
Der Fernseher gibt den Geist auf. Das neue Handy fällt runter. Der schicke Laptop wird geklaut. Wer ein wertvolles Elektrogerät besitzt, hat Angst vor solchen Situationen. Verkäufer versuchen dieser Angst zu begegnen. Sie bieten gegen Aufpreis Garantien für Elektrogeräte: Diese tragen Namen wie „Plus Garantie“, „Geräteschutz“, „Garantie-Verlängerung“ oder „Protection Plan“. Finanztest möchte von Ihnen wissen: Welche Erfahrungen haben Sie mit Garantien und Versicherungen gemacht?
Die gesetzlichen Verbraucherrechte haben Schwächen
Zwei Jahre lang können Verbraucher den Defekt an einem Gerät bei dem Verkäufer reklamieren. So sieht es das Bürgerliche Gesetzbuch vor Richtig reklamieren: 30 Fragen zum Kaufrecht. Der Verkäufer hat dann kostenfrei zu reparieren oder neue Ware zu liefern. Klappt das nicht, kommt ein Nachlass auf den Kaufpreis in Frage – oder das Geschäft platzt nachträglich und der Verbraucher bekommt sein Geld zurück (mehr dazu im Gewusst wie: Ware reklamieren). Doch Verbraucher haben mitunter Schwierigkeiten, diese Rechte durchzusetzen. Ab dem siebten Monat ab Kauf können Verkäufer von ihnen den Nachweis verlangen, dass der Mangel tatsächlich schon zum Kaufzeitpunkt in der Ware steckte. Dieser Nachweis gelingt in der Regel nicht. Nötig wäre das Gutachten eines Fachmannes. Da dafür Geld vorzustrecken wäre, verzichten Kunden meist auf ihre Reklamationsrechte.
Garantien für Elektroprodukte versprechen Hilfe
Wer sein defektes Gerät ab dem siebten Monat zum Verkäufer bringt und den Mangelnachweis nicht führen kann, hört dann nicht selten: „Hätten Sie damals unsere Garantie mitgekauft, könnten wir jetzt was machen.“ Die kostenpflichtigen Garantien versprechen also, die Schwäche des Gesetzes auszumerzen. Aber klappt das in der Praxis auch zur Zufriedenheit der Kunden? Das würden wir gerne von Ihnen wissen (Kontaktmöglichkeiten am Ende dieses Artikels). Klar ist: Das Kleingedruckte in den Garantien hat Schwächen Viel Hoffnung, wenig Schutz, wie die Finanztest-Experten bereits analysiert haben.
Auch Sicherheit für Sturz, Diebstahl und Feuchtigkeit?
Geht ein Smartphone kaputt, weil der Besitzer es fallen lässt oder Kaffee darüber kippt, hilft das Gesetz überhaupt nicht. Für solche Patzer ist grundsätzlich jeder selbst verantwortlich. In die Bresche springen die Garantien von Media Markt, Amazon & Co. Selbst bei Diebstahl versprechen sie Hilfe: die Erstattung des Gerätewerts zum Zeitpunkt des Diebstahls oder Ersatz durch ein gleichwertiges Gerät. Doch es gibt Anzeichen, dass die Hilfe im Ernstfall nicht immer den Erwartungen der Verbraucher entspricht. test.de sind einige Fälle bekannt, in denen Verbraucher zum Beispiel nach einem Diebstahlsfall leer ausgingen. Siehe dazu unsere Meldungen Plus Garantie von Media Markt nützte nichts und Handy-Diebstahl: Oft nicht versichert.
Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit
Um mehr darüber zu erfahren, wie nützlich oder sinnlos solche Garantien sind, bitten wir Sie, uns Ihre Erfahrungen über Garantien für Elektrogeräte zu schildern. Schreiben Sie bitte bis zum 31. Juli 2015 an:
Finanztest
Stichwort Garantieverlängerung
Lützowplatz 11–13
10785 Berlin
oder per E-Mail an garantieverlaengerung@stiftung-warentest.de
Falls die Experten von der Finanztest weitere Fragen haben, würden sie sich gern mit Ihnen in Verbindung setzen. Selbstverständlich werden all Ihre Informationen vertraulich behandelt und die Daten nicht an Dritte weitergegeben. Finanztest bedankt sich ganz herzlich für Ihre Teilnahme!