
Garnelen. Viele lieben sie – doch auseinanderhalten kann kaum jemand die vielen Arten. © Getty Images
Wissenschaftler haben in den Gewässern der Welt mehr als 2 000 Garnelenarten identifiziert. Im Handel sind nur wenige Arten von Bedeutung. Wir stellen sie Ihnen vor.
Alle Testergebnisse für Tiefgefrorene Garnelen
White Tiger Prawn (Litopenaeus vannamei)

Robust. Die Art ist am häufigsten im Test vertreten. © mauritius images / Pitopia
Die meisten großen Warmwassergarnelen auf dem Markt gehören zur Art Litopenaeus vannamei. In der Natur leben sie in den Küstenmeeren Lateinamerikas und werden bis zu 45 Gramm schwer. Seit den 70er-Jahren haben sich diese Garnelen in den süd- und mittelamerikanischen Aquakulturen etabliert, weil sie ertragreich, robust und wenig krankheitsanfällig sind. Inzwischen züchten sie auch immer mehr Farmen in Asien und Südostasien.
Black Tiger Prawn (Penaeus monodon)

Anspruchsvoll. Zwei Produkte im Test enthalten diese Art. © Adobe Stock
Diese große Warmwassergarnele lebt an den Küsten in Süd- und Südostasien, Australien und Ostafrika. Sie kann bis zu 60 Gramm schwer werden und hohe Marktpreise erzielen. Einst war die Penaeus monodon weit in Zuchtbetrieben verbreitet. Da sie aber vergleichsweise anfällig für Krankheiten und anspruchsvoll beim Futter ist, ist die Litopenaeus vannamei heute in Aquakulturen verbreiteter.
Grönland- oder Eismeergarnele (Pandalus borealis)

Aus Wildfang. Die Tester haben drei Produkte geprüft. © Adobe Stock
Diese rötlich gefärbten Garnelen leben in weiten Teilen des Nordatlantiks – oft Hunderte Meter tief. Die Tiere wachsen langsamer als Warmwassergarnelen. Das Fleisch gilt als besonders fein. Diese Garnelen werden mit Schleppnetzen gefangen, nicht gezüchtet. Bedeutende Fanggebiete liegen vor Kanada, Grönland, Island, Norwegen und Russland. In Deutschland heißen die kleinen Kaltwassergarnelen oft Shrimps – auch wenn das Wort Shrimp im Englischen allgemein Garnele heißt und für alle Arten verwendet wird.
Atlantic Seabob (Xiphopenaeus kroyeri)
Diese kleinen Warmwassergarnelen aus Wildfang halten sich vor allem in Küstengewässern des Westatlantiks auf – von South Carolina (USA) bis Brasilien. Die Meerestiere werden bis zu 1,40 Zentimeter groß und kommen vor allem auf den US-Markt.
Penaeoidea und Penaeidea
So lauten Überbegriffe für Überfamilien und Familien von Garnelen. Auf Produkten mit Garnelen aus Wildfang muss nur einer dieser Namen auf dem Etikett stehen, weil beim Fang eine Trennung der verschiedenen Arten oft nicht möglich ist.
Nordseegarnele (Crangon crangon)
Die Crangon crangon kommen an den Küsten des gesamten Nordostatlantiks vor, etwa in Ost- und Nordsee, und sogar im Mittel- und Schwarzen Meer. Nordseegarnelen werden bis zu 9,5 Zentimeter groß. Umgangssprachlich heißen sie auch Nordseekrabben, was zoologisch aber nicht korrekt ist: Krabben gehören nämlich zu den Krebsen mit starken Scheren. Nordseegarnelen werden in der Regel direkt nach dem Fang an Bord gekocht und dann zum Pulen in Länder wie Marokko und Polen verfrachtet, wo die Lohnkosten niedriger sind als in Deutschland. In den Handel kommen die Nordseegarnelen in der Regel gekühlt und mit Konservierungsstoffen versetzt.
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@c.bluemel: Bei diesem Test konzentrierten wir uns auf die Überprüfung von Siegeln für Garnelen aus Aquakultur - weil sie den Markt dominieren. Das MSC-Siegel hatten wir 2018 umfangreich bei einem Test von Lachsfilets überprüft, siehe:
www.test.de/MSC-Ein-Siegel-im-Check-5297352-0/
was ist mit dem msc siegel?
waren öfters in vietnam, seitdem habe ich keine garnelen mehr gegessen.
die schütten dort säckeweise antibiotika in ihre zuchten, damit die garnelen in den kleinen küstentümpeln überhaupt überleben (sie trennen ein stück vom meer ab, d.h. kleine dämme und züchten dort). ich nehme an, dass das alle machen, ist am billigsten wegen ebbe und flutbewässerung.
Beide Aldi Gruppen sind bei 'Unser Rat' nicht mal erwähnt bei beiden Garnelengruppen. Das ist ja keine Seltenheit mehr. Das Vertrauen der Verbraucher in die Marke Aldi lässt nach. Warum wird da nicht gegengesteuert? Preise stimmen ja immer noch. Um Qualität anzubieten werden scheinbar immer mehr Marken verkauft.
@Ex-Kd: Die Verfügbarkeit der getesteten Produkt hängt natürlich vom Warenangebot ab und von der Nachfrage.
Die Mindesthaltbarkeitsdaten der Produkte im Test reichen von April 2017 bis Mai 2018 – sie können also durchaus über längeren Zeitraum im Handel erhältlich sein. Vor unserer Testveröffentlichung haben wir die Anbieter befragt, ob sie ihre Produkte, die im Test bewertet wurden, verändert haben. Gewichtige Änderungen gab es demnach nicht. (spl)