Fußcremes Auch güns­tige Cremes helfen gegen Hornhaut

3
Fußcremes - Auch güns­tige Cremes helfen gegen Hornhaut

Es geht los. Im Frühling wird es Zeit, dass die Füße wieder vorzeigbar werden. Fleißig cremen kann helfen. © Getty Images

Regel­mäßig aufgetragen, belohnen sie mit zarten Füßen: Alle neun Cremes im Test reduzieren Hornhaut gut – auch die preisgüns­tigen über­zeugen.

Fußcremes Testergebnisse für 10 Hornhautreduzierende Fuß­cremes 05/2018 freischalten

Warme Socken und Stiefel haben die Füße im Winter vor Kälte geschützt – und vor Blicken. Im Frühling sollen sie wieder sandalen­tauglich werden. Vor allem die lästige Hornhaut muss weg. Drogeriemärkte und Apotheken bieten dafür eine unkomplizierte Lösung: Cremes, die Hornhaut reduzieren sollen. Das klingt viel­versprechend. Doch funk­tioniert es auch?

Die Stiftung Warentest hat neun solcher Cremes einge­kauft. Die Preise unterscheiden sich zum Teil enorm. Die güns­tigste Creme gibt es bereits für 2,84 Euro pro 100 Milliliter, die teuerste kostet mit 23 Euro mehr als das Acht­fache. Mit jedem Produkt haben sich je 20 Probanden vier Wochen lang zweimal täglich die Füße einge­cremt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Alle Cremes – auch die güns­tigen – reduzierten die deutlich bis stark verhornte Haut unserer Probanden zuver­lässig. Unsere Tester konnten das sehen und spüren.

Unser Rat

Ein Ergebnis, das wir nicht erwartet haben: Alle von uns getesteten Fußcremes reduzieren die Hornhaut an den Füßen zuver­lässig. Besonders preisgünstig sind die insgesamt guten Cremes der Marken Balea und Alverde, beide von dm (je 3,90 Euro pro 100 Milliliter), sowie Fuss­wohl von Ross­mann für 2,84 Euro pro 100 Milliliter. Schauen Sie beim Kauf auf die Inhalts­stoff­liste. Die von uns geprüften Cremes enthalten alle mindestens eine der folgenden Substanzen: Frucht­säuren wie Zitronensäure (Citric Acid), Harn­stoff (Urea), Milchsäure (Lactic Acid), Salizylsäure (Salicylic Acid), Zitronen­extrakt. Was diese Substanzen eint: Sie wirken ab einer bestimmten Konzentration keratolytisch – das heißt, sie lösen verhornte Haut­zellen ab.

Die güns­tigen Cremes halten Schritt

Knapp vorn liegt die gute Creme von Hansa­plast. 100 Milliliter kosten 8,65 Euro – preislich gehört sie damit zum Mittel­feld. Platz zwei erreichte Balea, eine güns­tige Eigenmarke von dm für 3,90 Euro pro 100 Milliliter. Zum gleichen Preis verkauft dm die Hornhaut-Reduzier­creme seiner Handels­marke Alverde. Sie ist die einzige Naturkosmetik im Test und insgesamt gut.

Das Klein­gedruckte lesen

Zum Vergleich haben wir eine einfache Fußpfle­gecreme vom Discounter in den Test einbezogen. Das Versprechen „reduziert Hornhaut“ findet sich auf der Tube zwar nicht – den als Spezialisten beworbenen Konkurrenten geschlagen geben muss sich die Creme dennoch nicht. Auch sie schneidet im Prüf­punkt Hornhautreduzierung gut ab. Der Grund: Genau wie die anderen Cremes im Test enthält sie eine spezielle Substanz, die gegen Hornhaut hilft. In diesem Fall: Urea, auch unter der Bezeichnung Harn­stoff bekannt. Urea bewirkt, dass die Haut mehr Feuchtig­keit speichert. Enthält eine Creme mindestens 10 Prozent davon und hat zudem eine abge­stimmte Rezeptur, sorgt Urea dafür, dass sich die oberste Haut­schicht abschilfert, also aufweicht und löst.

Die von uns geprüfte Pfle­gecreme vom Discounter ist inzwischen nicht mehr im Handel erhältlich. Der Versuch macht aber klar: Beim Kauf von Fußcremes lohnt es sich, auf die Inhalts­stoffe zu achten.

Tipp: Lesen Sie die Inhalts­stoff­liste genau. Neben Urea gibt es weitere Substanzen, die ähnlich wirken. Sind sie enthalten, spricht das für einen hornhautreduzierenden Effekt (siehe Unser Rat, oben). Allzweck­cremes ohne solche Stoffe können allenfalls dazu beitragen, Hornhaut­bildung vorzubeugen – sofern sie genug Feuchtig­keit spenden.

Drei Produkte für Eilige

Die meisten Anbieter machen keine konkreten Angaben dazu, inner­halb welcher Zeit die Anwender der Cremes mit einer sicht­baren Wirkung rechnen dürfen. Anders bei Hansa­plast, Scholl und Fuss­wohl von Ross­mann: „Effektive Hornhautreduktion. Erste sicht­bare Ergeb­nisse nach 4 Tagen“, schreibt Hansa­plast auf die Verpackung. Die Creme von Scholl soll für „sicht­bar weichere Haut in 7 Tagen“ sorgen. Fuss­wohl verspricht „sicht­bare Ergeb­nisse nach 14 Tagen“.

Wir haben die drei beim Wort genommen und die Füße unserer Probanden bereits vier, sieben beziehungs­weise 14 Tage nach der jeweils ersten Anwendung erst­mals kontrolliert. Fazit: Hansa­plast, Scholl und Fuss­wohl versprechen nicht zu viel.

Tipp: Wer mit Cremes gegen Hornhaut vorgeht, sollte je nach Stärke der Verhornung etwas Durch­halte­vermögen mitbringen. Optimal ist es, die Creme zweimal täglich aufzutragen und gut in die verhornten Haut­partien einzumassieren. Anschließend ist es ratsam, gründlich die Hände zu waschen – die Cremes könnten die Augen reizen, wenn man sich ins Gesicht fasst.

Gehwol enthält kritischen Duft­stoff

Gehwol med punktet mit der besten Hornhautreduzierung. Dennoch schneidet die Creme insgesamt nur befriedigend ab. Punkt­abzug gab es, weil sie den kritischen Duft­stoff Butylphenyl Methyl­propional (BMHCA) enthält, der auch unter dem Handels­namen Lilial bekannt ist. Der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) hat sich umfassend mit der Substanz beschäftigt. Er schreibt: Aktuell könne man „nicht auf die Sicherheit von BMHCA schließen“. In Tier­versuchen zeigte sich, dass der Duft­stoff die Fort­pflan­zungs­fähig­keit beein­trächtigen kann. Inwieweit die Daten auf den Menschen über­trag­bar sind, ist noch unklar. Ob Lilial auch das Erbgut verändert, lässt sich derzeit nicht sicher ausschließen.

Tägliche Pflege beugt vor

Auch wenn viele Hornhaut als unansehnlich wahr­nehmen – sie hat eine Funk­tion. „Sie ist ein Schutz­mecha­nismus des Körpers und entsteht durch über­mäßige Belastung, Reibung und Druck“, sagt die medizi­nische Fußpflegerin Tatjana Pfersich, zweite Vorsitzende des Landes­verbands Baden-Württem­berg beim Verband Deutscher Podologen. Sie rät zur Vorbeugung: Tägliches Eincremen mit einer Feuchtig­keitscreme helfe die Haut geschmeidig zu halten. Wer so auf seine Füße achtet, kann sich auf die Sandalen­saison freuen. 

3

Mehr zum Thema

3 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Machris am 15.05.2018 um 09:52 Uhr
    Produktnamen

    ich hätte gerne die Produktnamen der Cremes, habe sie im Test nicht gefunden

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 27.04.2018 um 12:45 Uhr
    Urea

    @norbo1: Harnstoff (Urea) wird auch anderen kosmetischen Produkten als Wirkstoff gegen trockene Haut zugesetzt. Sie können für trockene Hautpartien pflegende Körperlotionen oder Hautcremes nehmen. Für unseren Test wurden Fußpflegecremes ausgewählt, die die spezielle Hornhautreduzierung an den Füßen ausloben und dafür auch noch andere Inhaltsstoffe enthalten. (PF)

  • norbo1 am 27.04.2018 um 09:56 Uhr
    Schadet 10% Urea den nicht verhornten Hautpartien?

    Sie schreiben: "Frucht­säuren wie Zitronensäure (Citric Acid), Harn­stoff (Urea), Milchsäure (Lactic Acid), Salizylsäure (Salicylic Acid), Zitronen­extrakt ... wirken ab einer bestimmten Konzentration keratolytisch – das heißt, sie lösen verhornte Haut­zellen ab." Soll ich deshalb nur die verhornten Stellen damit einreiben, oder den ganzen Fuß? Oder muss ich für die nicht verhornten Stellen ein anderes Plegemittel nehmen?