Anleger des Fundus-Fonds 34 erhielten jetzt erneut eine Hiobsbotschaft. Das mit ihrem Geld gebaute Grandhotel in Heiligendamm musste Insolvenz anmelden. Der Fonds konnte die Zinsen für die Kredite nicht mehr zahlen.
Hotelbetrieb soll weiter gehen
Grund für die Insolvenz ist die Zahlungsunfähigkeit der Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co. KG Kommanditgesellschaft (Fundus Fonds 34). Obwohl das Hotel seit einiger Zeit schwarze Zahlen schreiben soll, hatten sich die finanzierenden Banken geweigert, die laufenden Kredite zu verlängern. Deshalb wurde am 27. Februar 2012 beim Amtsgericht in Aachen sowohl für den Fundus Fonds 34 als auch für die Grand Hotel Heiligendamm GmbH Insolvenz angemeldet. Nach Mitteilung des Geschäftsführers der Komplementärin der Fundus Fonds 34 , Anno August Jagdfeld, soll der Hotelbetrieb trotz der Insolvenz weitergehen. Die Lohn- und Gehaltsansprüche der 300 Mitarbeiter seien durch das Insolvenzgeld abgesichert.
2007 tagte der G- 8-Gipfel im Grand Hotel
Fundus hatte das Grand Hotel, das 2007 durch das Treffen der Regierungschefs zum G-8 -Gipfel weltberühmt geworden war, seit 2009 selbst betrieben. Zuvor hatte es zwischen Jagdfeld und der Kempinski-Gruppe, die das Hotel seit der Eröffnung im Jahr 2003 betrieb, Ärger gegeben. Die Kempinsky-Gruppe kündigte daraufhin den Management-Vertrag. Das Grand Hotel wurde von Fundus übernommen. Erstmals in 2010 soll das Hotel schwarze Zahlen geschrieben haben. Die erwirtschafteten Gewinne reichten aber nicht aus, um die Kreditzinsen zu zahlen.
1 900 Investoren sind an dem Fonds beteiligt
Rund 1 900 Anleger sind am Fundus-Fonds 34 mit einer Gesamtinvestitionen in Höhe von zirka 127 Millionen Euro beteiligt. Dabei handelt es sich um einen geschlossenen Immobilienfonds. Solche Fonds werben Anlegergeld ein, um ein Immobilienobjekt zu finanzieren. Sobald genügend Geld zusammengekommen ist, wird der Fonds für Anleger geschlossen. Ob die Fondsimmobilie wie hier das Grandhotel in Heiligendamm die erhofften Renditen abwirft, stellt sich erst nach Jahren heraus. Ein Indiz dafür, ob der Fonds gut läuft, sind die jährlich an Anleger gezahlten Ausschüttungen. Für Heiligendamm- Anleger blieben die Ausschüttungen in der Vergangenheit stets aus. Das änderte sich auch nach 2009 mit dem neuen Betreiber nicht.
Viele Hiobsbotschaften für Anleger
Tatsächlich erreichten die Anleger des Fundus-Fonds 34 in den letzten Jahren immer neue Hiobsbotschaften. Zuletzt wurden sie im März 2011 von der Fondsgeschäftsführung aufgefordert, sich an dem Sanierungskonzept zur Rettung des Fonds zu beteiligen. Das Konzept forderte von Anlegern, auf 90 Prozent ihres Fondsanteils zu verzichten. Dadurch sollte das ursprüngliche Investitionskapital in Höhe von 127 Millionen Euro auf nur noch 12,7 Millionen Euro reduziert werden. Anschließend wollte Jagdfeld, der selbst mit 7 Prozent am Fundus Fonds 34 beteiligt ist, weitere 32,5 Millionen Euro für den Fonds einwerben. Dafür fanden sich allerdings kaum Anleger. Das Sanierungskonzept platzte.
Anlegergeld größtenteils verloren
Anleger müssen sich darauf einstellen, dass der Großteil ihres Geldes verloren sein wird. Zwar bestehen nach Auskunft des Sprechers der Jagdfeld Gruppe, Christian Plöger, gute Chancen, dass das eigentliche Insolvenzverfahren eröffnet werde. Dafür sei genug Insolvenzmasse vorhanden. Da die Ansprüche der Anleger jedoch erst bedient werden, wenn alle anderen Gläubiger wie Hotelangestellte, Lieferanten und Banken befriedigt wurden, ist es nach Einschätzung von Finanztest nicht wahrscheinlich, dass Anleger Geld zurück erhalten. Derzeit führt der vorläufiger Insolvenzverwalter Jörg Zumbaum aus Düren die Geschäfte weiter. Mit der Eröffnung des eigentlichen Insolvenzverfahrens ist Anfang Mai zu rechnen.