Garnelen, Krabben, Shrimps & Co
Wissenschaftler haben mehr als 2 000 Arten von Garnelen identifiziert. Rund um die Welt siedeln sie auf den Böden von Gewässern. Dort ernähren sie sich von Algen, Kleintieren und Schwebstoffen. In der Natur tarnen sich die meisten Garnelen mit grau-durchsichtigem Aussehen. In Panzer und Fleisch verbirgt sich aber die Vorstufe eines Farbstoffs, der das farblose Fleisch bei der Zubereitung in orangerotes verwandelt. Im Handel sind nur wenige Arten von Bedeutung, hier eine Auswahl:
White Tiger Prawn (Litopenaeus vannamei)
Die meisten großen Warmwassergarnelen auf dem Markt gehören zu dieser Art. In der Natur leben sie in den Küstenmeeren Lateinamerikas und werden bis zu 45 Gramm schwer. Seit den 70er Jahren haben sich diese Garnelen in den süd- und mittelamerikanischen Aquakulturen etabliert, weil sie ertragreich, robust und wenig krankheitsanfällig sind. Inzwischen züchten auch immer mehr Farmen in Asien und Südostasien die Litopenaeus vannamei.
Black Tiger Prawn (Paneus monodon)
Diese große Warmwassergarnele lebt an den Küsten in Süd- und Südostasien, Australien und Ostafrika. Sie kann bis zu 60 Gramm schwer werden und hohe Marktpreise erzielen. In der Zucht ist diese Garnelenart aber anfälliger für Krankheiten als die südamerikanische Litopenaeus vannamei.
Atlantic Seabob (Xiphopenaeus kroyeri)
Diese kleinen Warmwassergarnelen aus Wildfang halten sich vor allem in Küstengewässern des Westatlantiks auf – von South Carolina (USA) bis Brasilien. Die Meerestiere werden bis zu 1,40 Zentimeter groß und kommen vor allem auf den US-Markt.
Grönland- oder Eismeergarnele (Pandalus borealis)
Diese rötlich gefärbten Garnelen leben in weiten Teilen des Nordatlantiks in bis zu 800 Metern Tiefe. Sie wachsen langsamer als Warmwassergarnelen – maximal auf eine Größe von 1,60 Zentimeter. Bedeutende Fanggebiete liegen vor Kanada, Grönland, Island, Norwegen und Russland.
Penaeoidea und Penaeidea
So lauten Überbegriffe für Überfamilien und Familien von Garnelen. Auf Produkten mit Garnelen aus Wildfang muss nur einer dieser Namen auf dem Etikett stehen, weil beim Fang eine Trennung der verschiedenen Arten oft nicht möglich ist.
Nordseegarnele (Crangon crangon)
Sie kommen an den Küsten des gesamten Nordostatlantiks vor, etwa in Ost- und Nordsee, und sogar im Mittel- und Schwarzen Meer. Nordseegarnelen werden bis zu 9,5 Zentimeter groß. Umgangssprachlich heißen sie auch Nordseekrabben, was zoologisch aber nicht korrekt ist: Krabben gehören nämlich zu den Krebsen mit starken Scheren. Nordseegarnelen werden in der Regel direkt nach dem Fang an Bord gekocht und dann zum Pulen in Länder wie Marokko und Polen verfrachtet, wo die Lohnkosten niedriger sind. Zurück in Deutschland kommen die Nordseegarnelen in der Regel gekühlt und mit Konservierungsstoffen versetzt in den Handel.