
Verschiedene Anleger, verschiedene Zinssätze. Eine Garantie ist so gut wie immer möglich, selbst für bestehende Depots.
Eine Vier vor dem Komma für Festgeld auf fünf Jahre – das bietet zurzeit die Santander Bank. Die Top-Zinsschnäppchen für andere Laufzeiten stammen überwiegend von Onlinebanken – dort will aber nicht jeder hin. Mitunter sind die Top-Angebote auch an bestimmte Mindestsummen gebunden. Die meisten Anleger haben auch schon andere Geldanlagen, die sie nach Lektüre unserer Untersuchung gerne in ein Garantiedepot einbringen würden. Wir helfen allen weiter.
Gleich, wie viel Zinsen ein Anleger für sein Geld bekommt, in der Tabelle kann er ablesen, welcher Aktienanteil dazu passt. Ein Beispiel: Zahlt die Bank 1,5 Prozent für drei Jahre, kann der Anleger entweder 3 oder 5 Prozent Aktien dazukaufen – je nachdem, von welchem Verlust er ausgeht. Rechnet er vorsichtshalber mit einem Totalverlust, liegt der Aktienanteil bei 3 Prozent.
Unsere Garantiedepottabelle ist eine Nachsteuertabelle. Wir gehen davon aus, dass das Finanzamt von den Zinsen und Dividenden von Anfang an Abgeltungsteuer abzieht. Steuerfreibeträge haben wir nicht berücksichtigt.
Anleger, die ihre Sparerpauschbeträge (801 Euro für Singles, 1 602 Euro für Paare) noch nicht ausgeschöpft haben, könnten ein wenig mehr in Aktien anlegen. Tun sie das nicht und teilen ihr Geld auf wie angegeben, dient der Steuerfreibetrag als zusätzlicher Sicherheitspuffer: Weil der Zinsanteil ein wenig höher ist, als er sein müsste, bliebe selbst im Garantiefall mehr übrig als das eingezahlte Geld.
Anleger, die noch gar kein Geld angelegt haben, kommen mit unserem Garantiemodell am leichtesten zurecht. Sie überlegen sich, ob sie lieber vorsichtig oder pragmatisch zu Werke gehen – und lesen in der Tabelle die zum Zinsprodukt passende Aktienquote ab.
Das Do-it-yourself-Depot


Ein wenig mehr rechnen müssen Anleger, die schon verschiedene Geldanlagen besitzen. Wenn sie gerade ohnehin Geld zum Anlegen übrig haben, können sie die passenden Produkte dazukaufen. Auch wer bestehende Produkte verkaufen kann, hat es noch vergleichsweise leicht, aus seinem Depot ein Garantiedepot zu basteln. Täglich veräußerbar sind etwa Fonds.
Ist das Geld aber fest gebunden, fällt der Aufwand größer aus. Eine Idee wäre, die Anlagen entsprechend der unterschiedlichen Laufzeiten aufzuteilen und mehrere Garantiedepots zu bauen, beispielsweise eines mit drei, eines mit sieben und eines mit zehn Jahren Laufzeit.
Die Garantiedepots sind dabei lediglich eine gedankliche Hilfe. Es ist nicht notwendig, sich für jedes seiner Garantiemodelle jeweils ein eigenes Depot einzurichten. Den Aktienteil kann man auch mit einem einzigen Fonds bestücken.
Mehrere Garantiedepots mit unterschiedlichen Laufzeiten empfehlen sich auch, wenn man sein angelegtes Geld später nicht auf einmal, sondern zu verschiedenen Zeitpunkten wieder abziehen will.
Bestehende Anlagen müssen außerdem nicht taggenau angepasst werden.
Anleger dürfen Laufzeit überziehen
In unseren Modellen haben die Depots eine feste Laufzeit und werden dann aufgelöst. Das kann jeder jedoch handhaben, wie es ihm gefällt. Braucht ein Anleger sein Geld nicht, kann er die Fonds weiterlaufen lassen – mit oder ohne Garantie.
Unsere Analyse der vergangenen 40 Jahre zeigt: Je länger die Anlagedauer, desto weniger notwendig war eine Garantie. Nach 13 Jahren lagen die Aktienmärkte meist von ganz alleine im Plus oder wenigstens auf Null, mit Ausnahme von Japan.
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Der Artikel sagt aus, man müsse hinsichtlich der Garantiewerte auf die Nachsteuerverzinsung abstellen - dem ist nur dann so, wenn Einzelaktien gekauft werden, was bei dem Betrag ohnehin nicht gebühreneffizient möglich sein dürfte. Nimmt man einen Fonds oder ETF, wäre der Verlust der Aktienkomponente mit dem Gewinn der Zinskomponente verrechenbar und die einbehaltene Abgeltungssetuer würde beim Verkauf im Verlust erstattet.
Bei der genannten Höhe der Anlagebeträge hielte ich aber einen langjährig guten Mischfonds wie den Carmignac Patrimoine für die deutlich bessere Alternative, solange man ihn ohne Agio kaufen kann.
Bei den aktuell niedrigen Zinsen ist die explizite Garantie m.E. einfach zu teuer.
Übrigens würde ich auch gern den Artikel lesen, bei dem vor der Kaupthing gewarnt wurde und die Zinsrangliste, in der die Kaupthing nicht aufgeführt war. Zins ist ein Gradmesser für das Risiko - je höher der Zins, desto höher das Risiko. Ansonsten würde da die Allianz sofort ein paar hundert Milliönchen parken. Aber der geneigte Geldanleger bringt sein 1.700 Euros schon wieder zu diesen Banken - Gier frisst Hirn.
... und nicht Griechenland, die ein Jahrzehnt lang alle EURO-Staaten mit bewusst gefälschten Statistiken belogen haben. DENKEN IST ERLAUBT. Wenn man es kann.
"Das(s) Sie zwischen der Sicherheit einer Unternehmensanleihe und einem Festgeld keinen Unterschied machen, wundert mich da nicht mehr..."
Nicht beleidigen, wenn man selbst nicht lesen kann. Da steht "Festzinsanlage" und "Festzinprodukt", das "Festgeld" wird später nur als "Beispiel" genutzt. Und das "Beratungsprotokoll" kann gleich zu den AGB geheftet werden, die Sie natürlich auch immer erste studieren, bevor Sie bei Woolworth einkaufen. Glückwunsch. Nochmals: Gehen Sie zu dem Berater Ihres Vertrauens, egal, ob Beratungsprotokoll oder nicht. Was nützt eine schlechte Beratung mit einem schönen Protokoll? Ist ein Tipp von jemandem, der das jahrelang gemacht hat. Ich frage mich übrigens, wer das Wort Emittentenrisiko bei einer Anlageberatung vor Lehman bei einer Bankanleihe oder einem Bankzertifikat gehört hat. Das sind sicher die gleichen, die jetzt den Medien glauben, der Spekulant (den ich noch nie gesehen habe, was praktisch ist, dann so kann er sich nicht verteidigen) wäre schuld,
Ja, in dem genannten Artikel tun sie es durchaus. Und das ist richtig und wichtig. Nur liest sich dann ihre Einschätzung in anderen Artikeln komplett gegensätzlich, wenn sie z. B. von "absolut sicher" sprechen, was nachweislich falsch ist.