Spaß macht das nicht, was die Kapitalmärkte zurzeit bieten: An den Aktienmärkten geht es ständig rauf und runter und sichere Zinsanlagen werfen kaum noch etwas ab.
„Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg“, hat Oscar Wilde gesagt. Wer nicht mehr weitermachen will wie bisher, baut seine Geldanlage um. Konto- und Depotauszüge auf den Tisch, Taschenrechner daneben – und los gehts zum Garantiedepot. Es besteht aus Festzinsanlagen und einem kleinen Teil Aktien oder Aktienfonds.
Das Garantiedepot bietet Sicherheit für das eingesetzte Geld und die Chance auf eine höhere Rendite. Anders als bei einer reinen Festzinsanlage weiß der Anleger zwar nicht von Anfang an, wie viel dabei herauskommt. Aber er kann sich sicher sein, dass er insgesamt keinen Verlust macht.

© Stiftung Warentest
Die 10 000-Euro-Festzinsanlage, Variante A unserer Eingangsfrage, würde nach fünf Jahren auf 12 000 Euro anwachsen. Bei Variante B, dem Garantiedepot, bekommt der Anleger auf jeden Fall seine 10 000 Euro wieder zurück. Wenn es gut läuft, können aber auch 16 000 Euro daraus werden.
Die Zinsen fließen in Aktien
Zunächst sollten sich die Anleger Gedanken darüber machen, wie lange sie ihr Geld anlegen wollen. Dann suchen sie sich für diese Zeit ein gutverzinstes Festgeld.
Von dem Geld, das zur Verfügung steht, fließt nur so viel in die Festzinsanlage, dass am Ende zusammen mit den Zinsen die Garantie steht. Das ursprünglich eingesetzte Geld soll erhalten bleiben, das ist die Idee.
Wer 10 000 Euro hat, muss also nicht die gesamte Summe aufs Festgeld legen. Bei fünf Jahren Laufzeit und einem Zinssatz von 4 Prozent pro Jahr würden ungefähr 8 300 Euro dafür ausreichen. Die restlichen etwa 1 700 Euro kann er in Aktienfonds stecken.
Verlieren kann er unterm Strich nichts, weil das Festgeld im Laufe der fünf Jahre durch die Zinsen wieder auf 10 000 Euro anwächst. Der Clou: Die Garantie hält selbst dann, wenn die Aktienfonds völlig wertlos würden.
Für alle, die es sicher mögen
Das Garantiedepot eignet sich für jeden, der Geld in Aktienfonds anlegen und sich vor Verlusten schützen will. Leute zum Beispiel, die Aktienanlagen zwar schätzen, aber zunehmend die Nase voll haben von dem dauernden Auf und Ab. Oder Anleger, die aus Angst vor Kurseinbrüchen bislang völlig die Finger von Aktienfonds lassen.
Eine Bereicherung können Aktieninvestments allemal sein. Beispielsweise bieten sie höhere Renditechancen als Zinsanlagen. Und wer Geld anlegt, möchte schließlich mehr daraus machen.
Aktien können außerdem Schutz bieten vor Inflation. Aktien sind Unternehmensbeteiligungen und als solche Sachwerte. Der Anteil, den ein Aktionär an einer Firma besitzt, wird nicht davon beeinflusst, wie stark die Preise steigen.
Depots für zwei Anlegertypen
Auf den folgenden Seiten haben wir Musterdepots für verschiedene Anlegertypen entworfen. Anleger, die schon Aktienerfahrung haben, finden Depotvorschläge, deren Zusammensetzung auf den schlimmsten Börseneinbrüchen der vergangenen vier Jahrzehnte fußt. Für Zinssparer, die sich an die Aktienanlage herantasten wollen, haben wir eine extra sichere Variante gerechnet, die vom Totalverlust der Aktien ausgeht.
Ein Garantiedepot zusammenzustellen ist so einfach wie das kleine Einmaleins. Wer weiß, wie lange er anlegen will und welchen Zins er bekommt, kann mithilfe unserer Tabelle bequem seinen Aktienanteil ausrechnen und loslegen. Auch bestehende Geldanlagen lassen sich auf diese Weise leicht in ein Garantiedepot verwandeln.
-
- Einmal im Jahr sollte jeder sein Wertpapierdepot checken und ausmisten. Hier erklären die Anlageexperten der Stiftung Warentest, wie das einfach und effektiv gelingt.
-
- Ein Jahr nach dem Tiefpunkt des Corona-Crashs haben sich die Börsen erholt und erreichen neue Höchststände. Wir zeigen, wie sich verschiedene Anlagen entwickelt haben.
-
- Das Fintech Raisin bietet mit dem Raisin Invest ETF Configurator einen neuen ETF-Portfolio-Helfer an. Die Stiftung Warentest hat sich das Angebot angeschaut.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Der Artikel sagt aus, man müsse hinsichtlich der Garantiewerte auf die Nachsteuerverzinsung abstellen - dem ist nur dann so, wenn Einzelaktien gekauft werden, was bei dem Betrag ohnehin nicht gebühreneffizient möglich sein dürfte. Nimmt man einen Fonds oder ETF, wäre der Verlust der Aktienkomponente mit dem Gewinn der Zinskomponente verrechenbar und die einbehaltene Abgeltungssetuer würde beim Verkauf im Verlust erstattet.
Bei der genannten Höhe der Anlagebeträge hielte ich aber einen langjährig guten Mischfonds wie den Carmignac Patrimoine für die deutlich bessere Alternative, solange man ihn ohne Agio kaufen kann.
Bei den aktuell niedrigen Zinsen ist die explizite Garantie m.E. einfach zu teuer.
Übrigens würde ich auch gern den Artikel lesen, bei dem vor der Kaupthing gewarnt wurde und die Zinsrangliste, in der die Kaupthing nicht aufgeführt war. Zins ist ein Gradmesser für das Risiko - je höher der Zins, desto höher das Risiko. Ansonsten würde da die Allianz sofort ein paar hundert Milliönchen parken. Aber der geneigte Geldanleger bringt sein 1.700 Euros schon wieder zu diesen Banken - Gier frisst Hirn.
... und nicht Griechenland, die ein Jahrzehnt lang alle EURO-Staaten mit bewusst gefälschten Statistiken belogen haben. DENKEN IST ERLAUBT. Wenn man es kann.
"Das(s) Sie zwischen der Sicherheit einer Unternehmensanleihe und einem Festgeld keinen Unterschied machen, wundert mich da nicht mehr..."
Nicht beleidigen, wenn man selbst nicht lesen kann. Da steht "Festzinsanlage" und "Festzinprodukt", das "Festgeld" wird später nur als "Beispiel" genutzt. Und das "Beratungsprotokoll" kann gleich zu den AGB geheftet werden, die Sie natürlich auch immer erste studieren, bevor Sie bei Woolworth einkaufen. Glückwunsch. Nochmals: Gehen Sie zu dem Berater Ihres Vertrauens, egal, ob Beratungsprotokoll oder nicht. Was nützt eine schlechte Beratung mit einem schönen Protokoll? Ist ein Tipp von jemandem, der das jahrelang gemacht hat. Ich frage mich übrigens, wer das Wort Emittentenrisiko bei einer Anlageberatung vor Lehman bei einer Bankanleihe oder einem Bankzertifikat gehört hat. Das sind sicher die gleichen, die jetzt den Medien glauben, der Spekulant (den ich noch nie gesehen habe, was praktisch ist, dann so kann er sich nicht verteidigen) wäre schuld,
Ja, in dem genannten Artikel tun sie es durchaus. Und das ist richtig und wichtig. Nur liest sich dann ihre Einschätzung in anderen Artikeln komplett gegensätzlich, wenn sie z. B. von "absolut sicher" sprechen, was nachweislich falsch ist.