
Es gibt viele Bezeichnungen für den Fleischklops – bloß: Wo sagt man was? Weiter unten verraten wir die Auflösung.
Frikadelle, Bulette, Fleischpflanzerl, Fleischküchle – in jeder Region heißt der Hackfleisch-Kloß anders. Im Handel hat sich Frikadelle durchgesetzt. 22 Fertigfrikadellen hat die Stiftung Warentest geprüft, darunter Discounter- und Markenprodukte. Die meisten Fleischbällchen bestehen aus Schweinefleisch, aber auch aus Rind oder einer Mischung aus beidem, fünf aus Pute und Huhn. Nur sechs Frikadellen im Test sind gut, eine ist mangelhaft (Preise: 0,40 bis 1,31 pro 100 Gramm).
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Gute Buletten kosten etwas mehr
Bei Fertigfrikadellen lohnt es sich, etwas mehr zu zahlen. Alle guten Buletten im Test kosten mindestens etwa einen Euro pro 100 Gramm. Darunter sind zwei gemischte Frikadellen aus Schwein und Rind, zwei aus reinem Schweinefleisch sowie je eine aus Rind und Geflügel. Die billigen Buletten können dagegen nicht überzeugen. Sie schmecken oft mehr nach Brötchen als nach Fleisch, sind zum Beispiel weich oder zäh. Einige erinnern aufgeschnitten nicht an Gehacktes, sondern an Brühwurst. Bei einem Produkt bissen unsere Tester auf Knorpel.
Das bietet der Frikadellen-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 22 Frikadellen, darunter Markenprodukte von Rügenwalder Mühle, Gutfried, Bofrost, Eismann oder Ikea, aber auch Discounterware von Aldi, Lidl oder Penny. Ein Produkt trägt das Bio-Siegel. Wir haben Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl bewertet („sensorisches Urteil“) sowie Fleischqualität und mikrobiologische Qualität. Zudem prüften wir die Frikadellen auf kritische Mineralölbestandteile. Sechs Produkte schneiden gut ab, neun befriedigend, sechs ausreichend, eins mangelhaft.
Rezept. Kommt eine fertige Bulette an eine selbst gemachte heran? Um das zu beurteilen, haben wir eine frisch zubereitete Halb-und-halb-Bulette zum Vergleich verkostet. Wir verraten das Rezept dafür.
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Fertig oder selbstgemacht?
Um die Qualität der Fertigfrikadellen zu beurteilen, haben wir eine nach bewährtem Rezept frisch zubereitete Halb-und-halb-Bulette zum Vergleich verkostet. Ähnelte eine Fertigfrikadelle aus Schwein und/oder Rind der selbst gemachten, gab es Pluspunkte im sensorischen Urteil. Zwei im Test reichen an selbst gemachte Buletten heran.
Fleischqualität von gut bis ausreichend

Isabella Eigner
„In jeder Frikadelle war die Tierart drin, die auf der Verpackung steht“, sagt Isabella Eigner, Ernährungsexpertin bei der Stiftung Warentest. Erfreulich für alle, die sich noch an die Pferdefleischfunde in Fertig-Lasagne erinnern. Wir prüften das Fleisch auf 24 Tierarten, etwa auf Pferd, Schaf, Känguru, Hund und Katze. Auch minderwertiges Separatorenfleisch, Nerven- oder Hirngewebe fanden wir nicht. Trotzdem war die Fleischqualität nicht immer gut. Die Produkte unterscheiden sich etwa beim Anteil von hochwertigem Muskelfleischeiweiß oder auch im Fettgehalt zum Teil deutlich.
Fertigfrikadellen sind selten bio
Das Fleisch für Fertigfrikadellen stammt meist aus konventioneller Tierhaltung. Im Test ist nur ein Produkt mit Biosiegel vertreten. Für Tierfreunde gilt ansonsten: Biohack kaufen und selber Buletten brutzeln. Vielleicht auch mal ganz anders – im Speckmantel (siehe unser Rezept des Monats: Buletten im Speckmantel).
Wo sagt man was? Die Auflösung
Frikadelle: Zwischen Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz.
Bulette: Berlin, Brandenburg, Vorpommern, Sachsen.
Bratklops: Mecklenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
Beefsteak: Sachsen.
Fleischküchle: Baden-Württemberg, Teile Bayerns.
Fleischpflanzerl: Bayern.
Hackhuller: West- und Südthüringen.
Gewiegtebrotl: Oberlausitz.
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