
Heißes Wasser trifft auf Pulver mit Fruchtextrakten und Vitaminzusätzen – fertig ist der Winter-Drink. Die heiße Frage: Hält so ein Drink tatsächlich gesund?
Im Winter haben Pulver Konjunktur
„Heiße Acerolakirsche“, „heißer Holunder“, „heißer Ingwer“ – so heißen einige der Pulver, die im Winter an den Kassen von Apotheken und Drogerien stehen. Die Produkte kosten bis zu 50 Cent je Beutel und versprechen Wohlbefinden. Viele sollen die Immunabwehr stärken. Was ist dran an den Werbeversprechen?
Weniger als 3 Prozent Frucht
Auf den Packungen prangen vitamin-C-reiche Früchte wie Sanddorn, Acerolakirschen, Zitronen, Holunderbeeren, Granatäpfel. Doch im Pulver findet sich wenig davon. Der Blick aufs Etikett verrät: Die Früchte stellen in extrahierter Form oft weniger als 3 Prozent. Dass die fertigen Drinks dennoch an die Früchte erinnern, liegt oft an Aromen und färbenden Zutaten: So ahmt zum Beispiel Rote-Bete-Pulver das Rot von Acerolakirschen nach oder das färbende B-Vitamin Riboflavin das Gelb von Zitronen.
Nutzen von zugesetztem Vitamin C ist fraglich
Auch die Nährstoffe stammen längst nicht nur aus Früchten. Laut Zutatenliste ist meist Vitamin C zugesetzt, oft kombiniert mit Zink. Der Nutzen ist fraglich. Die meisten Bundesbürger brauchen kein zugesetztes Vitamin C und Zink. Normale Kost versorgt sie mit beidem. Und Studien zeigen, dass zugesetzte Vitamine die Immunabwehr nicht gegen Infekte stärken. Auf Dauer können hochdosierte Vitaminpräparate sogar schaden. Lediglich Zink soll bei frühem Einsatz Erkältungsbeschwerden etwas lindern können.
Reichlich Zucker macht die Drinks sehr süß
Die fertigen Heißgetränke schmecken sehr süß. Kein Wunder, einige Hersteller geizen nicht mit Zucker. Die Folge: Ein Drink liefert bis zu 60 Kilokalorien. Andere Hersteller nutzen Süßstoffe. Sie verringern so die Kalorien. Mancher Süßstoff wirkt im Übermaß aber abführend.
Tipp: Machen Sie die Getränke mit echten Früchten selber. Das ist natürlicher. Für „heiße Zitrone“: Gießen Sie heißes Wasser in ein Glas auf den Saft einer Zitrone. Für „heißen Holunder“: Kochen Sie Holundersaft auf. Süßen Sie wenig, trinken Sie viel. Viel Flüssigkeit lindert Infekte am besten.
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