
Hornhaut an den Füßen kann stören und gilt vielen als Makel. Wie aber wird man sie wieder los? Hornhautreduzierende Fußcremes versprechen Abhilfe. Ob sie die auch wirklich bieten, hat die Stiftung Warentest geprüft. Neun Cremes aus Drogeriemarkt oder Apotheke mussten sich an den Füßen von je 20 Probanden beweisen (Preise 2,84 bis 23,00 Euro pro 100 ml). Ergebnis: Kein Produkt versagt im Test. Drei Cremes führen sogar zu sichtbaren Ergebnissen innerhalb weniger Tage.
Großer Preisunterschied – gleiche Wirkung
Der Preisunterschied zwischen den einzelnen Cremes ist mitunter groß – in der Wirkung unterscheiden sich die neun Produkte dagegen kaum. Mit jedem haben sich je 20 Probanden vier Wochen lang zweimal täglich die Füße eingecremt. Die deutlich bis stark verhornte Haut reduzierten alle Cremes zuverlässig. Wer Hornhaut loswerden will, kann also getrost zu den preisgünstigen Produkten im Test greifen. Spitzenreiter in diesem Punkt ist die Creme einer Eigenmarke aus dem Drogeriemarkt. Sie kostet 2,84 Euro pro 100 Milliliter. Die teuerste von uns geprüfte Creme kostet mit 23 Euro je 100 Milliliter mehr als das Achtfache.
Das bietet der Test Fußcremes
Testergebnisse. Die Tabelle der Stiftung Warentest zeigt 9 Cremes im Vergleich. Bewertet haben wir neben der Hornhautreduzierung die Anwendung der Cremes, das Hautgefühl nach der Anwendung und die Deklaration. Drei Artikel werben damit, dass ihre Produkte schon nach wenigen Tagen wirken. Die Anbieter versprechen nicht zu viel – auch bei unseren Probanden gelang die Hornhautreduzierung schnell.
Hintergrund und Tipps. Bei Cremes gegen Hornhaut lohnt sich der Blick ins Kleingedruckte. Die Stiftung Warentest verrät, auf welche Inhaltsstoffe Kunden beim Kauf achten sollten. Enthält die Creme nämlich bestimmte Substanzen, spricht das für einen hornhautreduzierenden Effekt. Außerdem erklären wir, wie Sie durch regelmäßig und mit Vorsicht eingesetzte Hilfsmittel Ihre Haut geschmeidiger machen können.
Heft-Artikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie auch Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 5/2018.
Drei Cremes für Ungeduldige
Die meisten Anbieter machen keine konkreten Aussagen dazu, innerhalb welcher Zeit die Anwender der Cremes mit einer sichtbaren Wirkung rechnen dürfen. Nur auf den Verpackungen von drei Produkten fanden wir entsprechende Angaben: „Erste sichtbare Ergebnisse nach 4 Tagen“, „sichtbar weichere Haut in 7 Tagen“ und „sichtbare Ergebnisse nach 14 Tagen“. Wir haben die Anbieter dieser drei Cremes beim Wort genommen und die Füße unserer Probanden bereits vier, sieben beziehungsweise 14 Tage nach der jeweils ersten Anwendung erstmals kontrolliert. Fazit: Die drei versprechen nicht zu viel.
Tipp: Wer mit Cremes gegen Hornhaut vorgeht, sollte je nach Stärke der Verhornung etwas Durchhaltevermögen mitbringen. Optimal ist es, die Creme zweimal täglich aufzutragen und gut in die verhornten Hautpartien einzumassieren. Anschließend ist es ratsam, sich gründlich die Hände zu waschen – die Cremes könnten die Augen reizen, wenn man sich ins Gesicht fasst.
Das Kleingedruckte lesen
Zum Vergleich haben wir auch eine einfache Fußpflegecreme vom Discounter in den Test einbezogen. Das Versprechen „reduziert Hornhaut“ findet sich auf der Tube zwar nicht – den als Spezialisten beworbenen Konkurrenten geschlagen geben muss sich die Creme dennoch nicht. Auch sie schneidet im Prüfpunkt Hornhautreduzierung gut ab. Der Grund: Genau wie die anderen Cremes im Test enthält sie eine spezielle Substanz, die gegen Hornhaut hilft. Mehrere derartig wirkende Inhaltsstoffe sind typische Bestandteile von Fußcremes. Denn ab einer bestimmten Konzentration wirken sie keratolytisch – das heißt, sie lösen verhornte Hautzellen ab.
Tipp: Unser Versuch macht aber klar: Beim Kauf von Fußcremes lohnt es sich, das Kleingedruckte zu lesen und auf die Inhaltsstoffe zu achten. Sind bestimmte Substanzen enthalten, spricht dies für einen hornhautreduzierenden Effekt. Allzweckcremes ohne solche Stoffe können allenfalls dazu beitragen, Hornhautbildung vorzubeugen – sofern sie genug Feuchtigkeit spenden.
Eine Creme mit kritischem Duftstoff
Ein Markenprodukt enthält den kritischen Duftstoff Butylphenyl Methylpropional, kurz BMHCA, der auch unter dem Handelsnamen Lilial bekannt ist. Dafür gibt es Punktabzug. Die Creme schneidet insgesamt nur befriedigend ab – obwohl sie mit der besten Hornhautreduzierung überzeugt. Der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) hat sich umfassend mit dem Duftstoff beschäftigt. Er schreibt: Aktuell könne man „nicht auf die Sicherheit von BMHCA schließen“. In Tierversuchen zeigte sich, dass der Duftstoff die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Inwieweit die Daten auf den Menschen übertragbar sind, ist noch unklar. Ob Lilial auch das Erbgut verändert, lässt sich derzeit nicht sicher ausschließen.