Garnelen im Test

Garnelen, Krabben, Shrimps – eine kleine Waren­kunde

6
Garnelen im Test - Die besten schme­cken nach Meer

Garnelen. Viele lieben sie – doch auseinander­halten kann kaum jemand die vielen Arten. © Getty Images

Wissenschaftler haben in den Gewässern der Welt mehr als 2 000 Garnelen­arten identifiziert. Im Handel sind nur wenige Arten von Bedeutung. Wir stellen sie Ihnen vor.

Garnelen im Test Alle Testergebnisse für Tiefgefrorene Garnelen

White Tiger Prawn (Litopenaeus vannamei)

Garnelen im Test - Die besten schme­cken nach Meer

Robust. Die Art ist am häufigsten im Test vertreten. © mauritius images / Pitopia

Die meisten großen Warm­wasser­garnelen auf dem Markt gehören zur Art Litopenaeus vannamei. In der Natur leben sie in den Küsten­meeren Latein­amerikas und werden bis zu 45 Gramm schwer. Seit den 70er-Jahren haben sich diese Garnelen in den süd- und mittel­amerikanischen Aquakulturen etabliert, weil sie ertragreich, robust und wenig krank­heits­anfäl­lig sind. Inzwischen züchten sie auch immer mehr Farmen in Asien und Südost­asien.

Black Tiger Prawn (Penaeus mono­don)

Garnelen im Test - Die besten schme­cken nach Meer

Anspruchs­voll. Zwei Produkte im Test enthalten diese Art. © Adobe Stock

Diese große Warm­wasser­garnele lebt an den Küsten in Süd- und Südost­asien, Australien und Ostafrika. Sie kann bis zu 60 Gramm schwer werden und hohe Markt­preise erzielen. Einst war die Penaeus mono­don weit in Zucht­betrieben verbreitet. Da sie aber vergleichs­weise anfäl­lig für Krankheiten und anspruchs­voll beim Futter ist, ist die Litopenaeus vannamei heute in Aquakulturen verbreiteter.

Grön­land- oder Eismeergarnele (Pandalus borealis)

Garnelen im Test - Die besten schme­cken nach Meer

Aus Wild­fang. Die Tester haben drei Produkte geprüft. © Adobe Stock

Diese rötlich gefärbten Garnelen leben in weiten Teilen des Nord­atlantiks – oft Hunderte Meter tief. Die Tiere wachsen lang­samer als Warm­wasser­garnelen. Das Fleisch gilt als besonders fein. Diese Garnelen werden mit Schlepp­netzen gefangen, nicht gezüchtet. Bedeutende Fang­gebiete liegen vor Kanada, Grön­land, Island, Norwegen und Russ­land. In Deutsch­land heißen die kleinen Kalt­wasser­garnelen oft Shrimps – auch wenn das Wort Shrimp im Eng­lischen allgemein Garnele heißt und für alle Arten verwendet wird.

Atlantic Seabob (Xiphopenaeus kroyeri)

Diese kleinen Warm­wasser­garnelen aus Wild­fang halten sich vor allem in Küstengewässern des West­atlantiks auf – von South Carolina (USA) bis Brasilien. Die Meerestiere werden bis zu 1,40 Zenti­meter groß und kommen vor allem auf den US-Markt.

Penaeoidea und Penaeidea

So lauten Überbegriffe für Über­familien und Familien von Garnelen. Auf Produkten mit Garnelen aus Wild­fang muss nur einer dieser Namen auf dem Etikett stehen, weil beim Fang eine Trennung der verschiedenen Arten oft nicht möglich ist.

Nord­seegarnele (Crangon crangon)

Die Crangon crangon kommen an den Küsten des gesamten Nord­ost­atlantiks vor, etwa in Ost- und Nordsee, und sogar im Mittel- und Schwarzen Meer. Nord­seegarnelen werden bis zu 9,5 Zenti­meter groß. Umgangs­sprach­lich heißen sie auch Nord­seekrabben, was zoologisch aber nicht korrekt ist: Krabben gehören nämlich zu den Krebsen mit starken Scheren. Nord­seegarnelen werden in der Regel direkt nach dem Fang an Bord gekocht und dann zum Pulen in Länder wie Marokko und Polen verfrachtet, wo die Lohn­kosten nied­riger sind als in Deutsch­land. In den Handel kommen die Nord­seegarnelen in der Regel gekühlt und mit Konservierungs­stoffen versetzt.

Garnelen im Test Alle Testergebnisse für Tiefgefrorene Garnelen

6

Mehr zum Thema

6 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 20.05.2022 um 11:42 Uhr
MSC Siegel

@c.bluemel: Bei diesem Test konzentrierten wir uns auf die Überprüfung von Siegeln für Garnelen aus Aquakultur - weil sie den Markt dominieren. Das MSC-Siegel hatten wir 2018 umfangreich bei einem Test von Lachsfilets überprüft, siehe:
www.test.de/MSC-Ein-Siegel-im-Check-5297352-0/

c.bluemel am 19.05.2022 um 21:19 Uhr
msc siegel

was ist mit dem msc siegel?

testmail am 23.12.2016 um 12:20 Uhr
antibiotika

waren öfters in vietnam, seitdem habe ich keine garnelen mehr gegessen.
die schütten dort säckeweise antibiotika in ihre zuchten, damit die garnelen in den kleinen küstentümpeln überhaupt überleben (sie trennen ein stück vom meer ab, d.h. kleine dämme und züchten dort). ich nehme an, dass das alle machen, ist am billigsten wegen ebbe und flutbewässerung.

Nikolaus2011 am 21.12.2016 um 22:01 Uhr
Qualität ganz oben - Preis ganz unten, sagen ALDI

Beide Aldi Gruppen sind bei 'Unser Rat' nicht mal erwähnt bei beiden Garnelengruppen. Das ist ja keine Seltenheit mehr. Das Vertrauen der Verbraucher in die Marke Aldi lässt nach. Warum wird da nicht gegengesteuert? Preise stimmen ja immer noch. Um Qualität anzubieten werden scheinbar immer mehr Marken verkauft.

Profilbild Stiftung_Warentest am 21.12.2016 um 13:53 Uhr
Verfügbarkeit der getesteten Produkte

@Ex-Kd: Die Verfügbarkeit der getesteten Produkt hängt natürlich vom Warenangebot ab und von der Nachfrage.
Die Mindesthaltbarkeitsdaten der Produkte im Test reichen von April 2017 bis Mai 2018 – sie können also durchaus über längeren Zeitraum im Handel erhältlich sein. Vor unserer Testveröffentlichung haben wir die Anbieter befragt, ob sie ihre Produkte, die im Test bewertet wurden, verändert haben. Gewichtige Änderungen gab es demnach nicht. (spl)