Jetzt sparen heißt: Das Geld wird später ausgegeben. Ärgerlich, wenn dann die Ersparnisse weniger wert sind als heute. Die Inflation zehrt nicht nur an der Rendite, sie greift unter Umständen auch das Vermögen selbst an.
Eine besonders große Gefahr ist sie allerdings für Geld, das in Zinsprodukten steckt. Als reine Geldwerte sind diese vor einem Geldwertverfall nicht geschützt.
In unser Garantiedepot haben wir keinen Inflationsschutz eingerechnet. Im Garantiefall, wenn Anleger tatsächlich nur ihr eingesetztes Geld wiederbekommen, verlieren sie Kaufkraft. Bei Inflationsraten von 2 Prozent pro Jahr sind 1 000 Euro nach fünf Jahren noch rund 905 Euro wert, nach zehn Jahren noch 820 Euro.
Das Problem ist: Hätten wir die Inflation eingerechnet, dann wäre der Zinsanteil noch größer und der Aktienteil noch kleiner geworden. Sprich: Der Anteil an Geldanlagen, die nicht vor Inflation schützen, wäre zulasten der Aktien gewachsen. Das ist paradox. Anleger, die Angst vor Inflation haben, müssten eigentlich mehr Aktien oder Aktienfonds kaufen.
Aktien haben in der Vergangenheit den besten Inflationsschutz geboten. Das hatte unsere Analyse von Bundesanleihen, Aktienmärkten und Gold der vergangenen 40 Jahre ergeben (siehe test.de/fonds).
Mit Bundesanleihen könnte man gar kein Garantiedepot mehr bauen. Die Renditen selbst von langlaufenden Bundesanleihen bringen zurzeit kaum mehr als 2 Prozent. Unterstellt man künftig eine Inflationsrate von 2 Prozent, was ungefähr dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank entspricht, bliebe für den Aktienanteil nichts mehr übrig.

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Der Artikel sagt aus, man müsse hinsichtlich der Garantiewerte auf die Nachsteuerverzinsung abstellen - dem ist nur dann so, wenn Einzelaktien gekauft werden, was bei dem Betrag ohnehin nicht gebühreneffizient möglich sein dürfte. Nimmt man einen Fonds oder ETF, wäre der Verlust der Aktienkomponente mit dem Gewinn der Zinskomponente verrechenbar und die einbehaltene Abgeltungssetuer würde beim Verkauf im Verlust erstattet.
Bei der genannten Höhe der Anlagebeträge hielte ich aber einen langjährig guten Mischfonds wie den Carmignac Patrimoine für die deutlich bessere Alternative, solange man ihn ohne Agio kaufen kann.
Bei den aktuell niedrigen Zinsen ist die explizite Garantie m.E. einfach zu teuer.
Übrigens würde ich auch gern den Artikel lesen, bei dem vor der Kaupthing gewarnt wurde und die Zinsrangliste, in der die Kaupthing nicht aufgeführt war. Zins ist ein Gradmesser für das Risiko - je höher der Zins, desto höher das Risiko. Ansonsten würde da die Allianz sofort ein paar hundert Milliönchen parken. Aber der geneigte Geldanleger bringt sein 1.700 Euros schon wieder zu diesen Banken - Gier frisst Hirn.
... und nicht Griechenland, die ein Jahrzehnt lang alle EURO-Staaten mit bewusst gefälschten Statistiken belogen haben. DENKEN IST ERLAUBT. Wenn man es kann.
"Das(s) Sie zwischen der Sicherheit einer Unternehmensanleihe und einem Festgeld keinen Unterschied machen, wundert mich da nicht mehr..."
Nicht beleidigen, wenn man selbst nicht lesen kann. Da steht "Festzinsanlage" und "Festzinprodukt", das "Festgeld" wird später nur als "Beispiel" genutzt. Und das "Beratungsprotokoll" kann gleich zu den AGB geheftet werden, die Sie natürlich auch immer erste studieren, bevor Sie bei Woolworth einkaufen. Glückwunsch. Nochmals: Gehen Sie zu dem Berater Ihres Vertrauens, egal, ob Beratungsprotokoll oder nicht. Was nützt eine schlechte Beratung mit einem schönen Protokoll? Ist ein Tipp von jemandem, der das jahrelang gemacht hat. Ich frage mich übrigens, wer das Wort Emittentenrisiko bei einer Anlageberatung vor Lehman bei einer Bankanleihe oder einem Bankzertifikat gehört hat. Das sind sicher die gleichen, die jetzt den Medien glauben, der Spekulant (den ich noch nie gesehen habe, was praktisch ist, dann so kann er sich nicht verteidigen) wäre schuld,
Ja, in dem genannten Artikel tun sie es durchaus. Und das ist richtig und wichtig. Nur liest sich dann ihre Einschätzung in anderen Artikeln komplett gegensätzlich, wenn sie z. B. von "absolut sicher" sprechen, was nachweislich falsch ist.