
Vor der WM werben Fernsehgerätehersteller mit speziellen Fußballfunktionen um die Gunst eingefleischter Fans. Die Experten der Stiftung Warentest haben sich exemplarisch Geräte von Samsung und Sony näher angeschaut und sagen, was die Extrafunktionen bringen. Eine Übersicht listet alle Geräte von Samsung und Sony auf, die über einen „Fußballmodus“ verfügen.
Samsung: Änderungen vor allem am Bild


- Grelles Bild. „Fußballmodus“ heißt das Zauberwort – aktiviert wird er bei Samsung-Fernsehern über eine Taste der Fernbedienung, die mit einem Fußballsymbol gekennzeichnet ist. Der Unterschied ist sofort deutlich sichtbar: Kontrast und Hintergrundbeleuchtung werden auf ein Maximum hochgedreht, Schärfe und Farbsättigung deutlich verstärkt. Solange der Fußballmodus aktiviert ist, kann an diesen Einstellungen nichts mehr manuell verändert werden. Im Gegensatz zum Bild wird der Ton im Fußballmodus nur geringfügig verändert. Die Tester empfanden die Bildqualität im Fußballmodus im Vergleich zu den Standardeinstellungen als deutlich schlechter. Lediglich in einer sehr hellen Umgebung kann der Fußballmodus ihrer Meinung nach einen kleinen Vorteil bringen.
- Höhepunkte markieren und sammeln. Sobald der Fußballmodus aktiviert ist, wird das Spiel auf einem HDD-Festplattenlaufwerk aufgezeichnet, das vorher angeschlossen werden muss. HDD steht für Hard Disk Drive. Allerdings können nicht alle diese Funktion nutzen: Wer zum Fernsehen einen separaten Receiver oder eine Set-Top-Box benutzt, bleibt außen vor. Die Möglichkeit der Aufzeichnung ist die Voraussetzung für die Nutzung der für Fußballfans wahrscheinlich interessantesten Funktion: das sogenannte Highlight Feature. Damit ist es möglich, die spannendsten Szenen wie beispielsweise Tore oder strittige Abseitsentscheidungen beliebig oft noch mal anzuschauen. Der Fan kann zwischen einer manuellen und einer automatischen Markierung der Szenen wählen.
- Mit Splitscreen während der Wiederholung das Spiel live weiterverfolgen. Bei der manuellen Wahl werden nach Drücken der grünen Taste auf der Fernbedienung die zehn Sekunden davor und die zehn Sekunden danach markiert. Daraufhin kann die ausgewählte Szene in einer Art Splitscreen-Modus nochmals angeschaut werden: Während auf der linken Hälfte des Bildschirms das Spiel live weiterläuft, läuft auf der rechten die Wiederholung der ausgewählten Szene. Nach welchen Kriterien die Szenen bei der automatischen Höhepunktaufzeichnung ausgewählt werden, blieb den Testern verborgen. Die drei Tore des beobachteten Spiels waren bei den automatisch markierten Szenen jedenfalls dabei. Allerdings wurden nach Meinung der Tester auch einige eher belanglose Szenen ausgewählt. Der Anbieter schreibt auf seiner Homepage, dass die Lautstärkeentwicklung im Stadion als Kriterium verwendet wird.
- Standbilder heranzoomen. Mit Druck auf die rote Taste der Fernbedienung friert der Fernseher einen ausgewählten Moment ein und unterteilt das Bild in neun gleich große Rechtecke. Der Nutzer kann eines davon auswählen und dieses auf Bildschirmgröße zoomen. Wozu das gut ist? Mithilfe dieser vergrößerten Darstellung können die Zuschauer möglicherweise besser diskutieren, ob bei einer Elfmeterentscheidung tatsächlich ein Foul vorlag oder nicht.
- Während des Spiels twittern. Im Fußballmodus ermöglicht der TV einen einfachen Zugang zu Sozialen Medien wie Twitter, Facebook oder Skype. So können Freunde während des Spiels miteinander chatten und beispielsweise spielentscheidende Szenen kommentieren. Allerdings nimmt die Social Media App das rechte Drittel des Bildschirms in Anspruch. Welcher Fußballfan ein Spiel noch genießen kann, wenn ein Drittel des Livebildes quasi verdeckt ist, ist fraglich.
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Sony: Modifizierter Ton und Zusatzfunktionen
- Mehr Stadionatmosphäre. Bei den entsprechenden Fernsehern von Sony gelangt der Nutzer ebenfalls über eine Extra-Taste in den Fußballmodus. Im Gegensatz zu Samsung verändert sich im Fußballmodus nicht so sehr das Bild, als vielmehr der Ton. Sprich, die Kommentatorstimme wird leiser, während zugleich die Stadionatmosphäre lauter übertragen wird.
- Fußball-Website „One Stadium“. Ein weiteres Fußballmodus-Feature ist der Zugang zur Sony-eigenen Fußball-Website namens „One Stadium“. Auf dieser Internetseite können Fans Clips und Zusammenfassungen von früheren Weltmeisterschaften und ausgewählten historischen Spielen ansehen.
- Soziale Netzwerke. Unabhängig vom Fußballmodus können an unteren Rand Nachrichten aus Sozialen Netzwerken eingeblendet werden. Das Bild vom Spiel kann dann entsprechend angepasst werden, so dass weiterhin 100 Prozent des Spielgeschehens sichtbar bleiben.
Testkommentar
Im Fußballmodus dreht Samsung vorwiegend am Bild, Sony am Ton. Die Möglichkeit der Wiederholung von spielentscheidenden Szenen mittels der Highlight-Feature-Funktion ist das herausragende Extra bei Samsung – bei Sony ist es der Zugriff auf die eigene Fußball-Internetseite „One Stadium“. Ob das als Kaufargument ausreicht, können wohl nur Fußballfans entscheiden.
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