in Deutschland heizen mit Gas. Viele zahlen dafür unnötig viel. Sie können locker mehrere hundert Euro sparen, wenn sie ihren Gasanbieter wechseln würden.
Tarife für 20 Städte im Test
Finanztest hat Gastarife für 20 Städte untersucht. Das größte Sparpotenzial entdeckten die Tester in Leipzig: 755 Euro kann ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden pro Jahr sparen, wenn er aus dem Grundversorgungstarif der Leipziger Stadtwerken kommt. Große Preisvorteile bietet auch ein Wechsel in Frankfurt am Main mit 481 Euro und in Köln mit 433 Euro, gefolgt von Braunschweig mit 353 Euro jährlich.
Nur faire Tarife im Vergleich
Die von Finanztest empfohlenen Tarife haben keine Fallstricke oder Bonusklauseln, die an undurchsichtige Bedingungen geknüpft sind. Sie eignen sich daher für bequeme Kunden, die möglichst viel Preissicherheit haben und nicht jedes Jahr den Anbieter wechseln wollen, um wieder einem neuen Neukundenbonus hinterherzujagen. Finanztest hat außerdem von allen veröffentlichten Tarifen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und die Preisänderungsklausel überprüft.
Was faire Bedingungen auszeichnet
Bei der Einordnung der Tarifen in „fair“ und „unfair“ haben die Experten von Finanztest aufs Detail geschaut. Als Tarife ohne Fallstrick gelten dabei solche,
- die eine monatliche Zahlung vorsehen,
- bei denen die Preisgarantie mindestens zwölf Monate gilt und und mindestens die Erstvertragslaufzeit abdeckt und Preisbestandteile wie den Energiekostenanteil und die Netzentgelte fixieren,
- die einen möglichen Neukundenbonus nicht an Bedingungen knüpft,
- bei denen Kündigungsfrist zum Ende der ersten Laufzeit nicht länger als sechs Wochen beträgt,
- bei denen der Kunde nach der Mindestlaufzeit mit einer Frist von vier Wochen aus dem Vertrag herauskommt.
Unfaire Tarife mit Fallstricken
Wenig kundenfreundlich hingegen sind Tarife, bei denen der Kunde seinen geschätzten Jahresverbrauch zwölf Monate im Voraus bezahlen muss und eine feste Gasmenge als Paket kauft. Verbraucht der Kunde weniger Gas, erhält er kein Geld zurück. Unfair sind auch Neukundenboni, die den Tarif nur im ersten Jahr günstig erscheinen lassen und im zweiten Jahr wegfallen. Ebenfalls ärgerlich: Preisgarantien, die kürzer als die Mindestvertragslaufzeit sind und Klauseln, nach denen sich der Tarif um zwölf Monate verlängert.