Der Tastsinn von Blinden gilt als besonders trainiert. Da liegt es nahe, dass sich Blinde zu Tastuntersucherinnen ausbilden lassen, um Brustkrebs früh zu erkennen. Manche Krankenkassen zahlen dafür, wenn Frauen solch eine Untersuchung in Anspruch nehmen.
Neun Monate Schulung
„Discovering hands“, „entdeckende Hände“ – so heißt eine Initiative unter Schirmherrschaft des Gesundheitsministeriums Nordrhein-Westfalen, die blinde Frauen zu medizinischen Tastuntersucherinnen ausbildet (www.discovering-hands.de). Sie werden in einer 9-monatigen Fortbildung geschult und sollen die Brustkrebs-Früherkennung ergänzen: In bis zu einstündigen Sitzungen fühlen sie die Brust von Patientinnen nach Gewebeauffälligkeiten ab.
Am Ende kontrolliert stets ein Arzt
Der Tastsinn von Blinden gilt als besonders trainiert. Das Angebot, bei dem stets noch ein Arzt kontrolliert, gibt es bisher in gut 20 Praxen. Unumstritten ist es nicht: Professor Dr. Eva Bitzer von der Pädagogischen Hochschule Freiburg, Expertin für Früherkennungsuntersuchungen, vermisst Studien für den Nutzen von „Discovering Hands“. Auf Nachfrage kündigte die Initiative die Veröffentlichung einer Studie an. Ob Brust-Tastuntersuchungen generell Leben retten können, ist noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt. Zudem müssten Frauen nach Tastuntersuchungen öfter zu belastenden Abklärungsuntersuchungen, betont Professor Bitzer.
Welche Kasse zahlt für welche Vorsorgeleistungen?
Im Produktfinder Krankenkassen auf test.de können Sie alle angebotenen Kassentarife filtern und sortieren. Unter anderem auch danach, ob eine Kasse Extra-Vorsorgeleistungen für Erwachsene erstattet – wie etwa die Leistungen der „discovering hands“.