Wir haben sechs Garantiezertifikate auf den Euro Stoxx 50 untersucht, die zwischen Ende April 2010 und Mitte Mai 2010 in der Zeichnungsphase waren. Ausgewählt haben wir Papiere mit möglichst wenig Bedingungen.
Herausgeber (Emittent). Die Bank, die das Zertifikat auflegt und für die Rückzahlung einsteht.
Isin. Mit dieser Nummer lässt sich das Zertifikat eindeutig identifizieren.
Rating. Urteil über die langfristige Kreditwürdigkeit des Anbieters durch externe Ratingagenturen. Bei Moody’s reicht die Einstufung von Aaa bis C, bei Standard & Poor’s und Fitch von AAA bis D. Das dreifache A (Triple A) wird für Schuldner höchster Qualität vergeben, aktuell erhalten es zum Beispiel deutsche Staatsanleihen. Die Bewertung C beziehungsweise D bedeutet, dass bereits Zahlungen ausgefallen sind.
Finanztest-Komplexitätsmaß: Finanztest misst die Komplexität von Zertifikaten anhand der Art und Anzahl der Zahlungsbedingungen. Je höher das Komplexitätsmaß, desto undurchsichtiger ist ein Zertifikat konstruiert.
Anfänglicher Basiswertkurs: Indexstand des Basiswertes an einem festgelegten Stichtag. Dieser Kurs ist die Basis für die Ermittlung des Kursniveaus, über dem der Kapitalschutz greift.
Kurs des Basiswertes für Kapitalschutz: Indexstand des Basiswerts, über dem der Kapitalschutz greift.
Kurs des Basiswertes für Kappung (Cap): Kursniveau des Basiswerts, das den maximalen Rückzahlungsbetrag bestimmt.
Kostenanalyse
Ausgabeaufschlag beim Kauf: Dieser Betrag wird fällig, wenn Anleger das Zertifikat in der Zeichnungsphase bei ihrer Bank kaufen.
Geld-Brief-Spanne bei Börsenkauf: Kauft der Kunde das Zertifikat über die Börse, bezahlt er statt des Ausgabeaufschlags den Unterschied zwischen Verkaufs- (Brief-) und Ankauf- (Geld-) Kurs. Je größer die Geld-Brief-Spanne, desto teurer wird der Zertifikatekauf über die Börse.
Vertriebsprovision: Diesen Betrag erhält die Bank vom Herausgeber für den Verkauf.
Indirekte Kosten durch Dividendenverzicht: Direktanleger in einen Aktienindex erhalten jedes Jahr eine Dividende. Bei Garantiezertifikaten müssen sie darauf verzichten.
Vertriebsfolgeprovision: Einige Emittenten gewähren den Verkäufern ihrer Zertifikate eine jährliche Beteiligung.
Chancenanalyse
Berechnungen auf Grundlage eines Kaufs über die Börse am 6. Mai 2010. Kaufspesen blieben unberücksichtigt.
Maximale Rendite zum Laufzeitende: Diese Rendite ist für Anleger nach Abzug der Kosten bestenfalls möglich, wenn sie das Zertifikat bis zur Fälligkeit behalten.
Minimale Rendite zum Laufzeitende: Diese Rendite erhalten Anleger im ungünstigsten Fall am Ende der Laufzeit.
Wahrscheinlichkeit für maximale und minimale Rendite: Wir haben die Kursentwicklung des Euro Stoxx 50 für die Restlaufzeit des Zertifikats in 10 000 Szenarien simuliert.
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Auch die Finanzkriese der letzten 5 Jahre muss berücksichtigt werden. Interessant wäre an der Stelle eine Vergleichsanalyse über die letzten 25 Jahre zwischen z.B. Aktien und Garantiezertifikaten. Dann wäre es ersichtlich, dass mit Intervall ca. 5 Jahre die Aktien und die Garantiezertifikate abwechselnd die gute Performance hatten, was wiederum dafür spricht, dass ein Portfolio aus mehreren Komponenten bestehen muss und die kurzfristige Auswertung nicht aussagekräftig sein kann.
3 Jahre ist für die Garantiezertifikate zu kurze Zeit um die Aussage zu treffen. Hier wäre es interessant etwas über die Laufzeit und über die alternative Anlagemöglichkeit zu wissen. Dass eine Bank ein Garantiezertifikat ausgibt und damit versucht das Geld zu verdienen, ist kein Argument gegen die Garantiezertifikate. Die Kosten fallen bei allen Finanzprodukten oder Dienstleistungen und sind fast immer auf den ersten Blick nicht sichtbar. Andere Sache, dass die Garantiezertifikate nicht für jeden Anleger geeignet sind und nur ein geringen Teil des Portfolios haben müssen. Der potentielle GZ-Anleger sollte schon Erfahrungen mit Geldanlagen haben und die Garantiezertifikate evtl. als Zusatzprodukt halten.